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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Unsterblichkeit zuteil werden sollte. Lestat war Gott; jedenfalls hatte er nie etwas kennengelernt, das Gott näherkam. Der Gigant auf dem Videoschirm erteilte all dem seinen Segen, was sich Daniel jemals erwünscht hatte.
    Wie konnten die anderen da widerstehen? Freilich war das Ungestüm ihres künftigen Opfers nur um so aufreizender. Die Botschaft hinter Lestats Songtexten war einfach: Lestat besaß die Gabe, die ihnen allen versprochen worden war; Lestat war nicht umzubringen. In sein Gefolge zu treten, bedeutete ewiges Leben: Dies ist mein Leib. Dies ist mein Blut.
    Doch die Vampirbrüder und -Schwestern kochten allmählich vor Wut. Als sich das Konzert seinem Ende näherte, spürte es Daniel ganz genau: eine Art Geruch stieg aus der Menge auf, ein Zischen breitete sich unter dem Geklimper der Musik aus.
    Tötet den Gott. Reißt ihm Glied um Glied aus. Laßt die sterblichen Anbeter das tun, was sie immer getan haben - denjenigen beweinen, dem es bestimmt war zu sterben. »Geht, die Messe ist aus.«
    Die Lichter im Saal gingen an. Die Fans stürmten die Bühne und setzten den fliehenden Musikern nach.
    Armand griff nach Daniels Arm. »Durch die Seitentür raus«, sagte er. »Unsere einzige Chance ist, schnell zu ihm zu kommen.«

KHAYMAN
    Genau, was er erwartet hatte. Lestat war durch die Hintertür gekommen und zusammen mit Louis dem schwarzen Porsche entgegengeeilt, als die Mörder ihn einzukreisen trachteten. Aber der erste, der seine Sense hob, ging sofort in Flammen auf. Die Menge geriet in Panik, entsetzte Fans stürmten in alle Richtungen davon. Dann fing ein anderer unsterblicher Mörder plötzlich Feuer. Und dann wieder einer.
    Khayman suchte Schutz bei der Mauer, während die Menschen an ihm vorbeirasten. Er sah eine große elegante Bluttrinkerin, die sich unbemerkt ihren Weg durch den Mob bahnte und hinter das Steuerrad von Lestats Wagen schlüpfte, wobei sie Louis und Lestat zum Einsteigen aufforderte. Es war Gabrielle, die Mutter des Unholds. Und natürlich konnte ihr das tödliche Feuer nichts anhaben. Nicht die Spur von Angst malte sich in ihren kalten blauen Augen, als sie mit flinken, entschlossenen Griffen das Fahrzeug startklar machte.
    Vor Zorn rasend, drehte sich Lestat unterdessen ständig im Kreise. Wutschnaubend, seiner Schlacht beraubt, stieg er schließlich in das Auto, aber nur weil die anderen ihn dazu zwangen.
    Während der Porsche rücksichtslos durch die auseinanderstiebenden Fans pflügte, gingen überall Bluttrinker in Flammen auf. In einem schrecklichen stummen Chor erhoben sich ihre Schreie, ihre verzweifelten Flüche, ihre letzten Fragen.
    Khayman bedeckte sein Gesicht. Der Porsche war bereits halbwegs durch das Gattertor, ehe die Menge ihn zum Anhalten zwang. Sirenen heulten auf, Befehle ertönten, Kinder waren gestürzt, hatten sich Arme und Beine gebrochen. Verwirrung, unsägliches Elend unter den Sterblichen.
    Du mußt zu Armand, dachte Khayman. Aber wozu? Wohin er auch blickte, sah er sie brennen, orangefarben und blau züngelten die Flammen, ehe sie vor Hitze weiß wurden und die verkohlten Kleider aufs Pflaster sanken. Wie konnte er zwischen das Feuer und Armand gelangen? Wie konnte er Daniel retten?
    Er blickte zu den fernen Hügeln, sah eine winzige Gestalt, die sich leuchtend gegen den dunklen Himmel abhob, unbemerkt von all denen, die um ihn herum die Flucht ergriffen und um Hilfe riefen.
    Plötzlich spürte er die Hitze, wie damals in Athen. Er merkte, wie sie über sein Gesicht strich, wie seine Augen zu tränen anfingen. Und dann entschloß er sich aus unerfindlichen Gründen, dem Feuer nicht Einhalt zu gebieten, sondern herauszufinden, was es ihm anzutun vermochte. Er rührte sich nicht; der Schweiß tropfte an ihm herunter. Das Feuer umringte, umarmte ihn. Und dann bewegte es sich fort von ihm, ließ ihn in Ruhe. Er verrichtete ein stummes Gebet: Mögen die Zwillinge dich vernichten.

DANIEL
    Feuer!« Kaum hatte Daniel den scharfen Brandgeruch wahrgenommen, als er schon überall in der Menge Flammen aufzüngeln sah. Welchen Schutz bot ihm der Menschenhaufen jetzt? Die Feuer glichen kleinen Explosionen, während verzweifelte Teenager das Weite suchten, völlig sinnlos im Kreis herumrannten, hilflos gegeneinanderstießen.
    Das Geräusch. Daniel hörte es wieder. Es war über ihnen. Armand zog ihn gegen das Gebäude. Es war hoffnungslos. Der Weg zu Lestat war ihnen versperrt. Und sie hatten keine Deckung. Armand zog sich wieder in den Saal zurück, zerrte Daniel

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