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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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eine in Rot gekleidete Schönheit mit perfekten rot lackierten Fingernägeln.
    »Es tut weh?«, fragte Jeff.
    »Wir können spüren, wie die Magie uns verlässt«, sagte sie und rieb sich die Arme, als ob ihr plötzlich kalt wäre. »Etwas zieht unsere Magie fort, und wir fühlen uns … leer.«
    Es stimmte – die Nymphen sahen etwas müder aus als sonst. Es war zwar dunkel im Park, aber ich konnte Ansätze von dunklen Ringen unter ihren Augen erkennen, und sie wirkten hagerer als sonst.
    »Kannst du etwas dagegen unternehmen?«, fragte ich Catcher. Er schüttelte den Kopf.
    »Hier ist Magie im Spiel, aber eine Form von Magie, die ich nicht kontrollieren kann. Ich kann mit dem Universum arbeiten«, fügte er hinzu, als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah. »Aber das hier ist nicht das Universum. Es ist Magie, eine andere Magie, die Magie eines anderen, und deshalb außerhalb meines Einflussbereiches.«
    »Erkennst du die Magie denn wieder?«, fragte ich in dem verzweifelten Versuch, ihn zu verstehen. »Trägt sie irgendeine Handschrift? Vielleicht ist ein Zauber dabei, den du schon mal gesehen hast, oder ein vertrautes Summen? Irgendetwas?«
    »Das hier ist mir nicht vertraut. Ich habe einige Zauber gesehen, mit denen man sich die Zauberkraft eines anderen ›borgen‹ kann. Aber dabei fließt alles im Vakuum dem zu, der den Zauber gewirkt hat. Hier ist der See das Vakuum. Und es ist wohl kaum möglich, dass der See sein eigenes Vakuum herbeizaubert.«
    Wir betrachteten beide schweigend den See.
    »Während wir hier stehen, kann ich spüren, wie meine Macht dahinschwindet«, fügte er leise hinzu. »Ich bin vielleicht noch bei achtzig Prozent. Aber verdammt, ich habe keine Ahnung, was ich dagegen tun kann.«
    »Und wenn wir das hier nicht in Ordnung bringen?«, fragte ich ihn.
    Der Blick, den er mir zuwarf, machte mir keine großen Hoffnungen. »Es ist durchaus möglich«, sagte er leise, »dass sich die Zauberkraft der Nymphen vollständig auflöst und sie ihre Verbindung zum Wasser verlieren. Ich nehme an, ich würde meine Kraft wiedererlangen, wenn ich mich von diesem Ort entferne, aber sie können das nicht. Sie brauchen die Nähe zum Wasser.«
    Catcher hatte leise gesprochen, aber die Nymphen mussten ihn dennoch gehört haben. Das Weinen steigerte sich in ein Heulen, was zu sagen schien: Was immer mit dem Wasser geschehen ist, diese Mädchen haben nichts damit zu tun.
    »Sind das alle Nymphen?«, fragte ich Catcher, der kurz nachzählte und dann nickte.
    »Ja, sie sind alle hier.«
    »Keine dieser Frauen hat den See verhext«, sagte ich. »Nicht, wenn ihr Schmerz so groß ist. Ich glaube wirklich, wir können ausschließen, dass die Nymphen daran beteiligt sind.«
    »Das sehe ich genauso. Bedauerlicherweise verliert sich damit unsere heißeste Spur.«
    »Vielleicht nicht ganz«, meinte ich und trat vor. »Ladys, es ist klar, dass keine von euch dem Fluss oder dem See Schaden zufügen würde.«
    Der Klagegesang hörte auf, und stattdessen war ein leises, zufriedenes Brummen zu hören.
    »Aber irgendetwas geschieht da draußen. Jemand hat den See in ein magisches Vakuum verwandelt. Vielleicht, um ihm zu schaden. Vielleicht, um der Stadt zu schaden. Vielleicht, um euch zu schaden. Wenn ihr Flussnymphen nicht daran beteiligt seid, vielleicht habt ihr ja eine Ahnung, wer es sein könnte?«
    Mit einem Mal schwiegen die Nymphen und sahen mich an. Ihre Augen funkelten boshaft.
    »Loreley«, sagte eine blonde Nymphe selbstsicher. »Die Sirene.«

KAPITEL VIER
    CHICAGO HAT’S GEGEBEN,
    CHICAGO HAT’S GENOMMEN
    Ich erfuhr, dass jedes Gewässer seinen eigenen Beschützer hatte. Es gab Quellnymphen und Brunnennymphen, Ozean- und Wasserfallnymphen. Und Sirenen, nicht die Nymphen, kontrollierten die Großen Seen.
    In Chicago beherrschten die Flussnymphen den Chicago River und seine Ufer. Loreley, die Sirene des Michigansees, kontrollierte Ebbe und Flut des Sees. Sie war die einzige Bewohnerin einer bewaldeten, gut zwanzig Quadratkilometer großen Insel, die verlassen in der Mitte des Gewässers lag.
    Für mich war aber interessanter, dass die Nymphen sie hassten. Im Laufe der folgenden zwanzig Minuten ließen sie kein gutes Haar an ihr und berichteten keifend von ihren Fehlern und Schwächen. Ich dampfte die Liste auf ihre größten Fehler zusammen:
    1. Loreley hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen (der nun mit ihr auf der Insel lebte);
    2. Loreley verkaufte schwarze Magie in Form von Flüchen und

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