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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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sich Sorgen um Mallory gemacht und sich gefragt hatte, was er hätte tun können, um dieses Desaster zu verhindern.
    Wir blieben auf dem Bürgersteig stehen. »Jeff hat mir das Wesentliche erzählt«, sagte Catcher, »aber ich will es aus deinem Mund hören, weil es für mich überhaupt keinen Sinn ergibt.«
    »Wenn er dir erzählt hat, dass das Maleficium zerstört ist und sich Tate während dieses Prozesses verdoppelt hat, dann hat er dir die Wahrheit gesagt. Es mag verrückt klingen, aber es ist genau so geschehen.«
    Paige trat an uns heran.
    »Catcher, darf ich dir Paige vorstellen? Ich nehme an, du hast schon von ihr gehört. Die Tates haben ihr Haus in Brand gesteckt und ihre gesamte Forschungsbibliothek vernichtet.«
    »Es tut mir leid, das zu hören.«
    Paige schien von seinen Worten wenig beeindruckt zu sein.
    Ich wollte schnell das Thema wechseln und nickte daher in Richtung Bar. »Hat Gabriel angedeutet, was sie hier macht?«
    Catcher schüttelte den Kopf. »Nicht das Geringste, was mich nicht gerade glücklich stimmt. Ich bin nicht froh über das, was sie angerichtet hat, aber ich will auch nicht, dass sie schlecht behandelt wird. Ich bin hier, um sicherzustellen, dass es ihr gut geht.«
    »Wenn es dir nicht gefällt«, platzte es plötzlich aus Paige heraus, »dann wirst du bei dieser Sache kein Wort mitzureden haben. Du hast weder auf sie aufgepasst noch sie aufgehalten, und genau das hat der Orden vorhergesehen. Willst du wissen, warum es dir verboten worden ist, nach Chicago zurückzukehren? Aus genau diesem Grund. Es gab die Prophezeiung, dass sich durch deine Rückkehr nach Chicago die Dinge zum Schlechten wenden würden. Du hast die Anordnungen des Ordens nicht befolgt und damit dafür gesorgt, dass sich die Prophezeiung erfüllte. Jetzt schau, was du angerichtet hast.«
    Es herrschte betretenes Schweigen.
    Man hatte uns erzählt, dass Catcher aus dem Orden geflogen war, weil er ein Hauptquartier in Chicago errichten wollte, der Orden aber zu stur gewesen war, um ihm das zu erlauben. Mir schien, dass das nicht die ganze Wahrheit gewesen war. Da wir sie allerdings vor einer Bar im Ukrainian Village wohl kaum herausfinden würden, machte ich einfach weiter.
    »Kümmern wir uns erst mal um das Naheliegendste«, sagte ich und ging zur Tür.
    Gitarrenlastige Musik, die sich mit dem Duft köstlichen Essens vermischte, schlug mir entgegen und teilte der Welt in aller Deutlichkeit mit, dass es die Stammgäste mit ihrem Essen, ihren Drinks und ihrer Musik wirklich ernst meinten.
    Als wir den Raum betraten, läutete eine Glocke über der Tür, aber niemand achtete auf uns. An mehreren Tischen entlang eines Panoramafensters saßen Mitglieder des Zentral-Nordamerika-Rudels, nippten genüsslich an ihren Getränken und redeten leise miteinander. Unser Eindringen in ihr Territorium ignorierten sie.
    Sie mussten gewusst haben, dass wir auf dem Weg sind, denn in der Regel waren die Formwandler nicht so ungezwungen, wenn es um Eindringlinge ging, ob nun Verbündete oder nicht.
    »Kommt her. Setzt euch hin.«
    Wir sahen hinüber zu der langen Theke auf der anderen Seite des Raums. Dahinter stand eine kräftig gebaute Frau, deren einst blond gefärbtes Haar mittlerweile einen kräftigen Rotstich hatte. Das war Berna, die gute Seele und Bardame des Klein und Rot.
    Ich trat an die Theke heran. »Hallo, Berna.«
    Sie sah mich finster an. »Bist ja immer noch zu dünn. Isst du überhaupt was?«, fragte sie. In ihrer Stimme schwang ein deutlich erkennbarer osteuropäischer Akzent mit.
    »Ich esse die ganze Zeit«, versicherte ich ihr.
    Sie schüttelte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin. Dann schlug sie mit der Faust auf die Theke und starrte uns an. »Dann wirst du jetzt was essen.«
    Ich setzte mich hin. Paige war intelligent genug, es mir nachzutun.
    »Wo ist Mallory?«, fragte Catcher.
    »Sie ist noch nicht so weit. Setz dich hin, iss was.«
    »Sie ist meine Freundin«, sagte Catcher, als ob diese Information ausgereicht hätte, um Berna umzustimmen.
    Er hatte sich getäuscht.
    Schweigen senkte sich auf den Raum, und auf einmal war eine Wand aus bitterer Magie um uns herum zu spüren. Catcher mochte vielleicht Jeffs und mein Freund sein, aber er war nicht ihr Freund. Er war kein Formwandler, und er war auch keiner ihrer Verbündeten. Er war der Freund der Frau, die das Böse auf die Stadt herabbeschworen und sie mit mehr Ärger eingedeckt hatte, als sie sich gewünscht hatten.
    Aber Berna brauchte die zornigen

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