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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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noch Dolch dabei. Vielleicht kam ich nah genug an sie heran, um sie bewusstlos zu schlagen oder wenigstens ihre Magie zu unterbrechen. Allerdings zweifelte ich daran, dass sie mich nah genug an sich herankommen lassen würde. Bis die Verstärkung anrückte, war ich allein, aber ich musste es trotzdem versuchen.
    Natürlich würde ich mich nicht zwischen sie und das Feuer stellen, weswegen ich um die Statue herumrannte und mich ihr von hinten näherte. Als ich nahe genug war, um den abplatzenden blassblauen Lack auf ihren Fingernägeln zu erkennen, rief ich ihren Namen.
    Sie sah mit nur geringem Interesse hinter sich und murmelte weitere Worte, um ihren Zauberspruch zu wirken. »Bin ein bisschen beschäftigt, Merit.«
    »Mallory, du musst damit aufhören!«, brüllte ich, um das Dröhnen des Feuers zu übertönen. Die Erde zu meinen Füßen hatte zu zittern begonnen, und ich stolperte nach vorn. »Merkst du denn nicht, was du dieser Stadt antust?«
    Ein Baum krachte laut, zerbrach und stürzte zu Boden. Die züngelnden Flammen leckten gierig danach und verschlangen ihn binnen weniger Augenblicke. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die hier stehenden Bäume verzehrt wären und das Feuer sich in der Stadt ausbreitete.
    »Du wirst uns alle umbringen!«
    »Nicht, wenn ich den Zauberspruch gewirkt habe«, rief sie. »Du wirst schon sehen. Die Welt wird sich viel besser anfühlen, wenn Gut und Böse wieder vereint sind. Die Welt wird wieder ein Ganzes sein.«
    Ihre Hände zitterten, als sie sie in Gläser mit einem Pulver tauchte und die aufgeschlagenen Seiten des Maleficium damit besprenkelte. Ich ließ den Blick über die Verwüstung schweifen, die ihre Magie bereits angerichtet hatte, konnte aber keinen Hinweis auf die Urne entdecken, die Ethans Asche enthielt.
    Vielleicht war sie in dem Augenblick verschwunden, als Mallory damit den ersten Teil des Zauberspruchs gewirkt hatte. Wenn wir den Zauberspruch stoppten – wenn wir ihn stoppen konnten –, dann würden wir nicht einmal mehr Ethans Asche als Erinnerung haben.
    »Bitte, Mallory, hör auf !«
    Sie machte einfach weiter, aber eine andere Stimme ließ mich plötzlich innehalten.
    »Ich wusste, dass ihr Vampire dahintersteckt!«
    Ich sah nach hinten. McKetrick kam auf uns zu und hielt eine riesige Waffe auf mich gerichtet. »Warum gehst du nicht ein paar Schritte von der Frau weg, Merit?«
    »Diese Frau versucht die Stadt zu zerstören«, warnte ich ihn, aber er verdrehte die Augen.
    Mallory hatte sich durch ihre Abhängigkeit von schwarzer Magie blenden lassen. Und McKetrick war mit Dummheit geschlagen, denn er war immer noch davon überzeugt, dass alles Böse in Chicago von den Vampiren ausging.
    »Es sieht für mich so aus, als ob sie genau das zu verhindern sucht«, sagte er.
    »Und damit liegen Sie völlig falsch«, sagte ich. »Sie sind ein unwissender Dummkopf.«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass das Registrierungsgesetz verabschiedet wird.«
    »Weil Sie gelogen und zu erwähnen vergessen haben, dass Sie mich auf offener Straße grundlos angegriffen haben. Sie bekämpfen Dinge, die Ihnen in keiner Weise gefährlich sind, und erkennen die wirklichen Gefahren nicht.«
    Auf der anderen Seite des Parks schlug ein Blitz in einen der Bäume ein. Er brach gespalten zu Boden und nährte das prasselnde Feuer.
    Mallory murmelte immer noch die Worte für ihren Zauberspruch, und mit jeder Sekunde schlugen die Flammen höher.
    Ja, er könnte die Waffe einsetzen. Und ja, selbst das kleinste Stück Espenholz würde mich mein Leben kosten, wenn er damit mein Herz träfe. Aber ich hatte einfach die Nase voll von McKetrick, und ich hatte in diesem Augenblick einfach keine Zeit für seinen Unfug.
    »Sie helfen ihr gerade dabei«, sagte ich, und es war mir egal, dass ich damit die Hexenmeister ins Licht der Öffentlichkeit zerrte. Sie standen gerade allesamt auf meiner Abschussliste.
    »Lügnerin«, murmelte er. Mit vor Wut zitternden Händen betätigte er den Abzug.
    Die Waffe hatte eine Fehlzündung. Der Lauf explodierte, und Holz- und Metallsplitter flogen durch die Luft. Ich duckte mich instinktiv und spürte dennoch unter großen Schmerzen, wie Splitter meinen Rücken trafen.
    Aber ich lebte noch.
    Als ich wieder aufsah, entdeckte ich, dass auch McKetrick noch lebte, aber beileibe nicht so viel Glück gehabt hatte wie ich. Sein Gesicht war von Splittern getroffen, und die rechte Hand war ein blutiges Knäuel aus Knochen und Fleisch. Er lag auf dem Rücken und blickte

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