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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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des Eisenpflugs sowie einer Vielzahl weiterer Eisengerätschaften fiel in die so genannte Zeit der „Streitenden Reiche“, die vom Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Gründung des chinesischen Kaiserreichs im Jahr 221 v. Chr. andauerte.
    Es waren Jahrhunderte des Umbruchs und des gesellschaftlichen Wandels. Der Qin-Dynastie gelang es das in zahlreiche zerstrittene Fürstenstaaten zerfallene China unter ihrer Führung zu einigen. Damit einher ging eine von den Herrschern nachdrücklich geförderte landwirtschaftliche Erschließung des Landes, um das eigene Einflussgebiet zu vergrößern. Hierfür war die Entwicklung effizienterer Techniken zur Bebauung der Ackerflächen Voraussetzung.

Chinesischer Bauer im Reisfeld beim Pflügen mit einem Wasserbüffel. Die ländlichen Regionen Chinas sind teilweise heute noch von einer modernen Landwirtschaft weit entfernt, das seit alters her überlieferte Pflügen mit Zugtieren und einem einfachen Pflug aus Eisen spielen bei der Bewirtschaftung der Felder nach wie vor eine wichtige Rolle. In krassem Gegensatz hierzu steht die in weiten Teilen Chinas betriebene industrialisierte Landwirtschaft bei der riesige Anbauflächen mit einem gigantischem Maschineneinsatz bewirtschaftet werden
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    (c) Interfoto, München

Qin Shi Huangdi eint das chinesische Reich
(259–210 v. Chr.)
    Qin Shi Huangdi, (259–210 v. Chr.), ursprünglich Ying Zheng genannt, beendete im Jahr 221 v. Chr. eine Jahrhunderte dauernde Phase der Kämpfe zwischen den verschiedenen Fürstentümern Nordchinas – die so genannte „Zeit der Streitenden Reiche“ – und begründete das chinesische Kaiserreich. Ying Zheng hatte im Jahr 247 v. Chr. in einem der Fürstentümer, dem Staat Qin, die Regierungsgewalt übernommen und in den folgenden Jahren die gegnerischen Staaten bezwungen. Er nahm den Titel „Erhabener Herrscher“ (huangdi) an und wurde als Qin Shi Huangdi der erste Kaiser (shi huangdi) von China. Die Hauptstadt des neuen Reiches war Xianyang nahe der heutigen Stadt Xi’an in der Provinz Shaanxi.
Der erste Kaiser
    Qin Shi Huangdi sind im Laufe seiner Herrschaftszeit zahlreiche Reformen zuzuschreiben, darunter die Vereinheitlichung des Münzsystems, der chinesischen Schrift sowie der Maße und Gewichte. Das im ehemaligen Fürstentum Qin bestehende Verwaltungssystem übertrug er auf das neue chinesische Reich. Der Kaiser führte außerdem neue Rechts- und Steuersysteme ein. Bekannt ist Qin Shi Huangdi außerdem als Bauherr. Seine berühmteste Bauleistung ist wohl die Fertigstellung der Großen Mauer: Er verband die bereits bestehenden Teilstücke, die zuvor von den zerstrittenen Fürstentümern zur Verteidigung errichtet worden waren und baute sie zu einem riesigen Schutzwall gegen die Völker aus dem Norden aus. Außerdem ließ er zahlreiche Paläste und Kanäle errichten. Noch zu Lebzeiten ließ er sich eine riesige Grabanlage bauen, in der die berühmte Terrakotta-Armee den Herrscher ins Jenseits begleiten sollte.
Untergang eines Herrschers
    Die Bilanz des ersten Kaisers von China ist jedoch keineswegs ausschließlich von seinen Aktivitäten als Politiker und Bauherr geprägt. Qin Shi Huangdi war – so die historische Überlieferung – ein äußerst grausamer Herrscher, der keine Opposition duldete und zahlreiche politische Gegner hinrichten ließ. Auch eine große Bücherverbrennung, insbesondere konfuzianischer Schriften, ging auf sein Konto. Für seine großen Bauprojekte wurden Hunderttausende seiner Untertanen zum Frondienst herangezogen; sehr viele der Zwangsrekrutierten kamen dabei um. Das Regime des Qin Shi Huangdi orientierte sich an der philosophischen Schule des Legalismus: eines Herrschaftssystems, dessen Grundlage allein das Gesetz und nicht mehr die Persönlichkeit und Moral des Herrschers war. Die Legalisten gehen im Gegensatz zu den Konfuzianern davon aus, dass der Mensch von Natur aus schlecht und nur durch strikte Regeln, Kontrolle und Bestrafungen regierbar sei. Der Konfuzianismus hingegen betont sehr stark die moralische Autorität, aber auch die Verpflichtung des Herrschers gegenüber seinen Untertanen. Daran fühlte sich Qin Shi Huangdi nicht gebunden, was ihm viele Feinde innerhalb des Landes einbrachte. Dass es zu zahlreichen Attentaten auf ihn kam, verwundert daher nicht. Im Jahr 210 v. Chr. schließlich kam der erste Kaiser von China auf einer seiner Inspektionsreisen durch sein Reich ums Leben.
    Weltkulturerbe Terrakotta-Armee
    Das Mausoleum des Qin Shi Huangdi bei

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