China
weiter nach Japan. In der entgegengesetzten Richtung wurden den Europäern chinesische Erfindungen wie das Papier, der Buchdruck oder das Schießpulver vermittelt. Über Teile der Seidenstraße breitete sich im Übrigen auch der Islam aus, dem bis heute ein großer Teil der Bevölkerung entlang der alten Handelsroute angehört.
Eine Kamelkarawane in der Wüste Afghanistans. Die Seidenstraße führte durch eine Vielzahl von Ländern, darunter China, Afghanistan, Indien und Persien. So manches „Transportmittel“ aus der Zeit der alten Karawanen wird auch heute noch eingesetzt
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(c) Interfoto, München
Die wahrscheinlich älteste Münztradition
(7 n. Chr.)
Diese acht frühchinesischen Münzen, die auf den Zeitraum 500 v. Chr. bis 100 n. Chr. datiert werden, sehen in keiner Weise so aus, wie man sich Münzen heutzutage vorstellt. Aufgrund ihrer Form werden sie Spatenmünzen genannt. Ebenso wie Spaten wurden sie inklusive eines Stielschafts in Formen gegossen. Die Schriftzeichen auf den Bronzestücken beziehen sich auf ihren Münzwert und den Herstellungsort.
Die Formenvielfalt des Münzgeldes
Wie in anderen Ländern und Erdteilen – zu unterschiedlichen Zeitpunkten – entwickelte sich auch in China der Tauschhandel von Waren weiter. Ware wurde nicht mehr gegen Ware getauscht, sondern mit einem Zahlungsmittel von festgelegtem Wert gekauft. Für höhere Werte wurden auch weiterhin lange Zeit wertvolle Waren wie beispielsweise Tee, Jade oder Seide genützt. Parallel dazu wurden die ersten Münzen eingeführt, die zunächst nicht aussahen wie wir sie heute kennen. China besitzt somit die vermutlich älteste Münztradition der Welt. Bereits vor mehr als 5000 Jahren gab es dort Kupferstücke, die Spaten, Schwertern oder Kleidungsstücken ähnelten. Das so genannte Spatengeld war in großen Teilen Nordchinas im Umlauf.
Der Wert wurde anfänglich nach dem Gebrauchswert des abgebildeten Gegenstandes, später nach dessen Gewicht bemessen.
Die ersten runden Münzen
Die Schwertmünzen (siehe Abbildung oben rechts) ähnelten unseren heutigen Sicherheitsschlüsseln. Seit Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde oft die Klinge des Schwertes weggelassen und übrig blieb eine runde Münze mit einem quadratischen Loch in der Mitte. In der altchinesischen Kosmologie stellte man sich den Himmel rund, die Erde in dessen Mitte quadratisch vor. Dieser Vorstellung entsprach die Münze. Das Loch ermöglichte außerdem den Transport der Münzen durch das Aneinanderreihen auf Schnüren. Der erste Kaiser des geeinten Chinas, Qin Shi Huangdi, vereinheitlichte während seiner Regierungszeit unter anderem auch das Maßund Gewichtssystem. Für das ganze Kaiserreich wurde eine Einheitswährung eingeführt. Die Spaten- und Schwertmünzen wurden endgültig abgeschafft. Bald wurden die Münzen – ungeachtet ihrer Gewichtsangabe – kleiner und leichter, behielten jedoch ihren Wert.
„Cash“ auf Chinesisch
Das auch im deutschen Sprachraum geläufige englische Wort „cash“ für Bargeld stammt ursprünglich aus China. Es war die Bezeichnung für Kupfermünzen mit einem quadratischen Loch in der Mitte. Die Käsch-Münze war wohl das langlebigste Zahlungsmittel aller Zeiten und wurde mehr als 2000 Jahre lang bis ins 20. Jahrhundert hinein verwendet
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Die gebräuchlichen Materialien für die Münzen waren zunächst Gold und eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Eine in der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) eingeführte Währung aus einer Silber-Zinn-Legierung konnte sich aufgrund häufiger Fälschungen nicht halten. Erst gegen Ende der Ming-Dynastie (1368–1644) gab es neben der seit etwa 450 v. Chr. existierenden Lochmünze (Käsch) eine genormte Silbermünze. Für größere Werte wurden jedoch Bronze- und Silberbarren verwendet. Diese wurden bis ins 19. Jahrhundert immer nach Gewicht bewertet. Die Gewichtseinheit für Edelmetalle hieß Tael, ebenso wurde die chinesische Währung im 19. Jahrhundert bezeichnet. Ein Tael entsprach 100 Fen. Die Bezeichnung „Fen“ ist für das Kleingeld auch bei der heutigen Währung Chinas erhalten geblieben.
Die Abbildung zeigt etwa 2000 Jahre alte frühchinesische Bronzemünzen, die im Science Museum in London archiviert sind
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Der Huang He und der Aufstand der Roten Augenbrauen
(18–28 n. Chr.)
Der Oberlauf des Gelben Flusses (Huang He) fließt durch die Stadt Lanzhou, die von Lössbergen umgeben ist und fast im geografischen Zentrum der Volksrepublik China liegt. Er ist
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