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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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hervorbrachte: »Ja, Herr Bürgermeister.«
    Der erfahrene Politiker Tate ließ seine Stimme sofort sanfter klingen. »Fantastisch. Wenn Sie mir etwas mitzuteilen haben oder in irgendeiner Weise die Hilfe der Stadt benötigen, zögern Sie nicht, mich anzusprechen.«
    »Natürlich.«
    Mit einem letzten Nicken widmete sich Tate wieder seinen Unterlagen, genau wie Ethan es am Ende eines netten Plauschs zwischen uns beiden in seinem Büro zu tun pflegte.
    Aber diesmal war Ethan derjenige, der herbeizitiert worden war. Er stand auf und verließ den Raum. Als pflichtbewusste Hüterin folgte ich ihm wortlos.
    Ethan hielt Angst, Sorge, Säuernis oder Wut – oder was immer ihn rasend machte – so lange unter Verschluss, bis wir den Mercedes erreicht hatten.
    »Rasend« war in diesem Fall wörtlich zu verstehen. Sein aufgestauter Frust entlud sich mittels deutscher Ingenieurskunst im Wert von achtzigtausend Dollar, die ihm 300 PS zur Verfügung stellte. Er schaffte es zwar, nicht das Tor zu rammen, als wir die Auffahrt verließen, aber die Stoppschilder auf unserem Weg zwischen Creeley Creek und dem Lake Shore Drive behandelte er, als ob sie nicht existierten. Ethan trat das Gaspedal des Mercedes bis zum Anschlag durch und wechselte die Spuren, als würden wir von Teufeln mit silbernen Augen gejagt.
    Das Problem war nur, dass wir die Teufel mit den silbernen Augen waren.
    Wir waren beide unsterblich, und Ethan hatte vermutlich ein Jahrhundert Fahrpraxis vorzuweisen, aber seine Fahrweise wurde dadurch nicht weniger qualvoll. Er überfuhr eine rote Ampel, erreichte den Lake Shore Drive, schlug den Weg nach Süden ein und ließ den Tacho schmelzen … Er fuhr mit Vollgas, bis die Skyline der Stadt nur noch als helles Glühen hinter uns zu erkennen war.
    Ich traute mich fast nicht zu fragen, wo er uns hinbrachte – wollte ich wirklich wissen, wo blutsaugende Vampire Dampf abließen? – , und er ersparte mir die Peinlichkeit, als wir Washington Park erreichten. Da fuhr er vom Lake Shore Drive ab und erreichte nach einigem Reifenquietschen Promontory Point, eine kleine Halbinsel, die in den See hinausragte. Ethan fuhr um das Gebäude mit seinem kleinen Turm herum und bremste den Wagen vor dem Steinring, der den Rasen vom See trennte.
    Ohne ein Wort zu sagen, stieg er aus und schlug die Tür hinter sich zu. Als er den Ring betrat, der die Halbinsel einfasste, und aus meinem Blickfeld entschwand, löste ich meinen Sicherheitsgurt. Es gab Arbeit für mich.

KAPITEL VIER
    DAS WILDE TIER
    Die Luft war stickig und feucht, und der beißende Ozongestank ließ Regen erwarten. Der See wirkte bereits, als ob sich über ihm ein Gewitter zusammenbraute: Schaumkronen zeigten sich auf der endlosen Wasserfläche, und die Wellen krachten unermüdlich gegen das felsige Ufer.
    Ich sah zum Himmel auf. Von Südwesten näherten sich Anzeichen eines heftigen Unwetters, Blitze zuckten zwischen sich türmenden Wolken hervor.
    Ohne Vorwarnung war ein lauter Donnerknall zu hören.
    Ich zuckte zusammen und sah rasch zum Gebäude hinüber, überzeugt, dass dort ein vorwitziger Blitz eingeschlagen haben musste, doch es lag verlassen und ruhig da. Als ein neuerlicher Knall die Luft zerriss, wurde mir klar, dass das Geräusch von einer Baumgruppe auf der anderen Seite des Gebäudes kam.
    Ich umrundete es und sah Ethan vor einer Kiefer stehen, die er offensichtlich als zwölf Meter hohen Gegner betrachtete. Er hatte die Fäuste erhoben und Kampfhaltung eingenommen.
    »Jedes Mal!«, brüllte er. »Jedes Mal, wenn ich es schaffe, die Dinge unter Kontrolle zu bringen, werden wir wieder in irgendeine Scheiße verwickelt!«
    Und dann schlug er mit einer schnellen Drehung gegen den Baum.
    Wumm!
    Der Baum geriet ins Schwanken, als ob ihn ein Lkw gerammt hätte, Nadeln zischten durch die Luft. Der Duft von Kiefernharz – und frischem Blut – war in der schwachen Brise zu riechen, aber das war nicht das Einzige, was in der Luft lag. Magie entströmte Ethans Körper in zornigen Wellen und umgab uns mit ihrem verräterischen Kribbeln.
    Jetzt wurde mir klar, warum er hierher gefahren und nicht ins Haus zurückgekehrt war. Mit so viel aufgestautem Zorn hätte Ethan niemals nach Hause gehen können. Sämtliche Vampire Cadogans – selbst diejenigen, die weniger empfindlich auf Magie reagierten als ich – hätten sofort mitbekommen, dass etwas im Argen lag, und das hätte die unbehagliche Stimmung sicherlich nicht gebessert. Es hatte durchaus seine Nachteile, Meistervampir

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