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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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aber nichts davon schien mir geeignet, um wirklich mächtige Magie zu wirken.
    Doch wenn ich Mallory nicht finden konnte, dann konnte ich vielleicht das Buch finden …
    Ich holte mein Handy heraus und rief den Bibliothekar an.
    »Das Maleficium ist verschwunden«, sagte ich ohne Vorwarnung. »Mallory Carmichael hat es aus dem Tresorraum gestohlen, als sie mit mir im Haus wohnte. Hast du vielleicht eine Möglichkeit herauszufinden, wo sich das Buch gerade befindet?«
    Mallory wäre sicher nicht erfreut gewesen über die Tirade, die daraufhin aus dem Telefonhörer schallte – oder die unflätigen Bemerkungen über das moralisch bedenkliche Verhalten von Hexenmeistern. Doch nachdem der Bibliothekar sich lautstark Luft gemacht hatte, kam er zum eigentlichen Thema zurück.
    »Man bewacht das Maleficium nicht, ohne einen Notfallplan zur Hand zu haben«, sagte er, und ich hörte es am anderen Ende der Leitung rascheln.
    Ich seufzte erleichtert auf. »Gibt es einen Zauberspruch, mit dem man den Standort lokalisieren kann?«
    »So was in der Art. Ich habe einen GPS -Chip in den Buchrücken eingearbeitet. Das habe ich dem Orden gegenüber natürlich nicht erwähnt, sonst hätten sie mich gekreuzigt, weil ich damit das Buch beschädigt habe, aber das ist jetzt ohne Belang. Genau deswegen habe ich es nämlich getan. Ich überprüfe gerade, wo es sich befindet.«
    Während er den Standort des Buchs lokalisierte, sah ich zum Himmel. Das Mitternachtsschwarz hatte einen kränklich wirkenden Rotton angenommen. Ich war mir ziemlich sicher, dass auch das Wasser wieder schwarz geworden war und in der gesamten Stadt Berge aus dem Boden hervorbrachen.
    Sie hatte bereits damit begonnen.
    »Habe es«, sagte er. »Es ist in der Nähe, und es bewegt sich nicht.«
    »Wir sind in einer verdammt großen Stadt. ›In der Nähe‹ ist mir wirklich keine Hilfe.«
    »Warte, ich grenze den Suchbereich ein.« Er hielt inne. »Der Midway!«, rief er schließlich. »Es ist im Midway.«
    Ich dankte ihm, legte auf und deutete die Straße entlang. »Sie ist im Midway Plaisance Park. Ich mache mich sofort auf den Weg. Geh zu Luc und Malik und ruf Catcher an – sag ihnen Bescheid, was gerade geschieht!«
    »Ich will nicht, dass du dich ihr alleine stellst.«
    Ich sah ihn an und lächelte bedauernd. »Regel Nummer 67 der Roten Garde – vertrau deinem Partner!«
    »Eigentlich ist das Regel Nummer 2.«
    »Umso besser«, sagte ich und rang mir ein weiteres Lächeln ab.
    Jonah sah mich nervös an, gab aber nach. »Dann finde sie! Halte sie auf! Egal, was dafür nötig ist.«
    Genau davor hatte ich Angst.
    Ich rannte vier Straßenblocks entlang und blieb dann mit offenem Mund mitten auf der Straße stehen.
    Der gesamte Midway Plaisance Park brannte. Es war aber nicht das Feuer unserer Welt in knisterndem Orangerot und Gold, sondern ein Feuer mit durchsichtigen blauen Flammen, die mit spitzen Krallen dem Himmel entgegenstrebten. Es mochte anders aussehen, aber es hatte denselben Effekt: Die Bäume im Midway Plaisance Park hatten zu knistern und brennen begonnen.
    Der Himmel über uns war nun scharlachrot und pulsierte wie eine frisch geschlagene Wunde, aus der das Blut zu strömen drohte. Ich hatte noch nie etwas Derartiges gesehen. Blitze zuckten durch die bedrohlich wirkenden Wolken, und ich bekam eine Gänsehaut.
    Unter mir spürte ich, wie der Boden rumorte. Sicher brachen in der gesamten Stadt in diesem Augenblick Berge hervor. Da Mallory ihren Zauberspruch wirkte, wurde jedes Element brutal aus seinem Gleichgewicht gerissen.
    Löschfahrzeuge rasten mit laut aufheulenden Sirenen an mir vorbei. Sie parkten am Rand des Midway Plaisance Parks und begannen sofort mit Wasserkanonen auf ihn zu zielen, aber ohne Erfolg. Die Flammen züngelten dröhnend Richtung Himmel, und ihre unvorstellbare Hitze breitete sich aus, während sie immer größere Bereiche des Parks verschlangen.
    Ich entdeckte Mallory vor der Masaryk-Reiterstatue. Ihr zu Füßen lagen Bücher und verschiedene Materialien. Der größte Gegenstand – das Maleficium – war aufgeschlagen und glühte sanft, während die Buchstaben auf den Seiten herumwirbelten. Die von den Flammen aufsteigende Hitze peitschte ihr die blonden Haare ins Gesicht.
    Sie schien sich der Gefahr, die sie damit heraufbeschwor, nicht bewusst zu sein. Ich hatte wenig Zweifel daran, dass sie die Stadt zerstören würde, wenn sich ihr die Gelegenheit bot. Nur wusste ich nicht, was ich dagegen tun sollte. Ich hatte weder Schwert

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