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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Aber ich glaube, der Heiler wird uns beide davon befreien können.«
    Ihr Magen schnürte sich zusammen. Da war es. Endlich hatte er es laut ausgesprochen. »Der Heiler«, echote sie. »Immer wieder sprichst du von einem Heiler. Du hast versucht, mich zu heilen, aber das unreine Blut ist immer noch da.« Nicolae konnte wahre Wunder wirken. Wenn es ihm nicht gelang, das vergiftete Blut des Vampirs aus ihrem Körper zu entfernen, konnte es niemand.
    »Unser Volk hat Heiler, die viel mehr können, als ich je lernen werde. Sie entstammen einer uralten Linie von Heilkundigen, die diese Begabung weitergeben. Sie sind es, die bei unseren Leuten wahre Wunder wirken. Einer von ihnen ist ganz in der Nähe. An die Heiler ging der Ruf aus, einer schwangeren Frau mit einem Herzleiden zu helfen. Ich glaube, die Frau und das Kind sind am Leben und erholen sich gut. Ich habe einen der Heiler zu uns gerufen.«
    Sie legte schützend eine Hand an ihren Hals, als hätte sie Angst, Wölfe könnten ihr an die Kehle gehen. »Ist das schon wieder eine deiner brillanten einsamen Entscheidungen?«
    »Ich hielt es für das Beste. Wenn er uns heilen kann, werden wir ein normales Leben führen.« Er überhörte ihr ungläubiges Schnauben. »Wenn nicht, wirst du dich in dieser Welt zumindest nie wieder allein fühlen. Auch wenn unser Volk uns verurteilt, werden wir beide zusammen sein.«
    Sie schloss die Augen und wandte sich ab, damit er ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. »Du bist das Risiko eingegangen, den Rest deiner Unsterblichkeit als Ausgestoßener zu verbringen? Nur damit ich mich nicht allein fühle?« Am liebsten hätte sie ihn gepackt und geschüttelt, bis seine Zähne klapperten. Am liebsten hätte sie ihn bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Am liebsten hätte sie über die Tiefe seiner Liebe und seiner Hingabe geweint.
    »Du bist mein Leben, meine Seele selbst, Destiny. Ich konnte nicht anders handeln.«
    Seine schlichten Worte erschütterten sie. Konnte irgendjemand einen anderen wirklich so sehr lieben? So selbstlos? Sie ließ langsam ihren Atem entweichen und versuchte, sich den Anschein von Gefasstheit zu geben. »Wer ist dieser Ausbund an Tugend, der über solche Gaben verfügt?«
    »Er wird >der Dunkle< genannt. Er ist der Abkömmling einer langen Linie von Jägern und der Stellvertreter unseres Prinzen. Er wacht über unseren Prinzen und ist ein anerkannter Heiler. Er hat große Macht in seinem Geist und in seinen Händen. Ich glaube, er wird uns helfen können. Sein Name ist Gregori.«
    Destiny erschauerte unwillkürlich, als der gefürchtete Name fiel. Sie hatte von Gregori gehört. Jeder Vampir fürchtete ihn und sein Urteil. Sie war mit den gewisperten Flüchen der Untoten aufgewachsen, wenn sein Name laut genannt worden war. Destiny straffte die Schultern. »Und wenn er uns nicht helfen kann und dem Prinzen sagt, dass wir Vampire sind, Nicolae? Er wird uns jagen, und er soll sehr mächtig sein.«
    Nicolae zuckte nachlässig mit den Schultern. »Ich bin einer von den alten Karpatianern, Destiny, älter als Gregori. Er kann mich nicht besiegen. Ich lebe nach dem Ehrenkodex des karpatianischen Volkes. Er kann mich nicht für mein unreines Blut verdammen.«
    »Du bist dir deiner selbst immer so sicher, Nicolae. Das war deine Entscheidung, und weil du dabei so viel aufs Spiel gesetzt hast, habe ich keine andere Wahl, als mich darauf einzulassen. Ich hätte diesen Mann sonst nie in meine Nähe gelassen.« Plötzlich ging ihr ein Licht auf. »Du hast mein Blut genommen, damit ich gezwungen bin, diesen Heiler zu akzeptieren. Du hast gewusst, dass ich nicht anders handeln könnte.«
    Nicolae wirkte keineswegs zerknirscht. Destiny starrte ihn erbittert an. »Ich habe heute Abend noch etwas zu tun«, erklärte sie frostig. »Ich möchte Sam sehen, und ich hoffe, ich kann mich mit Velda und Inez über die Vorfälle in ihrem Viertel unterhalten. Du kannst die Sicherheitsvorkehrungen aufheben.« Sie wollte nicht mehr mit ihm reden. Oder ihn anschauen. Ihm einen kräftigen Tritt zu verpassen würde ihrem Zorn vielleicht die Spitze nehmen, aber sie bezweifelte es. Er hatte sie ausgetrickst, und sie wusste es.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich von Gregori behandeln zu lassen, obwohl sie ihn fürchtete. Was aus ihr selbst wurde, kümmerte sie wenig, doch Nicolae bedeutete ihr alles. Sie wollte nicht, dass das unreine Blut bei ihm seine hässliche Wirkung zu zeigen begann. Er mochte nur eine kleine Menge zu sich genommen

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