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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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antworten.
    »Vor sechs Monaten. Celina hat Menschen grundsätzlich nicht erlaubt, das Haus zu betreten. Das war noch, bevor Tate seine Anweisung ausgegeben hatte. Ich war auf dem Weg zu ihr, um irgendwas mit ihr zu besprechen – ich weiß aber nicht mehr, worum es dabei ging. Er – Cermak – verließ gerade ihr Büro. Ich habe sie gefragt, wer er sei. Es war … seltsam, ihn hier im Haus zu sehen.«
    Also hatte sich Celina mit dem Mann, der V verkaufte, in ihrem eigenen Haus getroffen. Das war ja schön und gut, aber es war höchstens ein Indiz, kein Beweis.
    Indiz oder nicht, Morgan war auf jeden Fall sichtlich aufgeregt und machte sich offenbar Sorgen über die Verbindungen, die sich dadurch ergeben könnten. Er schloss die Augen, rieb sich mit den Händen übers Gesicht und faltete sie dann auf seinem Kopf. »Es geht mir wirklich, wirklich gegen den Strich, wenn du recht behältst.«
    »Ich will gar nicht recht behalten«, beteuerte ich ihm. »Ich wäre viel lieber die Spinnerin mit den wahnwitzigen Theorien. Und ich will ganz bestimmt nicht, dass Celina dir deinen Job noch schwerer macht – oder mir meinen.«
    Er grunzte und sah zur Seite. Offensichtlich wollte er mich nicht einweihen. Ich gab ihm den nötigen Freiraum, indem ich zum anderen Ende des Büros ging, wo ein riesiges Fenster den Blick auf einen elegant gestalteten Innenhof ermöglichte.
    »Was hat Celina über ihn gesagt?«, fragte ich nach einiger Zeit.
    »Dass er einer der Lieferanten des Hauses sei.«
    Und hier schloss sich der Kreis. »Als Nummer Eins gehörte es doch zu deinen Aufgaben, die Lieferanten zu bestimmen, oder?«
    Morgan erwiderte meinen Blick und nickte zerknirscht. »Das war ein weiterer Grund, warum das Ganze so seltsam war. Ich dachte mir halt, es wäre ein Sonderprojekt. Ich habe die Bücher geprüft – sie waren in Ordnung. Es fehlte kein einziger Cent, alles stimmte. Aber ein zusätzlicher Lieferant war nirgendwo aufgeführt.«
    »Das heißt also, ihr habt nie etwas von ihm geliefert bekommen. Zumindest nicht regulär.«
    Morgan nickte.
    »Was könnte sie sonst von Paulie Cermak wollen? Selbst wenn sie beide in der Drogengeschichte drinhängen, warum sollte sie ein Interesse daran haben, Drogen an Vampire zu verkaufen? Braucht sie Geld?«
    Morgan schüttelte den Kopf. »Sie erhält Bezüge vom GP , weil sie ihm angehört. Außerdem lebt sie schon verdammt lange.«
    »Zinseszins?«
    »Zinseszins«, bestätigte er.
    Wieder kein Glück. »Vielleicht geht es ihr ja um die Droge selbst«, schlug ich vor. »Cermak sagte, das V steht für veritas , was das lateinische Wort für ›Wahrheit‹ ist. Er sagte, es soll Vampire dazu bringen, sich wieder an ihre Ursprünge zu erinnern.«
    Morgan runzelte die Stirn und dachte darüber nach. »Celina hat immer geglaubt, dass die Beziehungen zwischen Menschen und Vampiren ein katastrophales Ende finden werden. Sie hat bloß gedacht, dass sie am Ende ganz oben stehen würde.«
    »Deswegen hat sie alles darangesetzt, sich bei den Menschen einzuschmeicheln – um das Ende ihrer Existenz einzuläuten?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Was das V angeht, bin ich mir nicht sicher. Wenn sie ›wahrhaftigere‹ Vampire haben wollte, warum hat sie Navarre dann nicht erlaubt, von Menschen zu trinken?«
    Mir leuchtete das ein: Wenn sie den Vampiren ihres Hauses das Trinken von Menschen erlaubt hätte, hätte sie Cadogan nicht zum Sündenbock machen können. Aber um ihre Beweggründe konnten wir uns noch später kümmern, im Augenblick brauchten wir überzeugende Beweise.
    Ich starrte nachdenklich zu Boden und versuchte herauszufinden, ob ich etwas übersehen hatte. Doch mir fiel nichts ein, sosehr ich mir deutliche Antworten auf alle Fragen zum Thema V gewünscht hätte. Als ich Morgan wieder ansah, merkte ich, wie er mich musterte, und zwar mit einem sehr offenen Blick.
    »Was?«, fragte ich ihn.
    Er sah mich ausdruckslos an. Unterschwellig war mir klar, dass er sich an Emotionen erinnert fühlte, die er für mich empfand, die ich aber nicht erwiderte. Es gab vermutlich keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um diesen Gedankengang im Keim zu ersticken.
    »Ich sollte mich auf den Weg machen«, sagte ich. »Ich muss was anderes anziehen.«
    »Kommst du in Begleitung?«
    »Wann wirst du endlich aufhören, mir wegen Ethan die Hölle heißzumachen?«
    »Erst wenn es aufhört, dich zu nerven.«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Da hast du deine Antwort.«
    Wir starrten uns einen

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