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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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der Formen- und Landschaftsschule in der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.). Auch heute noch werden in China so genannte „Geomanten“, Experten der angewandten Feng-Shui-Lehre, damit beauftragt, die Umgebung von geplanten Neubauten zu analysieren. Auf diese Weise soll die nach Feng Shui optimale Bauweise und Gestaltung von Wohngebäuden und -räumen ermittelt werden.
Grundlagen der Feng-Shui-Lehre
    Feng Shui basiert auf mehreren unterschiedlichen chinesischen Regelsystemen, darunter die Lehre von Yin und Yang, die nach den Himmelsrichtungen ausgerichteten acht Trigramme und die Fünf-Elemente-Lehre. Bei der Yin-und-Yang-Philosophie, bei der Yin das Prinzip Erde und Yang das Prinzip Himmel beschreibt, geht es um den harmonischen Ausgleich der Gegensätze in der Natur. Die so genannten Acht Trigramme sind Symbole, die der Weissagung dienen. Bei der Fünf-Elemente-Lehre werden die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser verschiedenen Ebenen wie zum Beispiel Farbe, Form, Maße und Klang zugeordnet und bestimmten Eigenschaften zugeschrieben. Ausgehend von dieser Betrachtung soll das Fließen der Energie unter anderem durch die Platzierung bestimmter Objekte im Raum und die Gestaltung der Räume in bestimmten Farben sichergestellt werden.
    Gestaltungs- und Hilfsmittel
    Die Gegenstände, die bei Feng Shui Anwendung finden, sind je nach Ausrichtung der Lehre unterschiedlicher Natur. Beim klassischen Feng Shui kamen nur wenige Objekte zur Anwendung, darunter Amulette, Landschaftsbilder und Kalebassen (Gefäße aus den getrockneten Hüllen von Flaschenkürbissen). In der Neo-Feng-Shui-Lehre, wie sie im Westen praktiziert wird, spielen andere Faktoren, darunter die Farbgestaltung von Räumen, eine größere Rolle. Hier kommen Kristalle und Düfte stärker zum Einsatz. Ziel ist jedoch immer ein erhöhtes Wohlbefinden des Menschen sowie positive Auswirkungen einer optimierten Wohnraumgestaltung und -einrichtung auf Körper, Geist und Seele
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Anwendungsgebiete des Feng Shui
    Die älteste Schule im klassischen Feng Shui ist Luan Tou, im Westen „Formenschule“ genannt. Sie wird bei der Auswahl von Bauplätzen, aber auch von Grabstätten angewandt. Feng Shui basiert auf der Annahme, dass die Erdkräfte in Form von Qi permanent wirken, dass der Mensch sich diese Kräfte zunutze machen und sich nicht durch ungünstiges Ausrichten von Gebäuden und Wohneinrichtungen gegen sie stellen solle.
    Nach der kommunistischen Machtübernahme durch Mao Zedong (Mao Tse-tung) wurde Feng Shui in China verboten, aber in anderen Regionen mit chinesischer Bevölkerung (etwa Hongkong oder Malaysia) weiter praktiziert. Auch im Westen fand die Feng-Shui-Lehre zunehmend Anklang.

Chinesischer Geomant bei der Ausübung seiner Wissenschaft. Bis heute sind Feng-Shui-Berater in vielen asiatischen Ländern bei Bauvorhaben unverzichtbar
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    (c) Interfoto, München

Die „Vier Schätze des Gelehrtenzimmers“
(618–1279 n. Chr.)
    Die „Vier Schätze des Gelehrtenzimmers“ (wenfang sibao) waren im traditionellen China die wichtigsten Werkzeuge, die ein Gelehrter zum Schreiben und Malen brauchte.
Bi, Mo, Yan und Zhi
    Schreibpinsel (bi) werden aus feinem Tierhaar, häufig von Ziege oder Marder, hergestellt und haben einen Stiel aus Bambus, Holz oder Horn. Ihre Qualität ist an der Biegsamkeit der Pinselspitze zu erkennen. Sie werden in verschiedenen Größen und Stärken und aus unterschiedlichsten Materialien zum Schreiben und Malen verwendet. Chinesische Künstler und Kunsttheoretiker haben sich vielfach über die Formen des Pinselstrichs geäußert und lange Traktate über seinen Charakter und seine Ausdruckskraft verfasst. Man unterscheidet zwischen sorgfältig darstellenden Linien und spontanen Pinselzügen voller Kraft und Dynamik.
    Wichtigstes Ausdrucksmittel neben dem Pinsel ist die Tusche (mo). Gute Tusche hat eine glatte Oberfläche, ist fest und klebt nicht und ihre Schwärze ist ohne Trübungen. Tusche besteht aus Kiefernruß und Knochenleim und wird in Stabform gepresst. Die Tusche reibt der Maler mit Wasser so lange auf dem Reibstein (yan), bis die erwünschte Farbintensität erreicht ist. Je nach Wasseranteil wählt der Künstler verschiedenste Schattierungen von einem tiefen Schwarz bis hin zu einem wolkigen Hellgrau. Der Reibstein muss eine feine Oberfläche haben, um weder die Tusche zu grob zu zerreiben noch die Borsten des Pinsels zu beschädigen. Meist ist er aus schwarzem Schiefer gearbeitet und häufig mit kunstvollen

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