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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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ich derlei schon immer hatte tun wollen! Daß ich davon in meinen frühesten sterblichen Jahren geträumt hatte. Diese Wonne zu töten, sie alle zu töten, für die es nur einen Namen gab - meine Feinde -, die es verdienten, getötet zu werden, oder von Geburt an dazu bestimmt waren, sie alle mit ganzer Macht zu töten, den Körper voll geballter Muskelkraft, die Zähne zusammengebissen und meinen Haß und meine unsichtbare Kraft untrennbar verwoben.
    Sie stoben in alle Richtungen davon, aber das stachelte mich nur noch mehr an. Mit meiner unsichtbaren Zunge zielte ich auf ihr Herz und hörte, wie es zerbarst. Ich drehte mich um und um, schnellte meine tödliche Kraft sicher und flink auf diesen und jenen und dann wieder auf einen anderen, der durch das Tor zu entfliehen suchte, und noch einen anderen, der den Korridor entlangeilte, und wieder einen anderen, der die Lampe von den Ketten riß und dumm genug war, sie gegen mich zu schleudern.
    Bis in die hintersten Kammern des Tempels verfolgte ich sie mit heiterer Mühelosigkeit durch die Haufen aus Gold und Silber, warf sie wie mit unsichtbarer Hand auf den Rücken, um dann mit unsichtbaren Fingern ihre Halsschlagadern zu umklammern, bis das Blut durch das platzende Fleisch strömte.
    Die Frauen rotteten sich weinend zusammen, andere flohen. Ich ging über die Körper und hörte die Knochen zersplittern. Und dann merkte ich, daß auch sie sie tötete; daß wir es gemeinsam machten, und im Raum lagen jetzt die Verstümmelten und die Toten verstreut. Alles war von scharfem Blutgeruch durchdrungen; der frische, kalte Wind konnte ihn nicht vertreiben. Die Luft war von leisem Verzweiflungsgeschrei erfüllt.
    Ein Riese von Mann raste mit hervorquellenden Augen auf mich zu und versuchte mit einem Krummschwert, mir Einhalt zu gebieten. Wütend entriß ich ihm das Schwert und hieb es ihm durchs Genick. Die Klinge brach und fiel zusammen mit dem Kopf vor meine Füße.
    Ich stieß den Körper zur Seite. Ich ging in den Hof, die Männer wichen entsetzt vor mir zurück. Ich war ohne Vernunft und Bewußtsein. In blinder Raserei jagte ich sie und trieb sie in die Enge, stieß ich die Frauen zur Seite, hinter denen sie sich verbargen, und durchbohrte ihren wunden Punkt mit dem Strahl meiner Macht, bis sie sich nicht mehr rührten.
    Zu den Eingangsgattern! Sie rief mich. Die Männer im Hof waren tot; die Frauen rauften sich die Haare, schluchzten. Ich schritt durch die Tempelruine, durch die Toten und all jene, die die Toten beklagten.
    Die Menge bei den Gattern kniete im Schnee, hatte keine Ahnung, was drinnen geschehen war, ihre Stimmen vereinten sich zu einem verzweifelten Flehen.
    Laßt mich ins Allerheiligste, laßt mich des Anblicks und des Hungers des Herrn teilhaftig werden.
    Als sie Akascha sahen, nahm ihr Geschrei ohrenbetäubende Ausmaße an. Sie streckten ihre Hände aus, um ihre Kleider zu berühren, da brachen die Schlösser, und die Gatter öffneten sich. Der Wind heulte durchs Gebirg; die Glocke im Turm tönte hohl.
    Wieder trampelte ich sie nieder, zerquetschte Gehirne und Herzen. Ich sah, wie sich ihre dünnen Arme in den Schnee streckten. Der Wind war vom Blutgestank geschwängert. Akaschas Stimme schnitt durch das fürchterliche Geschrei, wies die Frauen an, sich zurückzuziehen, dann würden sie in Sicherheit sein.
    Schließlich tötete ich so schnell, daß ich es gar nicht mehr wahrnahm. Die Männer mußten sterben. Ich wollte ganze Arbeit leisten. Wollte, daß jedem Mann, der sich auch nur noch rührte, der Garaus gemacht wurde.
    Wie ein Engel mit einem unsichtbaren Schwert bewegte ich mich den Pfad hinunter. Schließlich sanken sie alle auf die Knie und erwarteten den Tod. Gespenstisch ergebungsvoll fanden sie sich in ihr Schicksal drein!
    Plötzlich spürte ich, wie sie mich festhielt, obgleich sie nicht in meiner Nähe war. Ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf: Gut gemacht, mein Prinz.
    Ich konnte nicht aufhören. Dieses unsichtbare Ding gehörte nun zu meinen Gliedmaßen. Ich konnte es nicht zurückziehen oder bändigen. Es war wie der Zwang zu atmen, und wenn ich nicht atmete, müßte ich sterben. Aber sie ließ mich erstarren, und eine große Ruhe überkam mich, als hätte man mir eine Droge in die Adern gejagt. Schließlich wurde ich wieder ganz gelassen, und die Macht konzentrierte sich in meinem Inneren und wurde ein Teil von mir und nichts weiter.
    Langsam drehte ich mich um. Ich blickte auf die schneebedeckten Gipfel, den pechschwarzen Himmel und

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