China
Herbst 2005, bei der etwa 300 Elite-Akrobaten aus Russland, den USA, der Ukraine, Schweden und dem Gastgeberland China anwesend waren. Der Kreis Wuqiao ist bekannt als Chinas Akrobatikhochburg. Akrobaten aus den dortigen Gemeinden verstärken Zirkusensembles in ganz China, die es in jeder chinesischen Großstadt gibt. Das Akrobatikfestival in Wuqiao wird alle zwei Jahre jeweils im Oktober ausgetragen.
Besondere Elemente der chinesischen Akrobatik
In ihrer langen Geschichte hat die chinesische Akrobatik typische Elemente ausgebildet. Die ursprüngliche chinesische Akrobatik nutzte Gegenstände des täglichen Lebens und Arbeitens wie Tische, Stühle oder Teller. Auch folkloristische Elemente wie traditionelle Kampfkünste und der Drachentanz beeinflussen immer noch die Artistik. Traditionelle Bestandteile sind auch der Seiltanz, das Springen durch Reifen oder das Klettern an Stangen. Traditionelle Quellen liefern ebenso Inspirationen für das musikalische Begleitprogramm und die fantasievollen Kostüme. Ein buntes Spektakel also, das man bei Auftritten des Chinesischen Staatszirkus oder internationaler Künstlertruppen wie dem kanadischen „Cirque du soleil“ bewundern kann
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Wurzeln der Akrobatik
Seit der Han-Dynastie war die Akrobatik in China Teil ländlicher Erntefeste. Aber auch am kaiserlichen Hof gehörte sie bald zum Unterhaltungsprogramm. Während der Tang-Dynastie wurde sie oftmals mit Lieddarbietungen oder Jonglage kombiniert. Die Kunst der Akrobatik wurde von Generation zu Generation überliefert. Sie ist zunächst ein Oberbegriff für einzelne Disziplinen, zu der Boden- und Luftakrobatik, Zauberei, Clownerie und Pantomime sowie Tanz gehören. Noch heute ist sie auch Teil verschiedener Lokalopern, insbesondere der Pekingoper. Schwerelosigkeit, Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn scheinen bei den chinesischen Artisten keine Grenzen zu kennen.
Berufsbild Akrobat
Seit Gründung der Volkrepublik hat China der Akrobatik sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt im ganzen Land Ensembles und viele von ihnen gastieren im Ausland. Bereits im Grundschulalter werden in ganz China Talente rekrutiert, die neben der allgemeinen Schulbildung ein hartes Trainingsprogramm zu absolvieren haben. Nicht selten sind die Kinder zwölf Stunden täglich mit Schule und Training beschäftigt. Nach der Grundausbildung erfolgt eine Spezialisierung in einer bestimmten Sparte, etwa der Äquilibristik (Gleichgewichtskunst) oder dem Jonglieren. Als Akrobat beim Großen Chinesischen Staatszirkus oder den zahlreichen Theatern ist man Angestellter des Staates. Im Alter von etwa 30 Jahren lassen körperliche Beeinträchtigungen in der Regel keine artistischen Aktivitäten mehr zu.
Beeindruckende Bodenakrobatik von der Fotografin Ma Heilin 2005 während des 10. Internationalen Akrobatikfestivals in Wuqiao festgehalten. Die Geschichte der Akrobatik ist traditioneller Bestandteil der chinesischen Kultur und reicht bis weit in die Zeit der Han-Dynastie zurück
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(c) picture-alliance/dpa
Papierherstellung in China
(seit 140 v. Chr)
Früheste schriftliche Zeugnisse wurden auf anorganischen Materialien wie Stein, Bronze oder Jade festgehalten, in China auch auf gewachsenen Materialien wie Bambusstreifen, Knochen oder Seide. Grabfunde aus der Nähe des heutigen Xi’an in der zentral gelegenen Provinz Shaanxi belegen, dass die ältesten Papiere aus der Zeit von 140 bis 87 v. Chr. stammen. In China wird die Erfindung des Papiers dennoch traditionell auf das Jahr 105 n. Chr. datiert und dem kaiserlichen Hofbeamten Cai Lun zugeschrieben.
Einem aus Seidenabfällen und -lappen hergestellten Brei mischte Cai Lun mit Fasern von zerstampften Fischnetzen und Bast aus der Rinde des Maulbeerbaums. Die Rinde fiel in China als Abfallprodukt der Seidenproduktion an, da die Seinderaupen mit Laub von Maulbeerbäumen gefüttert werden. Neuartig war die von Cai Lun entwickelte Herstellungsart: Die Fasern und Gewebereste wurden zunächst gereinigt, zerstampft und gekocht. Dann legte man sie in Wasser und schöpfte den Brei mit flachen Bambussieben ab, in denen er auch getrocknet wurde.
Die Verwendung von Papier
Das Papier Cai Luns wurde nicht nur zum Schreiben, sondern auch für Raumdekorationen verwendet. Bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. gab es in China Papiertaschentücher, im 6. Jahrhundert n. Chr. stellte man aus Reisstroh sogar Toilettenpapier her. Als Kupfer für das Prägen von Münzen knapp wurde, entwickelte man Papiergeld, das sich ab 1024 n.
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