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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Verzauberungen, die individuell auf die Kunden zugeschnitten wurde;
    3. Loreley fraß Babys (menschliche und andere) und
    4. Loreley trug nur schwarz, versuchte einen auf Grufti zu machen und war ein asozialer Freak (also offensichtlich genau die Sorte Frau, die ein Haufen süßer, hübscher und wohlproportionierter Nymphen hassen musste).
    Ich hatte ein ziemlich klares Bild von Loreley vor Augen, was auch damit zu tun hatte, dass ich als Teenager zu viele Märchen und Horrorgeschichten gelesen hatte – eine bucklige alte Frau in abgetragenen schwarzen Kleidern, die mit weit erhobenen Armen über dem See stand, ähnlich wie Alanna. Sie rümpfte ihre schrumpelige Nase über grausam verzerrten Lippen und sprach Beschwörungsformeln, mit denen sie den See tötete. Den Grund dafür mussten wir erst noch herausfinden.
    Allerdings schienen die hübschen Mädels sich zu beruhigen, als sie mir dieses Bild in den Kopf pflanzten, denn sie begannen sich in einer riesigen Aktion zu umarmen, die Kleidung zurechtzurücken und Tränenbäche wegzuwischen.
    Offen gesagt, war es schwer, die Aufmerksamkeit der Kerle auch weiterhin zu behalten. Ein lautes Räuspern erfüllte den Zweck.
    »Wir könnten ihr einen Besuch abstatten«, schlug Jonah vor.
    Um ehrlich zu sein, gefiel mir der Gedanke überhaupt nicht. Aber bedauerlicherweise war dieses Problem hier von größerer Bedeutung als mein persönliches Unbehagen. Die Nymphen wurden sichtlich schwächer, und nur Gott wusste, wie es den anderen Übernatürlichen ging.
    »Das ist vermutlich eine gute Idee«, sagte mein Großvater, »denn wir müssen jede Chance nutzen, die wir haben, wie klein sie auch sein mag. Leider gibt es da draußen keinerlei Kommunikationsmittel, was bedeutet, dass wir sie nicht einfach anrufen können.«
    Er sah mich fragend an.
    Ich seufzte. »Wieso ich?«
    »Weil du eine Frau bist«, sagte Catcher.
    Ich brauchte einen Augenblick, bevor ich darauf antworten konnte. »Wie bitte?«
    »Sie ist eine Sirene«, sagte Catcher. »Unzählige Seefahrer fanden durch sie bereits den Tod. Sie singt ihnen so wunderschöne Lieder, dass die Tränen in Sturzbächen fließen. Sie schlägt sie in einen Bann immerwährender Verzückung.«
    Jonah machte große Augen, was mich meine verdrehen ließ. »Und es wäre für mich keine gute Idee, sie aufzusuchen, weil …?«
    »Weil du nicht zurückkehren würdest«, erwiderte Catcher trocken. »Sie wäre aus magischen Gründen dazu verpflichtet, dich zu verführen, in ihren Bann zu schlagen und dich für den Rest deiner Unsterblichkeit in Gefangenschaft zu halten.«
    »Das überzeugt mich nicht wirklich.«
    »Nun, was hältst du von der Idee, nicht mehr zu essen oder zu trinken? Du wirst dich so sehr nach ihr verzehren, dass du selbst diese Dinge vergisst, weil sich deine Gedanken nur noch um sie drehen. Verhungern ist kein schöner Tod.«
    »Okay«, sagte Jonah und schnitt eine Grimasse. »Das klingt ziemlich überzeugend.«
    »Und deswegen schicken wir Brüste an die Front.«
    Ich drehte mich in Zeitlupe zur Seite und starrte Catcher wütend an. »Wie alt bist du? Zwölf?«
    »Es geht darum, dass Männer einfach nicht zu einer Sirene gehen. Sie hätte keine andere Wahl, als sie zu verführen, und das hilft uns ganz bestimmt nicht, unser magisches Problem zu lösen.«
    »Dann ist das ja wohl geklärt«, sagte ich. »Ich und meine Brüste werden uns auf den Weg machen. Mir graut es nur vor dem Gedanken, in einem Boot auf diesem Wasser dorthin zu fahren. Hat irgendjemand Ideen für andere Beförderungsmittel?«
    »Das erledige ich«, sagte mein Großvater. »Ich hänge mich ans Telefon und finde heraus, ob es einen Hubschrauberpiloten gibt, der bereit ist, eine einsame Insel in einem magisch verfluchten See anzufliegen. Dafür muss ich natürlich einigen Papierkram erledigen, deswegen wird es bis morgen dauern, bevor wir aktiv werden können.«
    »Und was machen wir bis dahin?«, fragte ich und sah die Umstehenden der Reihe nach an. »Was machen wir mit dem See?«
    Diese Frage brachte die Nymphen wieder auf den Plan. Als sich Jeff hinabbeugte, um der nächststehenden Nymphe beruhigend auf den Rücken zu klopfen, drehte sie sich um, umarmte ihn und fing an, erstaunlich dramatisch zu schluchzen.
    »Gut gemacht, Vampir«, murmelte Catcher.
    »Es war eine berechtigte Frage«, sagte ich. »Wir befinden uns weiterhin in einer Krise, und da wir uns heute Nacht nicht auf den Weg machen können, wird ein ganzer Tag vergehen, bevor wir die Sirene

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