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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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zu sein – es gab kaum einen Ort, an dem man seine Wut ohne Folgen auslassen konnte.
    »Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie lange und wie hart ich für den Erfolg dieses Hauses geschuftet habe? Und dieser Mensch – dieser vergängliche, unbedeutende Funke im Dunkel der Zeiten – droht mir damit, das alles zunichtezumachen.«
    Ethan trat zurück, um zu einem weiteren Angriff auszuholen, aber er hatte sich bereits die Knöchel blutig geschlagen, und dem armen Baum ging es vermutlich auch nicht viel besser. Ich verstand das Bedürfnis, seinem Zorn freien Lauf lassen zu müssen, wenn man für die Vergehen anderer verantwortlich gemacht wurde, aber er würde das Problem nicht lösen, indem er sich selbst verletzte. Es war Zeit einzuschreiten.
    Ich stand auf dem Rasen zwischen dem Gebäude und dem See; das war vermutlich genau der richtige Ort, um sich ein wenig abzureagieren. »Warum versuchst du’s nicht mal mit jemandem in deiner Größe?«, rief ich ihm zu.
    Er sah zu mir herüber, eine Augenbraue kampflustig hochgezogen. »Führe mich nicht in Versuchung, Hüterin!«
    Ich wand mich aus meiner Kostümjacke und ließ sie auf den Boden fallen. Dann stemmte ich die Hände in die Seiten, nahm meinen wilden Vampirmut zusammen – hoffentlich zum letzten Mal für heute – und rief ihm prahlerisch zu: »Du hast wohl Angst, dass du mit mir nicht fertig wirst?«
    Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar. In ihm kämpfte das Verlangen, dieser Herausforderung nachzugeben, mit dem Bedürfnis, jegliche Infragestellung seiner Autorität im Keim zu ersticken. »Pass auf, was du sagst!«
    »Es ist eine berechtigte Frage«, erwiderte ich. Ethan kam bereits näher, und der Duft seines Bluts wurde stärker.
    Ich konnte nicht leugnen, dass mein Appetit erwachte. Ich hatte Ethan bisher zweimal gebissen, und beide Male konnte ich nicht vergessen. Das Erlebnis war dermaßen sinnlich und lustvoll gewesen, dass mir die Erinnerung inzwischen geradezu Unbehagen bereitete. Der Geruch seines Bluts rief mir diese Momente deutlich ins Gedächtnis, und ich wusste, dass meine Augen unwillkürlich silbern wurden – auch wenn ich nicht erfreut darüber war, die Versuchung so deutlich zu spüren.
    »Es war eine kindische Frage«, knurrte er und kam einen weiteren Schritt auf mich zu.
    »Da wage ich zu widersprechen. Wenn du unbedingt kämpfen willst, dann versuch’s doch mal mit einer Vampirin.«
    »Schlagfertig zu sein hilft dir auch nicht weiter, Hüterin.«
    Er näherte sich bis auf Angriffsreichweite. Blut tropfte von seiner rechten Hand, deren Knöchel praktisch blank lagen. Sie würden heilen, und das sehr schnell, aber der Schmerz musste furchtbar sein.
    »Und trotzdem«, sagte ich und ballte die Hände zu Fäusten, »bist du hier.«
    Seine Augen blitzten silbern auf. »Verhalte dich deinem Rang entsprechend!«
    »Fühlst du dich besser, wenn du mich in meine Schranken weisen kannst?«
    »Ich bin dein Meister.«
    »Ja, das bist du. In Hyde Park, in Creeley Creek und wo immer sich Vampire versammeln, bist du mein Meister. Aber hier draußen sind nur du und ich und die miese Stimmung, die du Tate zu verdanken hast. Du kannst so nicht ins Haus zurückkehren. Du verströmst Magie, und das wird allen noch mehr Sorgen machen, als sie ohnehin schon haben.«
    Ein Muskel zuckte über Ethans Augenbraue, aber er hielt seine Zunge im Zaum.
    »Hier draußen«, sagte ich ruhig, »sind nur du und ich.«
    »Dann sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!« Ohne weitere Ankündigung führte er seinen Lieblingsangriff aus, einen Roundhouse-Kick, und zielte dabei auf meinen Kopf. Aber ich senkte Kopf und Schulter und blockte ihn.
    Ethan bewegte sich nach diesem ersten erfolglosen Versuch zurück zur Ausgangsposition. »Bilde dir nichts ein, Hüterin! Du hast mich nur ein einziges Mal zu Boden geworfen.«
    Ich versuchte es auch mit einem Roundhouse-Kick, aber er wich geduckt mit einer schnellen Drehung aus, bevor er sich wieder aufrichtete. »Das mag sein«, sagte ich. »Aber wie viele Novizen haben dich bisher geschlagen?«
    Er machte ein finsteres Gesicht und griff mit einer Faustschlagkombination an, die ich leicht abwehrte. Wir hatten zwar die Kraft von Vampiren in unseren Schlägen, aber das war kein richtiger Kampf, sondern nur Spielerei, um die Anspannung abzubauen.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Du hast mich einmal besiegt, ja, aber ich kann den Status quo jederzeit wiederherstellen. Du wirst unter mir landen.«
    Seine Arroganz, die in

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