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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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eine Art Nadel oder so. Ahle nannten sie sie. Sie suchten nach einem Zeichen auf meinem Körper.“ Ihre Stimme überschlug sich fast. „Am Ende sagten sie, sie hätten eines gefunden. Ich weiß nich t … Vielleicht sagen sie die Wahrhei t …“
    „Nein, tun sie nicht. Armes Mädchen.“
    „Und dan n … dann haben sie mir die Arme auf den Rücken gebunden und mich daran aufgehängt. Ich dachte“, sie schluckte, „ich dachte, das könnte ich keine Sekunde lang aushalten.“
    „Beim nächsten Mal werden sie dich hochziehen und Gewichte an deine Füße hängen. Ich habe es überlebt, aber ich bin mir nicht sicher, ob du das auch schaffst. Glaubst du vielleicht, die könnten dir die Gliedmaßen nur ein einziges Mal ausrenken, und das war’s? Der Mann aus der Stadt renkt sie wieder ein. Immer und immer wieder. Gesteh lieber, Kleines.“
    Sie wurde wieder still. Ihre nächsten Worte klangen sehr viel ruhiger, fast gelassen. „Sie werden wollen, dass ich ihnen Namen nenne. Sie werden mich zwingen, die Menschen zu verraten, die ich liebe. Das kann ich nicht.“
    „Was das betrifft, kann ich dir vielleicht behilflich sein. Sag ihnen, du wärst meine Gehilfin gewesen, meine einzige Gehilfin. Sag ihnen, ich hätte dich immer nach Balchattan geschickt, um dort meine Zauber zu wirken. Ich werde ihnen dasselbe erzählen, aus freien Stücken. Ich werde ihnen sagen, dass ich dich in der Hölle bei mir haben will. Davon werde ich sie schon überzeugen. Und der Priester interessiert sich sowieso nur für mich.“
    „Warum?“
    Er schwieg einen Moment und sagte dann kurz angebunden: „Das ist etwas Persönliches.“
    Ich hatte genug gehört. Zu viel, um ehrlich zu sein. Leise raunte ich ihm zu: „Conal!“
    Lange Zei t – es mochten zehn Minuten oder mehr sei n – herrschte Stille, die von keinem Laut durchbrochen wurde. Ich wartete, ohne meinen Ruf zu wiederholen. Dann hörte ich in der Stille das tiefe, unregelmäßige Atmen des schlafenden Mädchens. Sie hatte in den letzten Tagen vermutlich so gut wie keinen Schlaf bekommen und nun schlief sie so fest wie eine Tote. Für mich war sie das auch. Conal bewegte sich und verlagerte ihr Gewicht in seinen Armen. Die Ketten klirrten sacht aneinander. Die Bewegung schien ihn zu schmerzen, ich hörte ihn mit den Zähnen knirschen.
    „Seth“, sagte er leise und zärtlich. „Habe ich dir nicht schon genug wehgetan?“
    „Doch, hast du. Und ich überlege wirklich, ob ich einfach gehen und dich hierlassen sollte.“ Ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten, aber beim Sprechen überschlug sich meine Stimme. „Sprich mit mir, Conal, richtig, bitte.“
    „Nein.“
    „Bitte“, flehte ich, „sperr mich nicht aus, bitte.“
    Er schwieg eine halbe Ewigkeit. „Na schön, ich werde mit dir reden. Aber nur reden. Wenn du versuchst, in meine Gedanken einzudringen, mache ich sofort dicht, und diesmal für immer. Verstanden?“
    Ich wusste warum und spürte mein Herz in meinem Brustkorb regelrecht verwelken. Diese Verbrecher würden für seine Pein zahlen. Jeder einzelne von ihnen. Aber ich sagte nur: „Ja.“
    Murlainn.
    Seine sanfte Art, meinen Namen auszusprechen, trieb mir sofort wieder die Tränen in die Augen. Ich hol dich hier raus, Cù Chaorach, das schwöre ich.
    Schwör nichts, was du nicht halten kannst. Es ist zu schwierig.
    Ich muss es versuchen.
    Wenn du das tust, werden sie dich auch schnappen. Und das wäre tausendmal schlimmer als alles, was bisher geschehen ist. Es würde meine Seele zerstören. Ich dachte, du wärest längst nach Hause gegangen.
    Wie könnte ich? Ich war wütend, dass er so etwas überhaupt hatte denken können.
    Na ja… Wirklich geglaubt hab ich’s nicht. Du Verrückter.
    Wir könnten den Schleier benutze n …
    Er lachte leise. Ich habe es dir doch schon mal gesagt, der Schleier macht dich unauffällig, nicht unsichtbar! Glaubst du, die würden all das hier mit mir anstellen, wenn sie mich überhaupt nicht sehen könnten?
    Ich bringe sie um , sagte ich, und den Priester als Letztes. Er wird mich noch anflehen, dass ich ihn endlich erlöse.
    Das ist kein Priester. Und Set h – tu’s nicht. Geh einfach heim.
    Ich könnte warten, bis die Wachen erschöpft sind, bis kurz vor der Morgendämmerung. Ich verkleide mich al s …
    Vergiss es, Grünschnabel , sagte er sanftmütig. Außerdem müssen wir auch an das Mädchen denken.
    Ich biss mir auf die Zunge, um nicht das auszusprechen, was ich dachte. Können wir nich t … ich weiß nicht, den

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