Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals
haben wir sie für einen Notfall wie diesen aufgehoben.« Gregori lächelte seine Gefährtin an. »Es war Savannahs Vorschlag, die Erde mitzubringen.«
Destiny schaute in den Beutel, sah die schwere, dunkle Erde und spürte, wie es in ihren Fingern juckte. Nicolae vergrub seine Hände tief in der Erde und schloss die Augen.
Vikirnoff! Das musst du fühlen ! Ich spüre es bis ins Mark. Ein Willkommen, wie ich es seit Jahrhunderten nicht erlebt habe. Unsere Heimat befindet sich in dieser kleinen Tasche.
Vikirnoff griff langsam in den Beutel und tauchte seine Hände tief in die gehaltvolle Erde. Ich fühle, was du fühlst, Nicolae. Das wird mir helfen, wie nichts anderes es könnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit erfüllt mich ein Gefühl von Frieden. Danke, dass ich diese Erfahrung machen durfte!
Destiny teilte die Erfahrung mit den beiden Brüdern. Sie spürte die Intensität von Nicolaes Zuneigung zu seinem Bruder und erkannte, dass Vikirnoff diese Liebe nur durch Nicolaes Gefühle empfinden konnte.
Gefühle, die du ihm zurückgegeben hast, erinnerte Vikirnoff sie.
Die sie uns zurückgegeben hat, verbesserte Nicolae.
Kapitel 19
Schweigen herrschte in der Höhle. Destiny betrachtete die Kerzen, die überall brannten, Hunderte von kleinen Lichtpunkten, die wohltuende Düfte von heilenden Kräutern verströmten. In kleinen, flachen Schalen wurden aromatische Öle erwärmt. Diese Kerzen wurden extra von Karpatianern hergestellt, um bei komplizierten Heilungen angewendet zu werden.
Gregori wirkte noch eindrucksvoller als zuvor, als er sich neben Nicolae niederließ. Sein dunkles Haar schimmerte im flackernden Kerzenlicht, und seine Augen glitzerten wie geschmolzenes Silber. Nicolae lag neben Gregori in einer flachen Mulde, den Kopf in Destinys Schoß gelegt. Sanft strich sie ihm sein langes, weiches Haar aus dem Gesicht. Sein Blick ruhte unverwandt auf ihr.
Tief durchatmen, meine Kleine. Du siehst so verängstigt aus. Wenn du so weitermachst, lässt du mir keine andere Wahl, als diesen sorgenvollen Ausdruck von deinem Gesicht zu küssen. Gregori ist ein bedeutender Mann. Er hat dich nicht verdammt, wie du befürchtet hattest. Stattdessen haben er und seine Gefährtin dich, uns beide, willkommen geheißen und sich bereit erklärt, uns zu helfen. Du musst ihm vertrauen.
Destiny holte tief Luft und atmete die heilsamen Düfte ein. Ich vertraue nur dir, Nicolae, sonst keinem. Fast wünschte ich, sie hätten uns verdammt. Diese Frau ist die Tochter des Prinzen, und doch nimmt sie mich mit offenen Armen auf. Sie hat keine Ahnung, was sich in mir verbirgt. Ich fühle mich jedes Mal, wenn ich sie anschaue, schuldig, als versteckte ich ein schreckliches Geheimnis vor ihr.
Was Gregori weiß, weiß auch seine Gefährtin. Savannah ist Karpatianerin und typisch für unser Volk. Niemand wird dich verdammen. Alle werden dich willkommen heißen und versuchen , dir zu helfen. Du darfst dich nicht vor dem Gefühl der Zugehörigkeit fürchten,
Sie vergrab ihre Finger in seinem Haar und packte es mit beiden Fäusten, als könnte sie ihn so halten. Ihre Zunge befeuchtete ihre plötzlich trockenen Lippen, und sie hob das Kinn, um den eigenartigen schillernden Augen des Heilers zu begegnen. Sie hielt seinem gnadenlosen Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken, und versuchte, ihm mitzuteilen, was sie empfand. Destiny wagte nicht, es laut auszusprechen, weil Nicolae so überzeugt war, dass dieser Mann ihr helfen konnte. Sie hoffte, der Heiler würde in ihren Augen lesen, dass sie keine Angst vor dem Tod hatte. Aber falls er Nicolae auch nur ein Haar krümmte, würde sie ihm das Herz herausschneiden und es in Brand stecken, bevor sie ihrem eigenen Tod entgegensah.
Gregori zog seine Augenbrauen hoch, als hätte er tatsächlich Destinys Gedanken gelesen, und warf seiner Gefährtin einen kurzen Blick zu. Ich glaube nicht, dass mein unleugbarer Charme bei ihr gewirkt hat.
Savannah sah ihn liebevoll an und fuhr mit einer Hand durch sein Haar. »Ich weiß, dass du es schaffen kannst, Gregori.« Sie sagte es laut, um Destiny Mut zu machen. Gregori selbst brauchte keine Ermutigung. Du hast vergessen zu lächeln, ermahnte sie ihn. Ich habe mehr als einmal erwähnt, dass Lächeln im Umgang mit anderen sehr wichtig ist, aber ich fürchte, das wirst du dir wohl nie merken können.
Seine dunklen Augenbrauen hoben sich, wenn möglich, noch höher, und seine Augen wurden warm vor Liebe und unterdrücktem Lachen, ehe er wieder ernst wurde und
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