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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Meisner-Moxner Home Brands, Inc. ging kurze Zeit später bankrott. Als Mallory davon erfuhr, schlief sie erneut zwei Tage am Stück.
    Wenn ihre Prüfungsvorbereitungen auch nur ansatzweise so schlimm wie Meisner-Moxner waren, dann tat mir Mallory wirklich leid … und Catcher auch.
    »Gott segne dich! Aber wenigstens kriegt Simon den meisten Ärger ab. Ich meine, weil er sie ja während der Prüfungen sieht.«
    Catcher sah mich ausdruckslos an. »Ich bin mir sicher, dass er sie recht häufig sieht.«
    Die zusammengekniffenen Augen ließen eigentlich nur den Schluss zu, dass es sich hier um einen eifersüchtigen Freund handelte, aber wie sollte das möglich sein? Schließlich stand Catcher vor mir. Catcher, der Mann mit dem Waschbrettbauch, dem göttlichen Körper und der Macht eines Hexenmeisters. Catcher, der sich von niemandem etwas gefallen ließ. Vielleicht verstand ich ihn auch einfach nur falsch. Vielleicht mochte er Simon einfach nicht. Den Eindruck hatte ich schon früher gehabt, und da Dreistigkeit immer siegte, hakte ich nach.
    »Böses Blut zwischen dir und Simon?«
    »Ich vertraue ihm nicht.«
    Als er diesen Satz nicht näher erläuterte, hätte ich fast gefragt, ob er damit andeuten wolle, dass er Simon und Mallory nicht traue, verkniff es mir aber. Catcher war ein echter Kerl, und allein die Andeutung, er sei eifersüchtig, würde nicht gut ankommen.
    Stattdessen tätschelte ich ihm verständnisvoll den Rücken. »Wenn das alles vorbei ist, lade ich dich und deine offiziell und frisch ernannte Hexenmeisterin zu ein paar Drinks ein.«
    Catcher brummte etwas, das ich akustisch nicht verstand, aber ich nahm an, dass es mit seinem Hass auf den Orden zu tun hatte. Er war ausgeschlossen worden, und es musste schwer für ihn sein, Mallory zusehen zu müssen, wie sie mit allen Kräften darum kämpfte, in den Orden aufgenommen zu werden. Chicago hat’s gegeben, Chicago hat’s genommen.
    Jonah und ich verabschiedeten uns bei Catcher und gingen zu unseren Wagen zurück.
    »Ich weiß, dass du enttäuscht bist, weil du die Sirene morgen nicht besuchen darfst«, sagte ich teilnahmsvoll.
    »Ich bin klinisch depressiv«, stimmte er mir zu. »Was meinst du, wird ihr Rock kürzer sein als der von den Nymphen oder vielleicht länger?«
    Ich verdrehte die Augen, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen. Er war witzig, aber das würde ich ihm nicht auch noch mitteilen – sein Selbstbewusstsein war schon groß genug.
    »Hast du Lust, was essen zu gehen? Wir haben ja heute Abend praktisch nichts mehr zu tun.«
    Er hatte die Frage vermutlich rein platonisch gemeint, aber mich ließ sie in leichte Panik ausbrechen. Andererseits hätte ich damit die Möglichkeit, seine Beziehung zu meinem Großvater auf den Prüfstand zu stellen. Da ich herausgefunden hatte, dass mein Vater Ethan bestechen wollte, um mich zu einem Vampir zu machen, war ich verständlicherweise misstrauisch, was die Beziehungen von Vampiren zu meiner Familie anging.
    »Wirst du mir sagen, woher du meinen Großvater kennst?«
    »Möglich. Wie wäre es mit was Scharfem?«
    »Reden wir von ›meine Geschmacksnerven explodieren‹-scharf oder ›Supermarkt-Salsa-Soße‹-scharf?«
    »Worauf du Lust hast. Die Welt liegt dir zu Füßen.«
    »Ich sollte eigentlich Nein sagen. Du hast mich schmählich verraten.«
    »Wie das denn?«
    »Du hast ihnen gesagt, dass ich von einem Stiletto getroffen wurde.« Das gehörte sicher nicht zu meinen ruhmreichsten Momenten als Hüterin Cadogans – von einem preisreduzierten Jimmy Choo verletzt zu werden. Ich hielt es nicht für angebracht, das die Runde machen zu lassen.
    Er sah mich gespielt entsetzt an. »Merit, du willst doch nicht etwa, dass ich deinen Großvater belüge?«
    »Das kommt darauf an, wie lange du ihn schon kennst.«
    Zu meinem Pech ließ er sich darauf nicht ein. »Quid pro quo. Erst Abendessen, dann die Details.«
    Ich seufzte, denn ich wusste, wann ich geschlagen war. »Na gut! Aber ich will die Wahrheit hören.«
    »Oh, ich werde die Wahrheit sagen, Merit! Nichts als die Wahrheit.«
    Irgendwie beruhigte mich das nicht wirklich.
    Das Thai Mansion befand sich inmitten einer Einkaufsmeile, eingepfercht zwischen einer Reinigung und einem Pizzalieferdienst.
    Als wir das Restaurant betraten, klingelte die Türglocke. Ein kleines Radio auf der gläsernen Theke spielte »El Paso« von Marty Robbins. Daneben standen ein goldener Buddha, eine alte Kasse und ein Plastikeimer mit Pfefferminzbonbons.
    Das Innere war

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