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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Obst mit einem Zahnstocher auf.
    Also, Catcher war der Hexenmeister und Jeff der Formwandler. Vampire waren auch vertreten, allerdings weniger sichtbar. Da die Meistervampire Chicagos alle Vorgänge innerhalb der Häuser, so gut es ging, für sich behielten, hatte mein Großvater einen geheimnisumwobenen Vampirangestellten, der ihm die nötigen Informationen besorgte. Mein Verdacht richtete sich da auf Malik, ohne jedoch handfeste Beweise dafür zu haben.
    »Leben sie unter Brücken?«, fragte ich laut und kehrte damit zu den Trollen zurück.
    »Ob es regnet oder schneit, und das zu jeder Jahreszeit«, sagte Catcher.
    »Und warum der Tag der offenen Tür? Wollt ihr einfach bloß die guten Beziehungen aufrechterhalten, oder steckt mehr dahinter?«
    »Jetzt, wo die Dinge sich hochschaukeln, gehen wir unser Telefonbuch durch.« Er runzelte die Stirn, während er mit einem Zahnstocher die Kerne aus einem Stück Wassermelone pulte. »Jede Bevölkerungsgruppe wird zu einem Abend beim Ombudsmann eingeladen.«
    »Die Lage hat sich definitiv verändert«, pflichtete Jeff ihm bei.
    »Es wird lauter.«
    Wir alle sahen zur Tür, wo ein breitschultriger Flusstroll mit kurz geschnittenem Rotschopf stand. Seine weit auseinanderstehenden Augen blinzelten uns zu. Er hatte praktisch keinen Hals, was bedeutete, dass sich sein gesamter Oberkörper drehte, als er uns eingehend betrachtete. Ein Hauch von Magie lag in der Luft.
    »Hallo, George«, sagte Catcher.
    George nickte und winkte ihm kurz zu. »Es wird lauter. Die Stimmen. Die Gespräche. Es liegt Veränderung in der Luft, Wut, glaube ich.« Er hielt inne. »Das gefällt uns nicht.« Er richtete seinen Blick auf mich und schien mich zu fragen: Bist du Teil des Problems? Machst du die Stadt lauter? Forderst du den Zorn heraus?
    »Darf ich dir Merit vorstellen?«, sagte Catcher ruhig. »Chucks Enkelin.«
    Erkenntnis zeichnete sich auf Georges Gesicht ab. »Chuck ist uns ein Freund. Er ist … ruhiger als die anderen.«
    Ich war mir nicht sicher, was George mit »ruhig« genau ausdrücken wollte – ich hatte den Eindruck, dass das Wort mehr Bedeutung trug als nur die Abwesenheit von Geräuschen – , aber es war offensichtlich, dass es als Kompliment gemeint war.
    »Vielen Dank«, sagte ich so aufrichtig, wie es mit diesen beiden Worten nur möglich war.
    George betrachtete mich für einen Augenblick. Er schien nachzudenken. Vielleicht beurteilte er mich auch. Schließlich neigte er seinen Kopf zum Gruß.
    Diese Geste schien von größerer Bedeutung zu sein, als nur meinen Dank entgegenzunehmen. Es schien, dass er mich für gut befunden hatte. Ich erwiderte den Gruß mit derselben Ernsthaftigkeit. Wir waren übernatürliche Wesen, Mitglieder unterschiedlicher Spezies natürlich, aber verbunden durch das Schicksal unserer Stadt und einen Ombudsmann, der sich mit aller Kraft den Problemen unserer Zeit entgegenwarf, und wir akzeptierten einander.
    Da wir uns nun kennengelernt hatten, ging George wieder.
    »Ein Mann der leisen Töne«, lautete mein Kommentar.
    »Das ist er«, sagte Jeff. »Die Flusstrolle bleiben unter sich, außer wenn die Nymphen um ihre Hilfe bitten. Und selbst dann tauchen sie einfach nur auf, erledigen ihre Aufgabe, und dann kehren sie unter ihre Brücken zurück.«
    »Was für Aufgaben erledigen sie denn?«
    Jeff zuckte mit den Achseln. »Sie leisten die Schwerstarbeit. Sie lassen ihre Muskeln spielen, wenn eine Nymphe einen Grenzkonflikt hat, oder sie helfen dabei, ihren Flussabschnitt in Ordnung zu bringen, wenn das Wasser zu schnell fließt.«
    Da diese Erklärung Jeffs Meinung nach offensichtlich ausreichte, beugte er sich vor, um einen silbernen Bilderrahmen gerade hinzustellen, der an einer Tischecke stand. Die Plüschfigur mit den vielen Tentakeln auf einem seiner Monitore hatte ich bereits früher gesehen, aber der Bilderrahmen war neu.
    Ich ging hinüber und lehnte mich über seinen Schreibtisch, um einen Blick auf das Bild zu erhaschen. Es war eine Fotografie von ihm und Fallon Keene. Sie schienen sich gut zu verstehen, seit die Keene-Familie – sowie Vertreter aller anderen Rudel – nach Chicago gekommen war, um hier gemeinsam zu entscheiden, ob sie in ihren jeweiligen Städten bleiben oder sich an den Zufluchtsort ihrer Ahnen, Aurora in Alaska, zurückziehen sollten. Die Rudel hatten dafür gestimmt zu bleiben, und die Familie Keene war noch nicht nach Memphis zurückgekehrt. Dieser Aufenthalt schien Jeff und Fallon die Möglichkeit gegeben zu haben,

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