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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einen gut aussehenden Mann an. Der Fremde beugte sich zu ihr hinunter und sprach leise mit ihr, und das Lächeln der Kleinen vertiefte sich. Sie nickte ein paarmal, nahm ihn an der Hand und ging mit ihm zu einem kleinen Haus. Eine Frau stand auf der Veranda. Sie runzelte leicht die Stirn, als sie bemerkte, dass ihre Tochter lebhaft mit einem hochgewachsenen, sehr attraktiven Mann plauderte, der allmählich die Gestalt eines Monsters annahm. Seine makellose Haut wurde grau, sein dichtes schwarzes Haar weiß und strähnig, und seine geschwungenen Lippen enthüllten spitze, blutbeschmierte Zähne. Scharfe Krallen bohrten sich in den Arm des Kindes.
    Nicolae begriff sofort, dass er den Vampir mit den Augen des Kindes sah, das Destiny damals gewesen war. »Wie hätte ein Kind von sechs Jahren einen Vampir erkennen können? Wie hätte es überhaupt wissen sollen, dass es Vampire gibt? Ein Kind ist in dieser Hinsicht völlig arglos.«
    »Ich habe ihn zu meiner Familie geführt. Das kannst du nicht leugnen. Velda ist über siebzig. Warum hat sie in all den Jahren nie einen Vampir zu ihrer Familie geführt? Und was ist mit MaryAnn ? Sie hat auch übernatürliche Fähigkeiten. Wir haben in dieser Gegend mehrere Vampire vernichtet, aber keiner von ihnen fühlte sich von diesen Frauen angezogen.«
    Nicolae spürte, dass Tränen hinter ihren Augen brannten, obwohl sie das Kinn stolz gereckt hielt und der Blick ihrer blaugrünen Augen so fest wie immer war. »Eine bessere Frage wäre vielleicht, warum versammeln sich all diese Vampire ausgerechnet hier? Das beunruhigt mich sehr. Drei Frauen mit unterschiedlichen übernatürlichen Fähigkeiten leben hier. Ist das wirklich ein Zufall? Und Vater Mulligan, der von der Existenz unseres Volks weiß, lebt zufällig auch hier. In dieser Stadt mit all ihren Einwohnern begegnen wir ihm zufällig und werden in seine Angelegenheiten verwickelt. Beunruhigt dich das nicht? Und wir haben zwei Männer, John Paul und Martin, die sich völlig untypisch verhalten. Ich habe Martin durchleuchtet. In ihm ist keine Dunkelheit, nichts Böses. Er ist unfähig, einem anderen Menschen etwas anzutun, aber er muss den Priester trotzdem überfallen haben. Oder es war jemand, der vorgab, Martin zu sein. Wie könnte irgendjemand ebenso John Paul, einen großen, kräftigen Burschen, spielen wie Martin Wright, der schlank und um einiges kleiner ist?«
    »Ein Vampir könnte es. Er könnte jede Gestalt annehmen und jede Rolle spielen«, erwiderte Destiny.
    »Gut genug, um Vater Mulligan zu täuschen?« Nicolae zog eine Augenbraue hoch. »Einen Mann der Kirche? Einen Mann von solcher Weisheit?«
    »Natürlich könnte ein Vampir das. Sogar ich könnte es. Ich könnte deine Gestalt annehmen und jeden glauben machen, dass ich du wäre.« Sie zuckte mit den Schultern. »Naja, fast jeden. Vikirnoff wahrscheinlich nicht.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Nicolae starrte sie unverwandt an. Er sah sofort, als sie begriff, worauf er hinauswollte. Ein Vampir konnte jeden Menschen täuschen. Unmöglich hätte sie als argloses Kind von sechs Jahren das Monster erkennen können, das ihre Familie auslöschen wollte.
    »Mir ist klar, was du damit sagen willst, Nicolae, und ich weiß, dass du recht hast. Mein Verstand weiß das. Ich sage mir immer wieder, dass ich mir die Schuld am Tod meiner Eltern nicht aufbürden darf, doch mein Herz will nicht darauf hören.«
    »Zumindest hörst du mir jetzt zu«, sagte er ruhig. »Es war kein Vampir, der die Kirche betreten hat. Kein Vampir würde das tun und auch keiner seiner Handlanger. Sie sind unrein und würden nicht wagen, einen so heiligen Ort zu betreten.«
    »Das weiß ich.« Er hatte sie sehr geschickt dazu gebracht, sich einzugestehen, dass sie nicht unrein war, denn sie hatte die Kirche betreten. Sie wünschte, diese Erkenntnis würde tief in ihr Herz und ihre Seele eindringen und dort bleiben und sie von der Last der Schuldgefühle und der Selbstverachtung befreien. Sie lebte, auch wenn ihr bisheriges Leben die Hölle gewesen war. Sie war am Leben, und der Vampir, der ihre Familie und unzählige andere ermordet hatte, war tot, durch ihre Hand gefallen.
    Nicolaes Gesicht wurde von den Schatten der Höhle verborgen, aber sie konnte seine Augen sehen. Sie waren eindringlich und hungrig. Sie brannten vor Verlangen. Er nahm ihr allein mit seinem Blick die Fähigkeit, zu protestieren oder sich irgendwie vor ihm zu schützen. Sie hatte seinen Geschmack im Mund. Er breitete sich

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