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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Stimmung im Volk benutzt, so beispielsweise anlässlich der Hundert-Blumen-Kampgne 1956 (siehe S. 178), der Kulturrevolution 1966 bis 1976 (siehe S. 184) und der Reformpolitik Deng Xiaopings 1978 (siehe S. 192). Bis heute ist es in China üblich, auf Wandzeitungen Namen oder Bilder von Verbrechern zu veröffentlichen; ihre Exekution wird dann durch einen Haken kenntlich gemacht
.
Tageszeitungen waren unbekannt
    Die mühselige Prozedur des Kopierens macht es unwahrscheinlich, dass am Anfang aktuelle Tagesereignisse oder kurzlebige Nachrichten veröffentlicht wurden. Es ist anzunehmen, dass in den ersten Ausgaben dieser Zeitungen kaiserliche Verlautbarungen, Gesetzestexte und amtliche Aufrufe angekündigt wurden, vergleichbar etwa mit den heutigen Amtsblättern. Möglicherweise wurden darin auch die Ergebnisse der kaiserlichen Beamtenprüfungen und die anschließenden Berufungen der Würdenträger bekannt gegeben. Diese ersten Zeitungen wurden als Wandzeitung an ausgewählten Plätzen aufgehängt, um die Artikel einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Besonders beliebt waren dafür Stadtmauern.

Passanten lesen die Ausgabe einer chinesischen Tageszeitung, die als Wandzeitung an einer Mauer in Beijing hängt. Wandzeitungen sind auch heute noch in China ein Mittel, viele Leser mit geringem Aufwand zu finden. Dies hat sich auch in der Demokratiebewegung 1989 gezeigt
.
    (c) picture-alliance/dpa

Meisterwerk der Wasserbaukunst
(584–610 n. Chr.)
    Täglich befahren viele Boote in beiden Richtungen die längste Wasserstraße der Welt, den Kaiserkanal. Auf einer Länge von mehr als 1800 Kilometern verbindet er den Huang He mit dem Yangzi Jiang. Teilweise bis zu 40 Meter breit, bietet er in Ballungsräumen zahlreiche Plätze zum Ankern und Anlegen.
Die Anfänge
    Vor 2500 Jahren entwickelte man in China die Idee, Flüsse miteinander zu verbinden. So erfolgte zu jener Zeit der Baubeginn von Teilstücken dessen, was später einmal der Kaiserkanal werden sollte. Jedoch erst 1200 Jahre später begannen die drei Kaiser der Sui-Dynastie die einzelnen Teilstücke miteinander zu verbinden. Die dadurch geschaffene durchgängige Wasserstraße von Hangzhou bis zur Hauptstadt Luoyang sollte die wichtigsten Handelsstädte miteinander verbinden. Drei wichtige Lebensadern Chinas, der Huang He, der Wei Fluss und der Yangzi Jiang waren über einen einzigen Kanal zu erreichen. Neben dem Kanal wurde eine Straße und Relaisstationen als Umschlagplätze für Waren errichtet. Die Relaisstationen waren wichtig, da durch die Gefälle des Kanals die Schiffe und ihre Ladungen oft über Rutschen in die nächsten Kanalabschnitte transportiert wurden.
Aufstieg und Niedergang des Kanals
    Erst die Erfindung der Schiffsschleuse im Jahre 984 n. Chr. machte den Kanal attraktiver und sicherer. Während der Yuan-Dynastie im 13. Jahrhundert n. Chr. wurde der Kanal schließlich bis in die neue Hauptstadt Dadu in der Gegend des heutigen Beijing verlängert. Man änderte ein wenig die Route, da Teile des alten Verlaufs nicht mehr schiffbar waren und vollendete von 1279 bis 1294 n. Chr. den nördlichen Abschnitt. In der nachfolgenden Ming-Dynastie wurde die Hauptstadt Beijing neu geplant, und Baumaterial musste herbeigeschafft werden. Der größte Teil des für die Verbotene Stadt in Beijing benötigten Holzes wurde über den Kaiserkanal transportiert. Nachdem im Jahre 1855 der Huang He zum wiederholten Male seinen Flusslauf nach Süden geändert hatte, war der Kanal nicht mehr durchgehend schiffbar. Erst 1949, mit Gründung der Volksrepublik China, setzte man den Kaiserkanal teilweise wieder instand, um ihn wieder als Schifffahrtsweg und Bewässerungskanal zu nutzen. Er nahm jedoch nie wieder die bedeutende Rolle ein, die er in früheren Jahrhunderten innehatte.
    Schiffsschleusen
    Gefälle in der Landschaft sind die größten Hindernisse für die Schiffbarkeit von Flüssen. Bis zur Erfindung der ersten Schleuse wurden Waren bis zu einem bestimmten Punkt transportiert, umgeladen und zu Lande bis zum nächsten Schiff gebracht. Auch Wasserrutschen wurden verwendet. Der Wasserbauingenieur Qiao schließlich revolutionierte das Transportwesen: Er ließ in einem Abstand von 50 Pu (altchinesisches Längenmaß = 79 Meter) zwei Tore installieren, das Ufer zwischen beiden Toren wurde befestigt. Von nun an konnten diese Kammern nach demselben Prinzip arbeiten wie moderne Schleusen: Ein Schiff fährt ein, beide Tore werden geschlossen, der Kammer wird Wasser zugeführt

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