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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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»Mekare wird den Fluch erfüllen. Ich machte Mekare zu dem, was sie ist, damit sie das tut. Es ist jetzt unser Fluch.«
    Maharet lächelte, aber ihr Gesichtsausdruck war grundverschieden. Traurig, nachsichtig und seltsam kalt. »Ach, Khayman, daß du daran glaubst!« »Wir werden sterben, alle!« sagte Eric.
    »Es muß eine Möglichkeit geben, sie zu töten«, sagte Gabrielle nüchtern, »ohne uns zu töten. Darüber müssen wir nachdenken, damit wir vorbereitet sind, irgendeinen Plan haben.« »Wir können die Prophezeiungen nicht ändern«, flüsterte Khayman.
    »Wenn wir überhaupt etwas wissen, Khayman«, sagte Marius, »ist es, daß es kein Schicksal gibt. Und wenn es kein Schicksal gibt, dann gibt es keine Prophezeiung. Mekare kommt hierher, um zu tun, was sie geschworen hat; das mag alles sein, was sie jetzt weiß, oder alles, was sie tun kann, aber das bedeutet nicht, daß Akascha sich nicht gegen Mekare verteidigen kann. Glaubst du, Die Mutter weiß nicht, daß Mekare sich erhoben hat? Glaubst du, Die Mutter hat die Träume ihrer Kinder nicht gehört und gesehen?«
    »Ach, aber Prophezeiungen haben es an sich, sich selbst zu erfüllen«, sagte Khayman. »Das ist ihr Zauber. In den alten Zeiten wußten wir das alle. Die Macht des Zaubers ist die Willenskraft; man könnte sagen, daß wir in jenen dunklen Zeiten alle eine große Begabung für Psychologie hatten, daß wir durch die Willenskraft eines anderen getötet werden konnten. Und die Träume, Marius, sind nur Teil eines starken Willens.«
    »Sprecht nicht darüber, als wäre es schon getan«, sagte Maharet. »Wir haben noch ein Mittel. Wir können unsere Vernunft benutzen. Akascha spricht jetzt, nicht wahr? Sie versteht, was zu ihr gesagt wird. Vielleicht kann man sie umstimmen …« »Oh, du bist verrückt, wirklich verrückt«, sagte Eric. »Du willst mit diesem Ungeheuer reden, das durch die Welt zog und seine Nachkommen verbrannte!« Er fürchtete sich von Minute zu Minute mehr. »Was weiß dieses Wesen, das unwissende Frauen gegen ihre Männer aufhetzt, von Vernunft? Dieses Wesen kennt Gemetzel und Tod und Gewalt, und das ist alles, was es je gekannt hat, wie deine Geschichte beweist. Wir ändern uns nicht, Maharet. Wie oft hast du mir das gesagt. Wir nähern uns ständig der Vollendung unserer Bestimmung.« »Keiner von uns will sterben, Eric«, sagte Maharet nachsichtig. Doch irgend etwas beunruhigte sie plötzlich.
    Auch Khayman spürte es, gleichzeitig. Jesse beobachtete sie beide und versuchte zu verstehen, was sie sahen. Dann bemerkte sie, daß auch bei Marius eine feine Veränderung stattgefunden hatte. Eric war versteinert. Zu Jesses Verwunderung starrte Mael sie unverwandt an.
    Sie hörten irgendein Geräusch.
    Man merkte es an der Art und Weise, wie sie ihre Augen bewegten - die Menschen lauschen mit ihren Augen; ihre Augen springen, wenn sie das Geräusch aufnehmen und versuchen, seine Herkunft festzustellen.
    Plötzlich sagte Eric: »Die Jungen sollen unverzüglich in den Keller gehen.« »Das ist sinnlos«, sagte Gabrielle. »Außerdem möchte ich hier sein.« Sie konnte das Geräusch nicht hören, aber sie versuchte es. Eric wandte sich an Maharet.
    »Willst du sie uns vernichten lassen, einen nach dem anderen?« Maharet antwortete nicht. Sie drehte ganz langsam den Kopf und sah auf den Treppenabsatz.
    Dann hörte Jesse endlich selbst das Geräusch. Sicherlich konnten menschliche Ohren es nicht hören,, es war das akustische Gegenstück zu Spannung ohne Schwingung, es durchströmte sie und jedes Teilchen Materie im Raum. Es überflutete und verwirrte sie, und obwohl sie sah, daß Maharet mit Khayman sprach und daß Khayman antwortete, konnte sie nicht hören, was sie sagten.
    Albern hielt sie die Hände an die Ohren. Verschwommen sah sie, daß Daniel dasselbe getan hatte, doch sie wußten beide, daß es überhaupt nichts nützte. Das Geräusch schien plötzlich alle Zeit aufzuheben, jede Triebkraft außer Kraft zu setzen. Jesse verlor ihr Gleichgewicht; sie lehnte sich an die Wand; sie starrte auf die Karte gegenüber, als suchte sie an ihr Halt. Sie blickte auf die lockere Flut von Lichtern, die sich aus Kleinasien nach Norden und Süden ergoß. In einem stummen Traum, so schien es, sah sie die Gestalt Lestats in der Tür erscheinen; sie sah, wie er in Gabrielles Arme eilte; sie sah Louis auf ihn zugehen und ihn umarmen. Und dann sah sie, daß Lestat sie ansah, und dann las sie einen seiner

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