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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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begreifen, wenn ihm ein Gefallen getan wurde – und wann der Gefallen zu erwidern ist. Er war nicht begeistert davon, an die Öffentlichkeit gehen zu müssen, und er hat sicherlich kein Interesse daran, dass sein Volk genauso gefürchtet wird wie die Vampire. Er arbeitet daran, sein Volk aus dem Rampenlicht zu halten.«
    »Genau das ist der Grund, warum ich Sie zu diesem Treffen gebeten habe«, sagte Tate. »Mir ist bewusst, dass dies eine ungewöhnliche Bitte ist, und ich bin Ihnen dankbar, dass Sie es so kurzfristig möglich gemacht haben.«
    Er setzte sich auf den Thron hinter seinem Schreibtisch, wodurch die Betrachter im Porträt nun auf ihn zeigten. Tate deutete auf zwei kleinere Stühle vor seinem Tisch. »Bitte, setzen Sie sich.«
    Ethan nahm Platz. Ich stellte mich hinter ihn, denn die Hüterin musste immer bereit sein.
    Bürgermeister Tate war von der Geste sichtlich überrascht, ließ sich aber gleich darauf nichts mehr anmerken. Er schlug eine Mappe auf und zog die Kappe eines teuer aussehenden Füllfederhalters ab.
    Ethan schlug die Beine übereinander, ein Zeichen dafür, dass er sich auf das kommende politische Gespräch einließ. »Was können wir für Sie tun?«, fragte er in betont zwanglosem Tonfall.
    »Sie sagten, dass die Stimmung im Haus abwartend ist. Das ist meine große Sorge, und die gilt im weiteren Sinne der gesamten Stadt. Der Angriff auf Cadogan hat die Angst der Bevölkerung vor übernatürlichen Wesen neu erwachen lassen, die Angst vor den Anderen . Als sie zum ersten Mal geweckt wurde, hatten wir vier Tage lang gewaltsame Unruhen, Ethan. Ich bin sicher, Sie verstehen, in welch schwieriger Lage ich mich befinde – es ist meine Aufgabe, für Ruhe in der Bevölkerung zu sorgen, und zugleich habe ich natürlich Verständnis für die besondere Situation, in der Sie sich befinden. Dazu zählt selbstverständlich auch Adam Keenes Angriff.«
    »Selbstverständlich«, lautete Ethans huldvolle Antwort.
    »Aber die Menschen sind nervös, und ihre Nervosität steigt mit jedem Tag. Das führt zu einem Anstieg in der Verbrechensrate. In den letzten beiden Wochen zeigte die Statistik deutlich nach oben: bei Körperverletzung, bei Schlägereien, Brandstiftung, beim Missbrauch von Schusswaffen. Ich habe seit meiner Ernennung zum Bürgermeister hart daran gearbeitet, den Bürgern dieser Stadt sinkende Verbrechensraten präsentieren zu können. Es täte mir sehr leid, wenn diese positive Entwicklung einen Rückschlag erleiden müsste.«
    »Ich denke, wir sind bei diesem Punkt alle einer Meinung«, sagte Ethan geschmeidig, aber das war nur der Vorläufer zu einer besorgten telepathischen Äußerung. Was hat er vor?
    Ich weiß genauso viel wie du, antwortete ich.
    Tate runzelte die Stirn und sah auf die Mappe auf seinem Schreibtisch. Er überflog die darin enthaltenen Informationen und nahm dann ein Dokument heraus, das er Ethan reichte. »Menschen sind nicht die Einzigen, die sich verstärkt der Gewalt zuwenden.«
    Ethan nahm das Dokument entgegen und starrte es schweigend an, bis sich seine Schultern merklich verspannten.
    Ethan? Was ist los?, fragte ich. Ohne mir eine Antwort zu geben, reichte er mir die Seite weiter. Ich nahm sie entgegen; es schien sich um ein Vernehmungsprotokoll zu handeln.
    P: Sagen Sie mir, was Sie gesehen haben, Mr Jackson.
    Z: Da waren Dutzende von denen. Vampire, verstehen Sie? Fangzähne und diese Fähigkeit, einem den Kopf zu verdrehen. Und die waren heiß auf unser Blut. Alle von denen. Egal, wo man hinsah – Vampire, Vampire, Vampire. BÄM ! Vampire. Und die waren überall. Keine Chance zu fliehen.
    P: Wer konnte nicht fliehen?
    Z: Die Menschen. Nicht, wenn dich die Vampire haben wollten. Nicht, wenn sie dich zu Boden warfen und dir den letzten Tropfen aussaugen wollten. Die stürzten sich auf dich, und die Musik war so laut und hämmerte in deinem Kopf. Die waren völlig durchgeknallt, die wollten es.
    P: Die wollten was?
    Z: Unser Blut. Sie waren total heiß drauf. Sie waren durstig. Das konnte man an ihren irren Augen sehen. Die waren ganz silbern, wie die Augen des Teufels. Wenn dich der Teufel holt und mit in den Abgrund zerrt, dann siehst du als letztes diese Augen.
    P: Und was ist dann passiert, Mr Jackson?
    Z: [schüttelt den Kopf] Der Durst, die Gier, die hat sie überwältigt, hat sie dazu gezwungen. Sie haben drei Mädchen getötet. Drei von ihnen. Sie haben sie ausgesaugt, bis sie nicht mehr am Leben waren.
    Der Text endete hier. Meine Finger zitterten, als

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