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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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unter lautem Krachen in einem hellen Blitz explodierte, der ein Stück aus der Schulter der Ritterstatue herausriss.
    »Ich hasse dich!«, schrie sie ihn an. Während ich mir absolut sicher war, dass diese Worte nur an ihrer Erschöpfung und der schwarzen Magie lagen, stand Catcher der Schmerz darüber ins Gesicht geschrieben.
    »Du wirst es schon überstehen«, sagte er und griff sie mit einer weiteren Kugel an. Diese traf ihr Ziel und prallte mitten an Mallorys Brustkorb. Sie flog nach hinten und schlug auf dem Boden auf.
    All die Magie, die sie erschaffen hatte, all die Energie, die sie gesammelt hatte, wurde mit einem Mal freigesetzt. Begleitet von einem eisigen Rauschen wurde Catchers Kugel immer größer und verwandelte sich schließlich in einen blauen Lichtstrahl, der mit dem Getöse einer 747 über den gesamten Park schoss und auf seinem Weg alle Flammen löschte.
    Er löschte auch den Zauberspruch.
    Er löschte all meine Hoffnungen.
    Einen Augenblick lang war es fast still. Von dem verbrannten Rasen und den angesengten Bäumen des Parks stieg Rauch auf, und Reste von Magie zuckten wie Miniaturblitze knisternd über den Boden. Der Dunstschleier hob sich; am Himmel schimmerte das Rot und löste sich auf, und durch den Rauch waren einige glitzernde Sterne zu erkennen. Der Park glühte noch an seinen Rändern, aber die Feuerwehrleute würden das jetzt in den Griff bekommen.
    Es war vorbei.
    Mallory war bewusstlos, und ihre Vorhersage war eingetreten. Catcher hatte sie besiegt, und die White City war nicht mehr in Gefahr.
    Doch Ethan war für immer verloren.
    Ich schüttelte den Kopf, um nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte mich nicht meiner Trauer hingeben. Sie hätte bloß ein Monster erschaffen, und es gab keinen Grund, um etwas zu trauern, das niemals hätte erschaffen werden dürfen. Meine Erinnerungen an ihn, meine Trauer – ich würde sie niemals gegen eine Perversion dessen eintauschen, was er gewesen war. Ich musste einfach wieder das Leben leben, das ich für mich akzeptiert hatte.
    »Ich schaffe das«, flüsterte ich, während mir die Tränen über die Wangen liefen. Ich stand auf und sah zu Catcher und Mallory hinüber. Er webte glühende Magiefäden um ihren ohnmächtigen Körper, als ob er sie vor ihrem Erwachen fesseln wollte. Vermutlich waren es magische Fesseln. Ich wusste nicht, was der Orden mit ihr machen würde, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie sie freundlich behandelten.
    Ich spürte einen Druck an meinem Ellbogen und sah mich um. Jonah stand hinter mir und musterte mich aufmerksam. »Du blutest schon wieder.«
    »Ich bin in Ordnung. Nur ein paar Splitter. McKetrick ist die Waffe explodiert – er liegt da drüben.«
    Jonah nickte. »Ich werde dafür sorgen, dass die Polizei ihn findet. Bist du in Ordnung? Abgesehen von deiner Verletzung?«
    »Ich glaube schon …«, sagte ich gerade, als ein besonders lautes Knistern zurückgebliebener Energie meine Aufmerksamkeit erregte. Ich duckte mich ein wenig, als sie durch den Park jagte und sich schließlich verlief, aber nicht ohne die Luft mit prickelnder Magie aufzuladen.
    »Merit«, sagte Jonah leise. »Schau!«
    Ich sah auf.
    Eine dunkle Gestalt bewegte sich durch den blauen Nebel auf uns zu. Mir standen die Haare zu Berge.
    »Zurück mit euch«, sagte Catcher, als er zu uns herüberkam. »Das Ding dort ist das verkörperte Böse. Der Zauberspruch wurde unterbrochen, was bedeutet, dass es sich hier um den Rest der Magie handelt.«
    Aber ich hielt eine Hand hoch. »Warte!«, sagte ich. Ich sprach das Wort in dem Moment aus, als ich mich auf die Gestalt zuzubewegen begann.
    Ich konnte nicht anders, ich musste dorthin gehen. Es gab keinen Grund dafür, aber jede Zelle meines Körpers trachtete danach, auf das zu treffen, was aus dem Nebel herabregnender Asche auf uns zukam. Meine Entscheidung konnte tödlich für mich sein, aber ich achtete nicht darauf. Ich ging weiter. Als sich der Nebel hob, starrten mich strahlend grüne Augen an.
    Mir standen die Tränen in den Augen.
    Mit zitternden Knien rannte ich zu ihm.

KAPITEL NEUNZEHN
    WIE PHÖNIX AUS DER ASCHE
    Er trug dasselbe, was er bei seinem Tod getragen hatte – eine Anzugshose, sein Hausmedaillon, ein Anzugshemd. An der Stelle, wo der Pflock ihn getroffen hatte, war ein Riss im Stoff.
    Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und genoss offensichtlich den Anblick.
    Schließlich stand ich vor ihm, und wir musterten einander, denn wir hatten vermutlich Angst vor dem, was

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