Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
Vom Netzwerk:
erwiderte Gillian bedrückt. Es lag auf der Hand, dass sie Colin lieber frei von jeglichem Verdacht hinsichtlich Parkers Ermordung gesehen hätte. »Kannst du bitte etwas langsamer fahren, James. Dalai sieht ein wenig spitz aus.« Sie griff zum Radioknopf. »Wir sollten wieder die Musik anschalten.«
    Aus den Lautsprechern kam nichts. Gillian versuchte das Band auszuwerfen, doch es kam als Bandsalat heraus, der sich um die Tonköpfe von Broncos Kassettendeck gewickelt hatte. Gillian zog daran, bis es sich löste und sie schließlich das kaputte schwarze Band in Händen hielt.
    Angesichts des bestürzten Gesichtsausdrucks seiner Freundin, versuchte James sie von dem kaputten Band abzulenken. »Ehe ich es vergesse, Gillian, ich wollte dir noch sagen, dass Dwight empfohlen hat, deinem Kater erst mal Metamucil oder etwas Kürbis aus der Dose zu geben. Offenbar braucht er mehr Ballaststoffe in seiner Nahrung.«
    Gillian nahm den Rat ernsthaft an. »Und das soll bei seinen Verdauungsproblemen helfen?«
    »Das jedenfalls hat der Mann gesagt. Er schien einen guten Draht zu Dalai Lama zu haben.«
    »Armer Dalai !«, wandte Gillian sich an ihren Kater, »ich hatte ja keine Ahnung, dass du so leiden musst. Ich dachte immer, du bist einfach nur heikel, was dein Fressen angeht! Ob du mir das jemals verzeihen kannst?«
    Als Antwort darauf drückte der verärgerte Kater seinen Kopf gegen die Stäbe seines Käfigs, öffnete weit das Maul und erbrach sich über die Mittelkonsole des Lieferwagens.

10
    Apfelstrudel
    369 mg Natrium
pro 150 g Portion

    Nachdem das aus Kansas City kommende Flugzeug in Washington-Dulles gelandet war, fuhr Murphy auf direktem Weg zur Bibliothek. James erfuhr es, sobald ihr Wagen auf dem Parkplatz zum Stehen gekommen war. Francis sprang förmlich über die Ausleihtheke, um seinen Chef, der gerade mit einem jungen Mädchen über deren Buchreportage zum Thema Das Einhorn sprach, davon zu unterrichten.
    »Das soll doch sicher ein Bericht für den Naturwissenschaftsunterricht sein, oder?«, fragte James das Mädchen gerade.
    Sie spielte geistesabwesend mit den Taschen ihres unglaublich weiten rosa Parkas und nickte. »Ich mag Einhörner so gern.«
    »Aufpassen! Medienvertreter in unmittelbarer Nähe«, flüsterte Francis aufgeregt in James’ Richtung und wandte sich dann der jungen Kundin zu. »Weißt du, ich mag Einhörner auch, aber dein Naturwissenschaftslehrer
fände es vermutlich besser, wenn du dir ein Tier aussuchen würdest, das zu untersuchen schon viele Menschen Gelegenheit hatten.« Er beugte sich zu der Schülerin hinab und redete ihr gut zu. »Es war bislang nur wenigen Menschen vergönnt, ein Einhorn zu sehen, und die dürfen nicht darüber sprechen. Es ist ein Geheimnis.«
    Die Augen des Mädchens weiteten sich erstaunt. »Das sehe ich ein«, erwiderte sie ernsthaft und seufzte dann. »Aber ich wollte mir was aussuchen, was sonst keiner nimmt.«
    Francis war überrascht zu sehen, dass James sich nicht von seinem Platz hinter der Theke wegbewegt hatte, sondern amüsiert das Gespräch mit dem jungen Mädchen verfolgte.
    »Es ist alles in Ordnung, Francis. Ms. Alistair und ich arbeiten an einem gemeinsamen Projekt«, sagte James. »Aber danke, dass du mich vorgewarnt hast.«
    »Also, meine das Einhorn liebende Freundin«, wandte Francis sich wieder dem Mädchen zu und lächelte, »wenn du eine Arbeit über ein ganz ungewöhnliches Tier schreiben möchtest, wie wäre es dann mit einem, das fast so zauberhaft ist wie ein Einhorn.«
    Das Mädchen hatte seine Zweifel. »Aber was sollte denn so cool wie ein Einhorn sein?«
    Francis deutete auf die Computerplätze. »Was hältst du von einem weichen, zotteligen, liebenswerten Känguru, das auf Bäume klettern kann?«
    »Das ist cool.« Aufgeregt hüpfte das Mädchen mitsamt seinem violetten Rucksack auf der Stelle herum. »Dann zeigen Sie mal!«
    Während die beiden sich entfernten, näherten sich
zwei Frauen der Ausleihtheke. Murphy hatte eine ihrer Reporterinnen mitgebracht. James erkannte die junge Frau auf Anhieb. Es war dieselbe, die ihn vor einer Woche auf der Männertoilette zur Rede gestellt hatte.
    »Ich freue mich, dass du wieder da bist«, sagte James zur Begrüßung.
    Murphy sah mitgenommen aus. »Ich auch. Es waren schwere Tage. Ich glaube, Lottie kennst du schon, sie ist eine meiner Reporterinnen.«
    »Wir hatten bereits das Vergnügen, ja«, antwortete James ironisch grinsend.
    Die junge Reporterin lächelte schweigend.
    »Lottie hat sich

Weitere Kostenlose Bücher