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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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Männer. Auf uns wartet jede Menge Arbeit.«
    Lindy warf McClellan einen kurzen Blick zu und teilte ihm dann flüsternd mit: »Da ist noch etwas, das Sie wissen sollten.«
    »Ja?« Der Sergeant schien es nicht erwarten zu können, mit seinen Ermittlungen anzufangen.

    Mit einem ängstlichen Blick auf Chavez fragte sie kaum hörbar: »Darf ich Ihnen etwas unter vier Augen anvertrauen?«
    McClellan nickte und wies die Männer an, den Raum zusammen mit den noch verbliebenen Zivilpersonen zu verlassen.
    James ging als Letzter aus dem Raum, und während sich hinter ihm die Tür schloss, hörte er Lindy seufzen. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich neulich abends Parkers Schwester gedroht habe. Ich … ich habe wortwörtlich gesagt, dass ich sie umbringen werde …«
    Die Tür fiel ins Schloss, noch bevor Lindy ihr Geständnis beendet hatte.

6
    Woodrow Wilson Pale Ale
    34 mg Natrium
pro Portion

    Nachdem McClellan James, Lindy und Rektor Chavez weggeschickt hatte, drängten sich die drei in James’ Bronco und fuhren in benommenem Schweigen zurück nach Quincy’s Gap . Die Berge, die beidseits des Highways in die Höhe ragten, hoben sich in dunklem Schlachtschiffgrau von einem opalfarbenen Mond ab. Mit Kraft und Ausdauer trugen sie die sich über ihre Schultern windende Straße, und James drängte sich der Gedanke auf, wie unvermittelt hingegen manchmal ein Menschenleben endete.
    Nachdem er sich mit einem gemurmelten Gute Nacht von den anderen verabschiedet hatte, fuhr James nicht nach Hause. Er war zwar müde, aber seine aufgewühlte Fantasie spielte den Augenblick der Entdeckung von Parkers Leiche wieder und wieder ab wie in einer Endlosschleife.
    James sehnte sich nach ein paar freundlichen, aber anonymen Gesichtern. Er wollte abtauchen im tröstlichen
Lärm von Hintergrundgeräuschen, wie etwa von altmodischer Jukebox-Musik oder klackend gegeneinanderprallenden Billardbällen, die über grünen Filz rollten. Er lenkte den Wagen in Richtung Süden zur Woodrow Wilson Tavern , einer der wenigen Kneipen des Bezirks.
    Sammy, der Besitzer, befand sich an seinem angestammten Platz hinter der Eichentheke und polierte ein Pintglas auf Hochglanz. Als er James am anderen Thekenende Platz nehmen sah, tippte er sich an seine Made in the U.S. A. -Baseballkappe und zog erwartungsvoll die Brauen hoch.
    »Was gibt es?«, fragte James mit ruhiger Stimme, die seine tasächliche Gemütsverfassung Lügen strafte.
    Sammy betrachtete forschend das Gesicht seines Gastes und fing dann an, über seinen grauen Schnurrbart zu streichen, während er darüber nachdachte, welches Bier ihm am besten gerecht würde.
    »Sie wirken ein wenig ausgelaugt, Professor, deshalb denke ich, Sie könnten ein Präsidenten Ale vertragen, das Sie ein wenig aufheitern wird. Es ist so aromatisch wie einige dieser guten Weine.« Sammy kratzte sich an den widerspenstigen Koteletten, die er als Zeichen seiner Verehrung für den Bürgerkriegshelden der Konföderierten, General Joseph Johnston, trug. Solange man denken konnte, hatte Sammy Johnstons Image kopiert. Es fehlte nur noch eine Konföderierten-Uniform, um die Angleichung perfekt zu machen, und Sammy hatte davon mindestens zwei zu Hause. Er schloss seine Kneipe sogar recht häufig, um an den Nachspielen des Bürgerkriegsgeschehens teilzunehmen, und seine Gäste
waren es gewohnt, wenn sie in der Hoffnung auf etwas Trinkbares zu ihm kamen, einen Zettel an der Tür vorzufinden, auf dem seine Kneipe für geschlossen erklärt worden war.
    Aber Sammys exzentrische Vorlieben trugen nur zum Charme der Wilson Tavern bei. Es war der einzige Ort im Umkreis von achtzig Kilometern, der besondere Biere von lokalen Brauereien anbot, einige davon speziell für Sammy gebraut.
    Schwarzweißfotos mit den Helden und Wahrzeichen des Old Dominion bedeckten die Wände, und die vier in Virginia geborenen Präsidenten hatten ihren Ehrenplatz über der Bar.
    »Nach welchem Präsidenten ist das Bier denn diesmal benannt?«, fragte James. »Schenken Sie noch immer das Jefferson Amber Ale aus?«
    Sammy begann ein milchiges Pintglas zu füllen. »Nein, Sir, das Jefferson haben sie mir weggesoffen wie Bären, die sich für den Winterschlaf rüsten. Das hier ist Woodrow Wilson Pale Ale , und das wird Sie wieder aufrichten.« Sammy stellte das schäumende Glas auf einen Bierdeckel mit der Staatsflagge von Virginia und schob das Getränk direkt unter James’ Nase. »Sie seh’n ganz danach aus, als hätten Sie heut Abend’ne schwere

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