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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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Verachtung.
    »Gary hatte tatsächlich eine schwarze Aura, allerdings als ich Colins hübsches Gesicht unter dieser Skimaske erkannte, war ich völlig fassungslos!«, erzählte Gillian. »Ich dachte immer, er gehörte zu den Guten . Ich meine, er kümmerte sich immerhin um kranke Tiere!«
    »Aber er war, wie du weißt, in diesem Job überhaupt nicht gut«, ergänzte James, froh, Gillian noch mal an die Unzulänglichkeiten dieses Mannes erinnern zu können.
    »Dann war Colin also doch Mr. Sneed.« Lucy schenkte sich ein Glas Wasser aus dem Krug, der auf dem Nachttisch stand, ein. »Er holte sich die Klamotten aus dem Secondhandladen, und der Hut stach ihm ins Auge, weil der so aussah, als könnte ein alter Mann so etwas tragen.
Den Angelköder schien er gar nicht bemerkt zu haben! Sowohl die Perücke als auch der Bart stammten aus einem Online-Kostümladen, weshalb wir das Verbrechen nie vollständig hätten lösen können, wenn wir die Läden vor Ort aufgesucht hätten.« Sie hielt inne und starrte ihr Wasserglas an. »Ich habe euch ja gesagt, dass Strangulation ein sehr persönliches Verbrechen ist. Das Verrückte ist nur, Colin wusste die ganze Zeit, dass Parker an Kinsleys Stelle als Aufsichtsperson mitkam.« Sie trank ihr Wasser. »Der Mann hat einen vorsätzlichen Mord begangen, damit Gary ins Spiel kommen und Kinsley trösten konnte. Es war ein riskantes Spiel, aber das war beiden offensichtlich egal.«
    »Es ist einfach grauenhaft. Was ist eigentlich mit dem schweigsamen Tierarzt … Dwight?«, erkundigte Milla sich besorgt. »Er war doch wohl unschuldig?«
    James nickte. »Kinsley hatte ohnehin schon einen der besten Anwälte für Strafrecht engagiert, um ihn aus dem Gefängnis zu holen. Murphy hat in den letzten beiden Tagen versucht, ein Interview mit ihm zu führen, aber Kinsley nahm die gesamte erlaubte Besuchszeit für sich in Anspruch.« Er lächelte. »Es geht das Gerücht, dass sie vorhaben, eine millionenschwere Tierschutzeinrichtung in Parkers Namen aufzubauen.«
    »Damit hält man sie dann wirklich in Ehren!« Gillian klatschte begeistert in die Hände. »Und so viele Tiere werden davon profitieren. Denkt doch bloß mal an die bedauernswerten Welpen oder Kätzchen, die an einem Tag wie heute draußen zu überleben versuchen. Es bricht mir das Herz …« Ihre Stimme brach.
    Bennett reichte ihr ein Taschentuch und bemerkte
etwas ungehalten: »Wir feiern das Ende dieser verrückten Geschichte, jetzt heul uns hier bloß nichts vor.«
    »Da gibt es aber noch etwas, was ich nicht verstehe.« Milla stand auf und begann das Messer an einem Papiertaschentuch abzuwischen, bis es im Lampenlicht glänzte. »Wie hängen Colin und Gary zusammen? Ein Tierarzt und ein Börsenmakler aus verschiedenen Bundesstaaten? Das kapier ich nicht ganz.«
    »Sie haben das von langer Hand geplant«, erklärte Lucy. »Und sie sind außerdem schon sehr lange befreundet, Jugendfreunde.«
    »Ihre Familien waren gemeinsam in der Sommerfrische «, ahmte Lindy einen überheblichen aristokratischen Tonfall nach. »In Bar Harbor , Maine. Dort waren die beiden Jungs Jahr für Jahr acht Wochen in einem Theater-Workshop eingeschrieben. Sie übten sich in allen klassischen Rollen und fanden die Charaktere Shakespeares, für die Mord zur Normalität gehört, offenbar so nachahmenswert, dass sie beschlossen auch ein paar Leute umzubringen.«
    »Ah!« Milla schlug sich an den Kopf. »Auf diese Maine-Verbindung hätte ich kommen können, weil Gary während des Kurses immer wieder irgendwas über Hummer erzählt hat.«
    »Gary und Colin blieben, auch nachdem sie ihren Collegeabschluss hatten, in engem Kontakt. Offenbar waren beide frustriert, dass sie nicht gleich das große Geld machen konnten. Ganz besonders Gary«, fuhr Lucy fort. »Also beschlossen sie, eine Erbin zu finden, zu verführen, zu heiraten und umzulegen. Doch leider bissen die anderen Mädchen, mit denen sie flirteten, nicht an. Erst als die
Willis-Schwestern auftauchten, hatten sie eine Chance, ihren Plan in die Tat umzusetzen.«
    Milla leckte ein wenig Guss von ihrer Gabelspitze. »Und woher wissen Sie das alles?«
    »McClellan rief heute Morgen an«, sagte Lucy. »Unsere beiden Schurken haben alles drangesetzt, den jeweils anderen anzuschwärzen. So viel also zur ewigen Freundschaft!«, beendete sie wütend ihre Erzählung und fuhr in ruhigerem Tonfall fort: »Obwohl ich ja finde, dass ich hier im Raum ein paar ganz erstaunliche Freunde habe. Wir haben dies alles als Team

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