Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)
Arrangement hier auf dem Tisch austauschen. Ich habe mich an einem Dorn gestochen, und das hat mich zusammenschrecken lassen. So ein kleines Ding, aber so was passiert schon mal.«
Der Dorn mochte klein gewesen sein, hatte aber dennoch eine blutende Wunde verursacht. Unter ihrem Parfüm und dem Blütenduft konnte ich den stechenden Geruch des vergossenen Bluts wahrnehmen.
»Kein Problem.« Ich stellte die Vase wieder auf den Tisch, nahm die restlichen Rosen und folgte ihr in die Küche, wo wir die bedauernswerten Überreste in einen von Margots großen Mülleimern warfen. »Wo stecken eigentlich die anderen?«
»Sie sind im Sparringsraum. Ethan hat sich entschieden, unseren neuen Sicherheitsberater auf die Probe zu stellen.«
Sie hatte den Satz kaum zu Ende gebracht, als ich bereits die Treppe hinunterrannte.
KAPITEL SIEBEN
DER FALL VAMPIR GEGEN VAMPIR
Der Sparringsraum des Hauses Cadogan bestand aus zwei Teilen: dem mit Tatami-Matten bedeckten Fußboden, wo die Kämpfe stattfanden, und der Galerie, auf der sich die Zuschauer versammelten, um sich das Geschehen zu ihren Füßen anzusehen.
Die Kämpfer hatten die Matten noch nicht betreten. Ich suchte mir daher schnell einen Platz auf der Galerie, direkt neben Lindsey, Luc und anderen Mitarbeitern der Operationszentrale.
»Wie ist das Treffen gelaufen?«, fragte Luc.
»McKetrick hat nicht versucht, mich umzubringen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er bei den Morden nicht doch seine Finger im Spiel hatte. Es hat ihn überhaupt nicht gekümmert, dass sie tot sind, aber er war ziemlich erstaunt über die Espenholzwaffe.«
Luc wirkte überrascht. »Er behauptet, dass sie ihm gestohlen wurde?«
»Hat er nicht, aber ich frage mich, ob das nicht der Fall war.«
Auf der Galerie setzte donnernder Applaus ein, und wir sahen über das Geländer nach unten, wo gerade Ethan hereinkam. Er trug einen schwarzen Kampfsportanzug mit Gürtel und war barfuß. Seine Haare hatte er auf Nackenhöhe zusammengebunden; nur eine einzelne blonde Strähne fiel ihm ins Gesicht.
Sein Anblick erfüllte mich mit Stolz. Der Mann strahlte pure Kraft und Zuversicht aus, und er gehörte mir allein.
»Übrigens«, sagte Lindsey, »ich möchte dir noch mal gratulieren.«
»Danke.«
Ethan betrat die Matten, hüpfte kurz auf den Zehen und dehnte die Arme, während er auf der Galerie nach mir suchte. Als er mich entdeckte, zwinkerte ich ihm aufmunternd zu.
Mach ihn fertig, Großer
, teilte ich ihm in Gedanken mit.
Solltest du nicht arbeiten?
, fragte er.
Ja
, antwortete ich ehrlich.
Aber die Welt da draußen deprimiert mich, und ich brauche eine Ablenkung. Du hast meine Erlaubnis, mich ab sofort zu beeindrucken.
Er lächelte verschmitzt, was alle sehen konnten, aber warum er das tat, wusste außer uns beiden niemand.
Michael betrat begleitet vom freundlichen Applaus der Vampire den Raum. Er hatte sich für einen weißen Kampfsportanzug entschieden, der denselben Schnitt wie Ethans hatte. Der Farbunterschied hätte nicht deutlicher ausfallen können. Sie waren beide groß gewachsen und durchtrainiert, aber ihre Farben und Eigenheiten waren definitiv verschieden. Michael hatte dunkle Haare und bewegte sich mit der Lässigkeit eines langjährigen Sportlers; Ethan mit seinen grünen Augen und blonden Haaren ließ mit jeder Bewegung erkennen, dass sie präzise geplant und durchgeführt wurden.
Michael legte die Handinnenflächen aufeinander und verbeugte sich am Rand der Matten in Richtung Ethan. Ethan tat es ihm gleich und trat dann mit ausdruckslosem Gesicht auf seinen Gegner zu.
Sie trafen in der Mitte aufeinander, und der Kampf begann praktisch sofort.
Michael sprang hoch und führte einen Tritt mit schneller Drehung aus, der Ethan zu Boden schickte. Er rollte sich zur Seite ab, bevor Michael einen weiteren Angriff versuchen konnte.
»Nicht schlecht«, sagte Ethan.
»Ich bin das Geld dieses Hauses nur wert, wenn ich dir noch den einen oder anderen Trick beibringen kann«, erwiderte Michael und brachte einen Seitwärtstritt an, den Ethan geschickt abwehrte, um sogleich eine Stoß-/Schlag-Kombination folgen zu lassen. Er wich Michael aus und brachte sich mit einem drei Meter hohen Rückwärtssalto in Sicherheit, damit Michael ihn nicht erneut anvisieren konnte.
»Offensichtlich haben vierhundert Jahre Training ihre Vorteile«, meinte Michael und grunzte, als er seinen rechten Unterarm dazu benutzte, einen perfekt ausgeführten Halbmondtritt zu blocken. Das Geräusch der
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