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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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der Esse und legte es ab, aber sie starrte nur darauf und legte den Schmiedehammer daneben.
    „Ich habe gehört, ihr habt eure Schwerter verloren.“
    Das würde mir wohl mein Leben lang nachhängen. „Conal hatte sein Schwert gar nicht mitgenommen.“
    „Das weiß ich, du abgebrochener Meter. Ich habe ihm ein viel Besseres mitgegeben.“
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Kenna hatte auf meinen verzweifelten Hilferuf blitzschnell reagiert, aber auch meine Dankbarkeit kannte ihre Grenzen. Ich würde niemals so groß werden wie Conal, das war mir längst bewusst, aber in den vergangenen zwei Jahren war ich durchaus gewachsen und hatte einiges an Muskelmasse zugelegt. So klein war ich gar nicht mehr. Ich war fast so groß wie Fox! Und wenn Kenna andeuten wollte, ich könne nicht kämpfen, könnte ich ja gern mal das glühende Stahlband nehmen und es ihr in den Rücken einbrennen.
    Sie sah meinen Blick und lachte trocken. „Du bist in der Tat gewachsen.“ Sie klopfte sich die Hände an ihrer Lederschürze ab. „Dann brauchst du jetzt wohl mal eine eigene Waffe.“
    „Ja“, sagte ich.
    „Dann schmiede ich dir eine. Zeig mir deine Hand.“
    Ich hielt ihr meine Schwerthand hin. Sie betrachtete sie von allen Seiten, spreizte meine Finger weit auseinander und hielt ihre linke Hand dagegen. Abschließend musterte sie mich kritisch. „Bist du ausgewachsen?“
    Ich zuckte die Achseln.
    „Du wirst wahrscheinlich fast so groß werden wie Fox.“ Sie zog ihre linke Hand zurück, hielt mit der rechten aber noch immer meine Schwerthand fest. Ich spürte, wie sie sie leicht drückte, bevor sie schließlich losließ.
    „Du hast dich wacker geschlagen“, sagte sie.
    Ich murmelte etwas Unverständliches vor mich hin, zu groß war meine Überraschung, als dass ich echte Dankbarkeit hätte zeigen können.
    Kenna betrachtete einen ihrer eingerissenen Fingernägel und biss ihn mit den Zähnen ab. „Dein Bruder ist vor einer Stunde zu sich gekommen. Er wollte dich sehen, Murlainn.“ Der Name klang holprig aus ihrem Munde. Sie grinste, nur kurz, dann richtete sie sich au f – und erstarrte.
    Ich drehte mich zur Tür um. Catriona drängte sich an meine Seite und für einen kurzen Moment überkam mich das Gefühl, ich müsste tröstend ihre Hand drücken. Zum Glück verflog dieser Gedanke so schnell, wie er gekommen war, und ich hatte mich wieder im Griff. Auch Fox, der neben mir stand, straffte die Schultern.
    Leonora betrat die Schmiede und richtete den Blick starr auf mich. Ihr unbedingter Wille, auf dieser Welt zu bleiben, hatte an ihr gezehrt. Sie war dünn und ihre Glieder wirkten steif, und dennoch sah sie nicht so aus, als würde sie bald von uns scheiden. Ihr Gesicht war immer noch wunderschön, ihr Blic k – wenn auch sorgenvol l – kalt und hart. Ihre Haare waren länger geworden. Sie fielen ihr über die Schultern und wurden von aufwendig gearbeiteten Silberspangen im Zaum gehalten. Der Rabe hockte auf ihrer Schulter und fixierte mich mit basaltgrauen Augen.
    „Murlainn“, sagte sie.
    „Leonora.“
    Sie machte ein paar Schritte zur Seite und musterte mich dabei. Nur mit den Augen folgte ich ihr.
    „Wärest du ein bisschen schneller am Abzug gewesen, Murlainn“, sagte sie, „dann wärest du jetzt der Herr über diese Festung und Griogairs Erbe.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich. Ich spürte kalten Zorn in Fox aufwallen. Catriona schmiegte sich noch enger an mich und umfasste meine geballte Faust mit ihren zarten Händchen. Ich war Fox dankbar für seinen Zorn, das Mädchen aber stieß ich von mir. Ich brauchte seine Anteilnahme nicht. Sie wurde mir zunehmend peinlich.
    Der Rabe krächzte laut und neigte den Kopf. Branndair knurrte ihn an und sträubte das Nackenfell. Leonora lächelte schief.
    „Ich danke dir dafür“, sagte sie kühl, „dass du gezögert hast.“
    Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und stolzierte hinaus. Der Rabe hob von ihrer Schulter ab und flog in den Himmel, bis er nur noch ein schwarzer Punkt im Wind war. Kenna atmete hörbar aus. Fox schüttelte sich. Er schien verärgert.
    „Aus ihrem Munde war das wohl das höchste Lob“, grummelte er.
    „Und wahrscheinlich mehr, als er erwartet hatte“, fügte Kenna trocken hinzu. „Geh jetzt zu deinem Bruder.“
    Catriona trottete mir wieder hinterher, aber bei den Steinstufen, die zu Conals Zimmer hinaufführten, wirbelte ich zu ihr herum und sagte ihr, sie solle stehen bleiben. Besser gesagt befahl ich es ih r – in einem noch

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