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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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einlösen, wenn sie durchhielte. Sie hatten Lestats Buch dabei, das erste, dessen Titel sie sich nie merken konnte, irgendwas wie Gespräche mit dem Vampir oder Stelldichein mit dem Vampir, irgend so was. Davis las daraus manchmal vor, aber Baby Jenks machte sich nichts daraus und schlief schnell ein! Der Tote Louis oder so ähnlich war in New Orleans zum Toten gemacht worden, und das Buch war voller Zeug über Bananenblätter und Eisengeländer und so.
    »Baby Jenks, die alten Europäer unserer Zunft wissen alles«, hatte Davis gesagt. »Sie wissen, wie alles angefangen hat, sie wissen, daß wir ewig so weitermachen können, wenn wir nur bei der Stange bleiben, daß wir tausend Jahre alt und zu weißem Marmor werden können.«
    »Ist ja fabelhaft, Davis«, sagte Baby Jenks. »Es ist jetzt schon schlimm genug, daß man nachts in keinem Getränkemarkt ins Licht treten kann, ohne daß einen die Leute angaffen. Wer möchte schon wie weißer Marmor aussehen?«
    »BabyJenks, du brauchst nichts mehr aus dem Getränkemarkt«, sagte Davis, womit er nicht unrecht hatte.
    Scheiß auf die Bücher.
    Baby Jenks liebte die Musik des Vampirs Lestat, und diese Songs gaben ihr viel, besonders der über JENE, DIE BEWAHRT WERDEN MÜSSEN - das ägyptische Königspaar -, obwohl sie keinen Schimmer hatte, was das alles bedeuten sollte, ehe Killer es ihr erklärte.
    »Sie sind die Eltern aller Vampire, BabyJenks, Die Mutter und Der Vater. Sieh mal, wir stammen alle in direkter Blutlinie von dem König und der Königin aus dem alten Ägypten ab, von JENEN, DIE BEWAHRT WERDEN MÜSSEN. Und sie müssen um jeden Preis bewahrt werden, denn wenn man sie vernichtet, gehen wir alle mit ihnen zugrunde.« Hone sich nach ziemlichem Bockmist an.
    »Lestat hat Die Mutter und Den Vater gesehen«, sagte Davis.
    »Hat sie in ihrem Versteck auf einer griechischen Insel gesehen, er weiß also, daß es stimmt. Das erzählt er uns mit seinen Songs - und es ist die Wahrheit.«
    »Und Die Mutter oder Der Vater rühren sich nicht und trinken kein Blut, Baby Jenks«, sagte Killer. Er blickte ganz nachdenklich drein, fast traurig. »Sie sitzen einfach da und starren geradeaus, schon seit Tausenden von Jahren. Niemand weiß, was sie wissen.«
    »Vermutlich nichts«, sagte Baby Jenks angewidert. »Und ich sag’ euch, auf so ‘ne Unsterblichkeit pfeif ich! Was soll das heißen, die Großstadtvampire könnten uns töten? Wie sollen sie das anstellen?«
    »Feuer und Sonne genügen immer«, antwortete Killer mit einem Hauch von Ungeduld. »Hab’ich dir doch gesagt. Aber hör mir zu, du kannst es immer mit den Großstadtvampiren aufnehmen. Du bist hart. Tatsache ist, daß die Großstadtvampire vor dir mehr Angst haben als du vor ihnen. Wenn du einen Toten siehst, den du nicht kennst, haust du einfach ab. Das ist eine eiserne Regel, die alle Toten befolgen.«
    Nachdem sie sich von dem Ordenshaus entfernt hatten, hatte Killer schon wieder eine Riesenüberraschung für sie: Er erzählte ihr von den Vampirbars. Große, schicke Lokale in New York und San Francisco und New Orleans, wo sich die Toten in Hinterzimmern trafen, während die blöden Menschen vorne tranken und tanzten.
    Da drinnen könne kein anderer Toter sie töten, ob Großstadtpinsel, Europäer oder Abschaum wie sie selbst.
    »Sollte dir mal so ein Großstadtvampir auf den Fersen sein«, sagte er ihr, »suchst du einfach Zuflucht in so einer Bar.«
    »Ich darf nicht in Bars, ich bin nicht alt genug.«
    Das schlug dem Faß den Boden aus. Er und Davis lachten sich krank. Sie fielen von ihren Motorrädern.
    »Wenn du eine Vampirbar siehst, Baby Jenks«, sagte Killer, »wirfst du einfach den Bösen Blick auf sie und sagst >Laßt mich rein<.«
    Schon richtig, sie hatte den Bösen Blick an verschiedenen Leuten ausprobiert, und es hatte immer geklappt. Die Wahrheit war, daß noch keiner der Fangzahnbande je eine Vampirbar gesehen hatte. Kannten sie nur vom Hörensagen. Kannten keine Adressen. Sie hatte viele Fragen, als sie endlich St. Louis verließen. Aber als sie jetzt erneut derselben Stadt entgegenfuhr, hatte sie nichts anderes im Sinn als zu jenem verdammten Ordenshaus zu gelangen. Ihr Großstadtvampire, ich komme!
    Die Musik in den Kopfhörern hörte auf. Das Band war zu Ende. Nur noch das Brausen des Fahrtwindes, nicht auszuhalten, und der Traum kam zurück, und wieder sah sie diese Zwillinge, sah die Soldaten, die sich ihnen näherten. Himmel! Wenn sie ihn nicht abblocken konnte, würde sich der ganze

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