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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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können das bieten. Wir sind der Mittelpunkt der vampirischen Macht in den Vereinigten Staaten, und Cabot weiß das. Haus Cabot ist klein. Elitär und daher logischerweise klein. Wenn er die Bedeutung Chicagos verringern kann …«
    »Dann wächst im Umkehrschluss die Macht des Hauses Cabot«, beendete ich für ihn den Satz. Ich hatte es doch geahnt, dass diesem Aas nicht zu trauen war.
    »Richtig. Ich würde meinen, dass es Teil eines langfristig angelegten Plans ist, um die Macht über das Haus Cabot an sich zu reißen. Victor Garcia ist im Moment sein Meister. Er ist ein guter Mann, ein vernünftiger Anführer. Er war Cornelius Cabots rechte Hand, was Franklin unheimlich ärgerte. Franklin war bloß ein Cousin aus irgendeinem unbedeutenden Familienzweig, aber er glaubte, ein Anrecht auf das Haus zu haben. Er hielt es für sein Geburtsrecht.«
    »Cornelius sah das anders?«
    »Nach dem, was ich gehört habe, war der alte Mann der Ansicht, dass Franklin zu sehr in menschliche Angelegenheiten verwickelt war. Er kam zu dem Schluss, dass er das Haus nicht hätte erfolgreich führen können. Der Junge machte sich zu viele Gedanken um sein Ansehen, schnelle Autos und menschliche Frauen, was in einem traditionell geführten Haus an der Ostküste, das sich recht bedeckt hält, nicht wirklich gut angekommen ist.«
    »Lass mich raten«, sagte ich. »Das Greenwich Presidium hält ihn für ehrgeizig und willens, mit ihnen zusammenzuarbeiten, sogar gegen ein anderes Haus, und deswegen ernennen sie ihn zum Verwalter für Haus Cadogan. Er denkt sich, er kommt einfach mal vorbei, legt die Häuser Chicagos rein und gewinnt die Sympathie des Greenwich Presidium. Was bedeutet, dass er die Karriereleiter ziemlich weit hochklettern wird.«
    »So hört sich das für mich an.«
    Ich atmete tief durch. So wenig von dem, was uns das Leben schwer machte, stammte ursprünglich aus dem Haus Cadogan. Das ursprüngliche Ziel des Greenwich Presidium und der Häuser mochte vielleicht gut gewesen sein, aber mittlerweile waren sie nur noch Werkzeuge für Egoisten und Strippenzieher. Vielleicht hatte Jonah mit dem, was er über die Rote Garde gesagt hatte, recht.
    »Werden sie es nicht als Bedrohung empfinden, wenn wir Waffen mit uns bringen?«
    »Nur, wenn wir Glück haben«, sagte er. »Auf geht’s!«
    Blitze zuckten über den Himmel, als wir zum Turm rannten. Das Äußere machte keinen vertrauenserweckenden Eindruck, denn jeden Augenblick schienen Steine herabzufallen. Ein Durchgang führte ins Innere und zu einer Wendeltreppe aus Stein, die sich in keinem besseren Zustand als die Außenmauer befand. Ich betrat die erste Stufe und hielt kurz inne, um sicherzugehen, dass sie nicht unter unseren Füßen zerbröckelte.
    »Ganz nach oben?«
    »Ja. Ich gehe davon aus, dass sie es bevorzugen, oberhalb der Menschen zu leben.«
    Er ging vorsichtig die Wendeltreppe hinauf. Ich hielt mich am Geländer fest und folgte ihm langsam. Nach einigen Minuten erreichten wir mit brennenden Waden den letzten Absatz.
    Eine Tür führte in das Turmzimmer. Sie war riesig und bestand aus langen, waagerechten Holzbrettern. Zwei gigantische, kreisrunde und filigran gearbeitete Scharniere verbanden sie mit der Wand.
    »Hübsche Tür«, sagte ich.
    »Sie sind dafür bekannt, das Schöne zu lieben«, sagte Jonah und sah mich an. »Bist du bereit?«
    »Ich gehe davon aus, dass es furchtbar schiefgehen wird. Wenn wir hier in einem Stück rauskommen und unsere Körper nicht mit Espenholz gespickt sind, sehe ich das als einen klaren Sieg an.«
    »Gut ausgedrückt.« Nach einem ermutigenden Atemzug ballte er seine Hand zur Faust und klopfte an die Tür.
    Einen Augenblick später öffnete sie sich mit einem metallischen Quietschen. Ein Mann in Schwarz – ein Feensöldner, der dieselbe Kleidung trug und auch ansonsten genauso aussah wie die, die unser Haus bewachten – stand im Türrahmen. Er stellte eine Frage in einer schnell und kehlig klingenden Sprache. Ich verstand die Worte nicht, hielt es aber für Gälisch.
    »Wir möchten fragen, ob die Königin uns eine Audienz gewähren würde.«
    Er musterte uns mit einem verbitterten Blick. »Blutsauger«, sagte er, offensichtlich als Beleidigung gemeint.
    »Wir sind, was wir sind«, betonte Jonah. »Wir versuchen es nicht zu verbergen. Wir sind Abgesandte der Vampire.«
    Der Feensöldner schürzte verächtlich die Lippen. »Wartet hier!«, sagte er und schlug uns die Tür vor der Nase zu.
    »Als ob wir eine Alternative hätten«,

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