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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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war weg, aber sie war so gut wie über den Jordan, was ihr letztlich auch egal war, so vollgepumpt war sie mit Heroin. Und dann passierte diese komische Geschichte. Sie schwebte zur Decke hoch und schaute auf ihren Körper nieder! Hatte nichts mit den Drogen zu tun. Und sie hatte den Eindruck, daß ihr noch allerlei andere Erlebnisse bevorstanden.
    Aber da unten war Killer ins Zimmer getreten, und da oben schwebend konnte sie genau sehen, daß er ein Toter war. Freilich wußte sie damals nicht, wie sich so jemand bezeichnete. Sie wußte nur, daß er nicht lebendig war. Ansonsten sah er recht normal aus: schwarze Jeans, schwarzes Haar, pechschwarze Augen. Hinten auf seiner schwarzen Lederjacke stand »Fangzahnbande«. Er hatte sich auf den Bettrand gesetzt und sich über ihren Körper gebeugt.
    »Bist schon ‘n Schnuckelchen, Kleines«, hatte er gesagt. Genau wie der Lude, der sie immer auf den Strich geschickt hatte. Dann, plötzlich, war sie wieder voll drin in ihrem Körper und hörte ihn sagen:
    »Du wirst nicht sterben, Baby Jenks, niemals!« Sie hatte ihre Zähne in seinen gottverdammten Hals gebohrt, und Junge, das war die reinste Seligkeit!
    Aber die Sache mit dem »niemals sterben«? Sie wußte jetzt nicht mehr so recht. Ehe sie aus Dallas verduftet war, sich die Fangzahnbande endgültig aus dem Sinn geschlagen hatte, hatte sie noch gesehen, daß das Ordenshaus in der Swiss Avenue völlig niedergebrannt war. Genau wie in Oklahoma City. Was zum Teufel war dann mit all den Toten in diesen Häusern geschehen? Und das waren auch noch die Großstadtblutsauger gewesen, die ganz schlauen, die sich Vampire nannten.
    Sie hatte sich schiefgelacht, als ihr Killer und Davis erzählten, daß diese Toten in piekfeinen Anzügen durch die Gegend gingen, klassische Musik hörten und sich Vampire nannten. Baby Jenks hätte sich totlachen können. Davis fand das Ganze auch recht komisch, aber Killer warnte sie immer wieder vor ihnen. Geh ihnen aus dem Weg.
    Killer und Davis und Tim und RUSS hatten ihr, kurz bevor sie sich alleine auf den Weg nach Cun Barrel City gemacht hatte, das Ordenshaus in der Swiss Avenue gezeigt. »Du mußt immer wissen, wo diese Häuser sind«, hatte Davis gesagt. »Dann halte dich von ihnen fern.«
    Sie hatten ihr die Ordenshäuser in allen Städten gezeigt, durch die sie kamen. Als erstes das in St. Louis, bei welcher Gelegenheit sie ihr die ganze Geschichte erzählt hatten. Sie hatte sich die Reise über richtig wohl gefühlt bei der Fangzahnbande. Um sich zu ernähren, hatten sie bei Bedarf Menschen aus abgelegenen Finten gelockt. Tim und RUSS waren in Ordnung, aber Killer und Davis waren ihre ganz besonderen Freunde, und sie waren die Anführer der Fangzahnbande.
    In der einen oder anderen Stadt hatten sie manchmal irgendeine heruntergekommene, herrenlose Hütte aufgetrieben, in der allenfalls ein oder zwei Penner hausten, Männer, die ein bißchen wie ihr Vater aussahen, mit ganz schwieligen Händen von der Arbeit. Und diese Typen saugten sie regelmäßig aus.
    Die seien für sie besonders geeignet, hatte ihr Killer gesagt, weil sich keine Sau um sie schere. Sie fackelten nicht lange, tranken hastig das Blut, saugten sie bis zum letzten Herzschlag leer. Es macht keinen Spaß, Leute wie diese zu quälen, hatte Killer gesagt. Sie müssen einem richtig leid tun. Wenn man fertig war, brannte man die Hütte nieder, oder man trug die Kerle nach draußen, grub ein wirklich tiefes Loch und ließ sie darin verschwinden. Und wenn man keine Zeit hatte, so seine Spuren zu beseitigen, bediente man sich eines kleinen Tricks: Sie schnitten sich in den Finger, ließen ihr totes Blut über die Stelle rinnen, an der sie die Zähne angesetzt hatten, und, o Wunder, o Mirakel, die Bißwunde war verschwunden. Kein Mensch würde jemals dahinterkommmen,. alles deutete auf einen Herzschlag hin.
    BabyJenks hatte sich selten so amüsiert. Sie konnte mühelos mit der schweren Harley umgehen, konnte einen Toten mit einer Hand hochheben oder über den Kühler eines Autos springen; es war einfach phantastisch. Und sie hatte damals noch nicht diesen verdammten Traum gehabt, der sie in Gun Barrel City heimgesucht hatte - diesen Traum von zwei rothaarigen Zwillingen und einer toten Frau auf einem Altar. Was trieben sie?
    Was sollte sie machen, falls sie die Fangzahnbande nicht mehr auftreiben könnte? Übermorgen abend würde der Vampir Lestat seinen Auftritt in Kalifornien haben. Und jeder Tote des gesamten Erdenrunds würde

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