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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Mallory in den letzten beiden Monaten ohnehin nicht mehr dieselbe gewesen.
    »Ich glaube, die Magie hat sie verändert. Ich glaube, dass das, was immer sie für diese Prüfungen oder was immer sie während ihrer Ausbildung tun musste, sie verändert hat.« Ich rekapitulierte die entsprechenden Hinweise und kam dann zum entscheidenden Punkt.
    »Als ich sie Anfang der Woche besucht habe, blätterte sie gerade durch ein Buch.«
    »Eine Hexenmeisterin mit einem Buch?«, fragte Frank trocken. »Wie überraschend!«
    Diesmal verdrehte Malik ganz offen die Augen. »Wie sah das Buch aus?«
    »Es war sehr groß.« Ich schloss die Augen und erinnerte mich an meinen Besuch in Mallorys Keller und daran, wie ich neben ihrem Tisch gestanden hatte. »Rotes Leder«, sagte ich, »mit einem goldenen Symbol auf dem Deckel.«
    Als ob ich damit seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt hätte, rieb sich Malik mit den Fingern über die Schläfen und holte dann einen quadratischen Schlüssel hervor, der an einer Kette unter seinem Hemd hing.
    »Ich hoffe zu Gott, dass du falschliegst«, sagte er. »Aber wir können nicht von Hoffnung allein leben. Wir überleben, weil wir uns unseren Problemen stellen. Wir werden im Tresorraum nachsehen.«
    »Das ist noch nie da gewesen«, sagte Frank, »und im höchsten Maße unangemessen. Dort ruht die Asche eines Meistervampirs. Sie werden den Tresorraum nicht betreten.«
    Malik durchbohrte ihn mit einem wütenden Blick. »Sie sind ein Vertreter des Greenwich Presidium und ein Gast in diesem Haus, aber Sie sind kein Meister und ganz gewiss nicht der Meister dieses Hauses. Sie dürfen nach Belieben unsere Strukturen und Daten kontrollieren, und Sie dürfen alle hier anwesenden Vampire Prüfungen unterziehen, die das Greenwich Presidium für angemessen hält. Aber Sie werden mir keine Befehle erteilen. Sie sind nicht mein Meister, Mr Cabot, und ich rate Ihnen, dies nicht zu vergessen.«
    Damit drehte sich Malik auf dem Absatz um und ging zur Tür.
    Wir folgten ihm, einer nach dem anderen.
    Der kleine Ausflug entlang des Flurs bis zum Tresorraum hatte die Ungezwungenheit eines Leichenzugs. Es bestand die Möglichkeit, dass die heilige Ruhe des Hauses gestört worden war, und das durch eine Frau, die ich für meine beste Freundin gehalten hatte – und die jahrelang wie eine Schwester für mich gewesen war.
    Malik steckte den Schlüssel in das Schloss des Tresorraums und drehte ihn um fünfundvierzig Grad zur Seite. Das Schloss öffnete sich mit einem Klicken. Er hob seine Hand, um den Türgriff zu packen, hielt aber für eine Sekunde inne und machte sich auf das Kommende gefasst. Er drückte die Klinke, und die Tür schwang auf.
    Malik stand im Türrahmen, sodass ich nicht hineinsehen konnte. Dann wich er zur Seite und sah mich an.
    Mit laut pochendem Herzen sah ich hinein.
    Hoffnung und Angst ergriffen gleichermaßen von mir Besitz.
    Das Maleficium war nicht das Einzige, was fehlte.
    Der Tresorraum war leer.

KAPITEL ACHTZEHN
    WELCHE HEXE IST WELCHE?
    Zehn Minuten später waren wir alle wieder in der Operationszentrale. Abgesehen von Frank, der nach oben gegangen war, um jemanden anzurufen – ohne jeden Zweifel das Greenwich Presidium.
    Das Maleficium war verschwunden.
    Die Asche war verschwunden. Nein – Ethans Asche war verschwunden.
    »Wie konnte sie das bloß tun?«, fragte Luc leise. »Nicht nur, dass sie das Maleficium gestohlen hat, sie hat auch noch die Asche gestohlen? So etwas tut man nicht. Das ist nicht rechtens. Das ist ein Sakrileg.«
    »Es ist nun mal passiert«, sagte Malik ruhig. »Doch so schrecklich diese Tat auch sein mag, so sollten wir sie nicht ohne Beweise bezichtigen. Wir haben nicht den geringsten Beweis, ob sie diese Tat begangen hat. Doch vor allem stelle ich mir die Frage – warum? Warum sollte eine angehende Hexenmeisterin so etwas tun?«
    »Ich kann dir nicht sagen, warum sie es getan hat«, sagte Lindsey, die sich von ihrem Computerbildschirm zu uns umdrehte und dabei ungewöhnlich blass wirkte. »Aber ich kann bestätigen, dass sie es getan hat.«
    Wir gingen alle zu ihrem Computer hinüber, wo Lindsey zwei kurze Sicherheitsvideos vorführte. »Wir überwachen die Bilder der Untergeschosskamera nicht die ganze Zeit, weil sie sich ja direkt neben der Operationszentrale befindet«, sagte sie, »aber wir zeichnen sie auf. Die Kamera wird durch Bewegungen aktiviert; das machte es mir recht leicht, die entsprechende Stelle zu finden.«
    Das Bild war nur schwarz-weiß und

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