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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sicherheitsschalter am Ärmel und zog an dem Hebel. Das Energiefeld schaltete sich ab, die Welt wurde kalt, und ihre Sinne verwirrten sich.
    Hutch zog den Gürtel aus und schlang ihn um eine Stützstrebe der Sensorenhalterung. Dann ließ sie wieder los und aktivierte das Geschirr. Erneut wurde sie von dem Energiefeld eingehüllt.
    »Was tun Sie da?«
    Sie schaltete den Cutter an und machte sich wieder an die Arbeit. Claymoor beobachtete sie immer noch. »Henry«, sagte sie. »Zurück ins Schiff!«
    Claymoor war nicht dumm. Er stand bereits an der Luftschleuse.
    »Um Gottes willen, Hutch…« Die Stimme des Captains klang wie ein Donnergrollen.
    Sie hielt den Laserstrahl an den verbliebenen Strang und sah zu, wie er sich langsam hindurchfraß. Jennifer meldete sich mit einer gestrengen Ermahnung und begann mit dem Countdown. Offenbar versuchte sie, sie einzuschüchtern. Was war das für eine KI, die zu einer derartigen Taktik griff? Der Rumpf unter dem Tau zeigte Brandschäden. Nicht gut.
    »Fünfzehn Sekunden«, meldete die KI.
    Claymoor lehnte sich aus der Luftschleuse und sah zu ihr herüber. »Gehen Sie rein, Henry«, schrie sie. »Schließen Sie die Luke.«
    »Nicht ohne Sie.« Der Idiot rührte sich nicht. Und er richtete immer noch sein Aufnahmegerät auf sie.
    »Gehen Sie rein, oder Sie und Die Jagd nach dem Chindi werden hier zurückbleiben.«
    Sie hörte ihn mit Brownstein sprechen, der ihn anwies, abzulassen und Abstand zu nehmen. Gott helfe ihr, das war tatsächlich die Terminologie, derer er sich befleißigte. Dann, endlich, erkannte Claymoor offenbar doch, dass er keine andere Wahl hatte, und verschwand, und die Luke schloss sich hinter ihm.
    Das Tau gab nach. Da der Asteroid und die Jacht die gleiche Geschwindigkeit hatten, entfernte sich der Hundekuchen nicht, und die Stränge blieben, wo sie waren. Sie musste sie manuell entfernen.
    Sie schlang sich den Gurt um den Arm. »Sie sind frei, Yuri«, sagte sie. »Springen Sie.«
    Brownstein hatte den Sprung hinausgezögert, um ihr einige weitere Sekunden zu geben. Aber das war die Grenze dessen, was sie sich leisten konnten. »Halten Sie sich fest«, antwortete er.
    Die Hazeltines wurden aktiviert, und der Rumpf stieg unter ihr empor. Steuerdüsen zündeten zur Korrektur ihrer Lage. Die Jacht löste sich von dem Asteroiden, und der Fels sank in den Nebel.
    Hutch sah zu, wie er im Dunst verschwand, nahm das erste Gefühl des Übertritts wahr.
    »Bleiben Sie bei uns, Hutch.«
     
    Innerhalb eines interstellaren Schiffs überstanden die Menschen den Übertritt zumeist wenig oder gar nicht beeinträchtigt. Manchen wurde ein wenig übel, ein paar litten unter Desorientierung, und der ein oder andere verlor seinen Mageninhalt. Das war der Grund, warum Passagiere stets aufgefordert wurden, nur eine leichte Mahlzeit zu sich zu nehmen oder ganz auf Essen zu verzichten, wenn ein Sprung unmittelbar bevorstand. Der Theorie zufolge schützte das Dämpfungsfeld, das die Auswirkungen der Beschleunigungsvorgänge auffing, auch vor den physischen Reaktionen auf den Sprung. Soweit Hutch wusste, war diese Theorie jedoch nie überprüft worden, und folglich hatte sie keine Ahnung, was sie auf dem Rumpf der McCarver zu erwarten hatte, als diese in den normalen Raum zurückkehrte.
    Hätte sie genug Zeit gehabt, so hätte sie ihren Gürtel durch das Geschirr gezogen, unter dem einen Arm rein, unter dem anderen wieder raus, um sicherzustellen, dass sie nicht fortgerissen wurde. Aber sie hatte keine Zeit, und sie wusste nicht mehr, wo ihr Gürtel war oder das Geschirr oder ihr Arm. Ihr Bewusstsein zog sich in eine dunkle Höhle zurück, während sich um sie herum ein wilder Strudel bildete.
    Irgendwo hielt sie sich an irgendwas fest. Und das konnte sie auch weiter tun. Festhalten. Nicht loslassen.
    Ihr wurde speiübel. Gar nicht gut. In dem Flickingergeschirr war kein Platz für ihren Mageninhalt.
    Einmal, als sie sieben Jahre alt gewesen war, hatte sie mit einer Schaukel gespielt, die an dem Ast eines Baumes gehangen hatte. Zu Experimenten aufgelegt, hatte sie sich neben die Schaukel gestellt und sie gedreht, bis die Halteseile so stark umeinander gewickelt waren, dass sie nicht mehr weitermachen konnte. Dann war sie auf die Schaukel geklettert, hatte die Füße vom Boden genommen, und die Schaukel hatte angefangen zu kreiseln. Sie hatte immer weiter gekreiselt, und plötzlich fing die Welt an, sich um sie zu drehen, und der Himmel war plötzlich unter ihren Füßen, und sie

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