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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Xi’an wird von der berühmten Terrakotta-Armee „bewacht“, die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auf Chinesisch wird sie nach den beiden dominierenden Figurentypen „Soldaten- und Pferdearmee“ (bing ma yong) genannt. Die Anlage wurde 1974 bei Grabungsarbeiten zufällig entdeckt. Es handelt sich um die Darstellung einer vollständigen Armee der damaligen Zeit (siehe S. 54)
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Qin Shi Huangdi lässt Bücher verbrennen, die seinen Ansichten und Regierungsprinzipien widersprechen. Jegliche Art von Opposition wurde zu jener Zeit konsequent und mit brutaler Härte unterdrückt
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    (c) Interfoto, München

Baubeginn des Mausoleums des Qin Shi Huangdi
(247 v. Chr.)
    Als der Kaiser Qin Shi Huangdi mit 13 Jahren den Thron bestieg, gab er unverzüglich den Befehl, sein Mausoleum zu errichten. Die Bauarbeiten dauerten mehr als 38 Jahre; noch über seinen Tod hinaus wurde an dem Komplex gearbeitet. Historische Aufzeichnungen berichten, dass am Bau der Anlage bis zu 700 000 Menschen, meist Zwangsarbeiter und Gefangene, beteiligt waren. Der tote Kaiser sollte im Grab auf nichts verzichten müssen und für die Reise in das Jenseits gut gerüstet sein, das belegen vielfältige Grabbeigaben. Der eigentliche Grabhügel wurde noch nicht geöffnet; die Konservierung und der Schutz des Grabes stellen die Wissenschaftler gegenwärtig vor zu große Probleme. So wäre ein die gesamte Anlage überspannendes Schutzdach zu groß und zu schwer.
Die Tonarmee bewacht das Grab
    Es wird angenommen, dass Qin Shi Huangdi befohlen hatte, seine kinderlosen Konkubinen sowie die Erbauer des Grabes lebendig darin einzuschließen. Der Kaiser galt zwar als Herr über alle Einwohner seines Landes, jedoch konnten ihm natürlich nicht alle seiner Untertanen ins Grab nachfolgen. Es wurden bereits Massengräber entdeckt, in denen die Menschen offensichtlich lebendig begraben wurden. Die lebensgroßen Figuren aus Ton sollten auf diese Weise wirkliche Lebewesen ersetzen. In unterirdischen Gruben in einiger Entfernung zum Grabhügel wurden bisher 7000 dieser lebensgroßen Tonfiguren von Soldaten, Offizieren, Pferden und Streitwagen gefunden; die Soldaten darin stehen in Reih und Glied und sorgen für den Schutz des Kaisers im Jenseits. Sie stellen eine der Armeen dar, mit deren Hilfe Qin Shi Huangdi ganz China unterwarf.
    Erstaunlich ist, dass alle Figuren individuelle Gesichtszüge tragen und ihnen anhand ihrer Kleidung sowie der Bewaffnung, meist echten Kriegswaffen, militärische Ränge zuzuordnen sind.
    Geheime Grabanlage
    Die Existenz des Mausoleums war schon lange aus den Aufzeichnungen des Historikers Sima Qian (145–90 v. Chr.) bekannt, ebenso die Ausmaße und die Ausstattung des Grabes; nur der genaue Ort war unbekannt. Sima Qian schrieb, dass im Grab das damalige China in Miniaturform nachgebildet war, mit Flüssen aus Quecksilber, die ewig fließen sollten. Die Grabdecke schmückt eine Nachbildung des Himmels mit Sonne, Mond und Sternen. Zum Schutz gegen Grabräuber seien Selbstschussanlagen installiert worden
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    Die Herstellung der Figuren aus einzelnen Komponenten war eine organisatorische Meisterleistung: Köpfe, Körper und Arme der Figuren sind meist hohl, die Beine dagegen massiv. Gefunden wurden die eingeritzten Namen von 80 Handwerkern, die so ihre Werke kennzeichneten. Für Verwunderung sorgte auch die Entdeckung, dass die Tonfiguren ursprünglich farbig bemalt waren.
Die Entdeckung der Grabanlage
    1974 entdeckten Bauern beim Brunnenbohren zufällig Tonscherben und Waffenteile, die zu der Tonarmee gehören. Großflächige wissenschaftliche Ausgrabungen begannen 1975 und dauern heute noch an; bisher wurde schätzungsweise ein Viertel der Anlage freigelegt. Seit 1979 befindet sich an der Ausgrabungsstätte ein öffentlich zugängliches Museum.

Reihen von Tonkriegern bewachen das Mausoleum des Qin Shi Huangdi. Nachbildungen der Terrakotta-Krieger waren bereits in vielen europäischen Stätten zu sehen
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    (c) picture-alliance/dpa

Begnadete Körper: Die Kunst der chinesischen Akrobaten
(ab etwa 206 v. Chr.)
    Menschenpyramiden, Saltosprünge oder Gleichgewichtskünste, die Anziehungskraft chinesischer Akrobatik liegt in höchster technischer Vollendung der Darbietung und der Körperbeherrschung der Akrobaten. Das jahrelange harte Training zahlt sich aus: Regelmäßig erhalten chinesische Akrobaten Preise auf internationalen Festivals wie beispielsweise in Monte Carlo oder wie hier beim Internationalen Akrobatikfestival in Wuqiao im

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