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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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sollen. Aber Chuck Merit, der Polizist, den man zum Ansprechpartner der Übernatürlichen gemacht hatte, war ein Mann des Volkes, ob es sich nun um Übernatürliche handelte oder um alle anderen. Also hatte er statt eines protzigen Büros mit Flussblick ein niedriges Backsteingebäude in der South Side gewählt, einem Viertel, wo die Rasenflächen mit Maschendrahtzaun umgeben waren.
    Normalerweise war das eine ruhige Gegend. Aber heute standen Dutzende Autos auf dem Hof und die Straße entlang. Ich hatte schon einmal erlebt, dass mein Großvater so von Autos belagert war – in seinem eigenen Haus, inmitten eines Zickenkriegs der Flussnymphen. Sie hatten allerdings heiße Sportwagen mit teuren Wunschkennzeichen gehabt; und dies hier waren verbeulte, abgenutzte Zweckfahrzeuge mit rostigen Stoßstangen und Farbspritzern.
    Ich stellte meinen Volvo ab und ging über den Hof. Die Tür stand offen, was für das Büro ungewöhnlich war, und laute Musik war zu hören; Johnny Cashs grollende Stimme schwebte durch die Luft.
    Die Inneneinrichtung des Gebäudes stammte aus den Siebzigern, aber die Probleme stammten aus der Gegenwart und hatten mit Übernatürlichen zu tun. Die untersetzten Männer und Frauen, die in den Fluren miteinander plauderten und Plastikbecher mit einem orangefarbenen Getränk in den Händen hielten, mussten daher auch Übernatürliche sein. Sie wandten sich mir zu und starrten mich an, während ich mich an ihnen vorbeischlängelte, und die Blicke aus ihren ziemlich kleinen Augen folgten mir den Flur entlang. Sie sahen sich alle recht ähnlich, als ob sie Cousins und Cousinen mit denselben Großeltern wären. Ihre Gesichtszüge erinnerten mich leicht an Schweine mit ihren nach oben gerichteten Nasen und runden Apfelbäckchen.
    Auf meinem Weg zum Büro, das sich Catcher mit Jeff Christopher teilte – einem süßen Formwandler und Computerexperten, der eine Zeit lang für mich geschwärmt hatte – , kam ich an einem riesigen Tisch voller Obst vorbei: Ananasstücke und rotorangefarbene Papaya auf Spießen in einer Wassermelonenschale; Blutorangenscheiben mit Granatapfelkernen und eine Ananashülle, die mit Blaubeeren und Weintrauben gefüllt war. Es handelte sich wohl um die Knabbereien für die Gäste.
    »Merit!« Jeffs Kopf erschien im nächsten Türrahmen, und er winkte mich zu sich. Ich quetschte mich an einigen weiteren Männern und Frauen vorbei ins Büro. Catcher war nirgends zu erblicken.
    »Wir haben dich auf dem Überwachungsmonitor gesehen«, sagte Jeff und kehrte hinter seine Computerbildschirme zurück. Er ließ sich sein braunes Haar jetzt lang wachsen, es reichte schon fast bis zu den Schultern, glatt, mit Mittelscheitel und im Augenblick hinter die Ohren gestrichen. Jeff trug wie immer eine Kakihose und ein Oberhemd, dessen Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt waren, vermutlich, weil er so mehr Spielraum für die Benutzung seiner monströsen Tastatur hatte. Jeff war lang und schlaksig, aber was ihm an Körpermasse fehlte, ersetzte er durch Kampfgeschick. Er war ein Formwandler und damit nicht zu unterschätzen.
    »Danke, dass du nach mir Ausschau gehalten hast«, sagte ich ihm. »Was ist denn da draußen los?«
    »Tag der offenen Tür für die Flusstrolle.«
    Natürlich. »Ich dachte, die Flussnymphen kontrollieren den Fluss?«
    »Tun sie auch. Sie legen die Grenzen fest; die Trolle setzen sie in Kraft.«
    »Und das Obst?«
    Jeff lächelte. »Gut beobachtet. Flusstrolle sind Vegetarier. Frutarier, um genau zu sein. Biete ihnen Obst an, und sie kommen aus ihren Verstecken unter den Brücken hervor.«
    »Wobei sie ihre Brücken nur sehr ungern verlassen.«
    Ich sah über meine Schulter. Catcher stand im Türrahmen und hielt einen Obstteller in der Hand. Wie Mallory mir schon verraten hatte, trug er eine Brille mit rechteckigem Gestell. Sie bildete einen interessanten Kontrast zum rasierten Kopf und den blassgrünen Augen, und das Endergebnis war überzeugend. Er hatte sich von einem Tag auf den anderen vom durchtrainierten Kampfsportexperten zur muskulösen Intelligenzbestie entwickelt. Die Hüterin befand dies für gut, wie auch seine sonstige Kleidung. Er trug wie immer ein ziemlich pampig klingendes T-Shirt. Auf seiner breiten Brust stand heute: » DAFÜR BIN ICH AUFGESTANDEN ?«
    »Mr Bell«, sagte ich und grüßte meinen früheren Schwertkampftrainer huldvoll. »Die Brille gefällt mir.«
    »Ich weiß dies sehr zu schätzen.« Er ging zu seinem Schreibtisch und spießte ein Stück

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