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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ihm zu lesen. Ihre Gabe war tief in ihrem Inneren verborgen und ließ mit den Jahren nach, aber sie war eindeutig vorhanden.
    Velda schnappte laut nach Luft, taumelte zurück und schüttelte den Kopf, als wollte sie wieder klar sehen. Sofort fuhr ihre Hand zu dem silbernen Kreuz um ihren Hals. »Mir ist gar nicht gut, Schwester. Bring mich bitte rein.« Ihre Stimme bebte, und sie vermied es, Nicolae anzuschauen.
    »Schauen Sie mich an, Velda.« Es war ein Befehl, und die Frau wandte sich zu ihm um. Sie schien in sich zusammengesunken zu sein und wirkte schwach und gebrechlich. Zum ersten Mal sah sie so alt aus, wie sie war. »Sie wissen, dass Sie von mir nichts zu befürchten haben. Ich bin hergekommen, um Ihnen und Ihren Freunden zu helfen. Glauben Sie mir.«
    Velda nickte feierlich. »Ja, ich weiß«, murmelte sie.
    Sie wusste zu viel. Nicolae erkannte plötzlich, dass in diesem ruhigen Viertel nichts so war, wie es schien. Der Boden unter seinen Füßen wogte und schwankte. Destiny! Komm sofort zu mir! Der Befehl wurde von einem Karpatianer mit unvorstellbarer Macht ausgesprochen; es war ausgeschlossen, sich diesem Zwang zu entziehen. Nicolae dachte nicht einmal an die Auswirkungen, die es haben mochte, wenn er Destiny seinem Willen unterwarf. Er konnte nicht darüber nachdenken. Irgendetwas Böses verbarg sich in diesem Wohnviertel, und er musste die Wurzel dieses Übels finden. Es war durchaus möglich, dass die Erhaltung seiner Art auf dem Spiel stand.
    Nicolae entließ Velda aus seinem Bann und beobachtete, wie Inez ihrer Schwester ins Haus half. Er und Martin blieben zurück.
    »Sie sah krank aus«, stellte Martin mit aufrichtiger Besorgnis fest. »Meinen Sie, wir sollten Doktor Arnold rufen? Er leitet die Klinik, und ich weiß, dass er für Velda oder Inez einen Hausbesuch machen würde. Die beiden sind hier so etwas wie eine Institution.«
    »Ich glaube, sie braucht nur etwas Ruhe.« Nicolaes glitzernder Blick glitt nachdenklich über den Mann, der sich in seinem Sessel ausstreckte. »Wo haben Sie an jenem Abend gegessen, Martin? Das haben Sie bisher nicht erwähnt.«
    Martin runzelte die Stirn und rieb sich den Kopf, als hätte er Schmerzen. »Normalerweise gehe ich in die Bar. Ich muss wohl dort gewesen sein. Ich wusste, dass Tim nicht zu Hause sein würde, und ich gehe immer in die Bar, um unter Menschen zu sein, wenn er Unterricht hat. Ich kann mich nicht erinnern. Wie kann ich einen ganzen Abend aus dem Gedächtnis verlieren?«
    »Wir kommen schon noch dahinter, Martin«, versicherte Nicolae beruhigend. Sofort wich etwas von der Anspannung auf dem Gesicht des anderen. »Es ist kein Problem, in der Bar nachzufragen, ob jemand Sie an diesem Abend dort gesehen hat. Jeder kennt Sie.«
    »Tim ist völlig durcheinander. Er weiß nicht, was er denken oder glauben soll, und ich kann ihm keine Erklärung geben«, bemerkte Martin bekümmert.
    »Velda und Inez scheinen zu wissen, wovon sie reden, wenn sie einen Rat erteilen, Martin, und dasselbe gilt für MaryAnn. Vielleicht sollten Sie mit jemandem, dem Sie vertrauen, darüber sprechen.«
    Er konnte die Schwingungen von Macht fühlen, als Destiny über den Nachthimmel zu ihm geflogen kam. Destiny.
    Martin hievte sich aus dem Sessel und reichte Nicolae die Hand. »Ich war ziemlich am Ende, bis ich mit Ihnen gesprochen habe. Danke. Ich glaube, Sie haben recht. Ich habe gesehen, wie MaryAnn zu ihrem Büro ging. Vielleicht kaue ich mal alles mit ihr durch.«
    Du hast mich zu dir befohlen? Die Worte klangen scharf. Destiny war ganz und gar nicht glücklich über die Art und Weise, wie er mit ihr umgesprungen war. Dass es ihm überhaupt möglich war, so mit ihr zu verfahren! Sein Blut floss durch ihren Körper, aber er war es, der das Kommando führte.
    »Ausgezeichnete Idee, Martin.« Nicolae winkte dem Mann zum Abschied zu und schlenderte bis zur nächsten Ecke, wo er außer Sichtweite war. Er wusste genau, wo sie auf ihn wartete, kochend vor Wut und fest entschlossen, ihm die Leviten zu lesen.
    Destiny starrte ihn finster an, als er neben ihr erschien und auf dem höchsten Hausdach der Gegend wieder Gestalt annahm. »Würdest du mir bitte erklären, wie du dazu kommst, mit einer Arroganz sondergleichen über mich zu verfügen?«
    Ihre Augen waren rauchig grün, und in ihren Tiefen tobte ein Sturm. Sie sah wild und unberechenbar aus. Ihr Körper war in Angriffsstellung, angespannt wie eine Feder, aber dabei gleichzeitig regungslos und wachsam wie der eines

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