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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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bis das Buch zu Ende war, dann warf er es in eine Ecke.
    Ein junges Mädchen in der Buchhandlung nahm ein Exemplar des Buches zur Hand und starrte ihn durch das Fenster an. Sein Atem beschlug das Glas vor ihm. Keine Sorge, mein Liebes, ich bin ein wohlhabender Mann. Ich könnte alle Bücher in diesem Laden kaufen und sie dir zu Füßen lege«. Ich bin Herr und Gebieter meiner eigenen Insel, ich bin der Günstling des Teufels, und der gewährt mir jeden Wunsch. A4öcbtest du rauskommen, darf ich dir meinen Arm anbieten?
    In Florida war es schon seit Stunden Nacht. Auf Night Island drängten sich bereits die Menschen.
    Die Geschäfte, Restaurants und Bars hatten bei Sonnenuntergang auf allen fünf Stockwerken ihre weiten Glastüren geöffnet. Die silbernen Aufzüge hatten dezent zu surren begonnen. Daniel schloß die Augen und stellte sich die Glaswände vor, die den Blick auf den Hafen freigaben. Er konnte die Springbrunnen förmlich hören, die langen, schmalen Narzissen- und Tulpenbeete sehen, die übers ganze Jahr in Blüte standen, die einlullende Musik hören, die alles wie ein pochendes Herz untermalte.
    Und Armand durchstreifte wahrscheinlich die schwach beleuchteten Gemächer der Villa, nur ein paar Schritte von dem Touristenrummel entfernt, und doch durch Stahltüren und weißes Gemäuer völlig von allem abgeschottet - ein weitläufiger Palast mit hohen Fenstern und über den weißen Sand ausladenden Terrassen. Einsam und dennoch in unmittelbarer Nähe bunten Treibens.
    Schicke jemand, mich ZM holen, Armand, ich brauche dicht Du weißt doch,
    daß du mich wieder bei dir haben willst.
    Immer wieder war er darauf eingegangen. Auch ohne die seltsamen Träume oder Lestats Gegröle auf Platte und Video schon.
    Monatelang ist jedesmal alles gutgegangen, während Daniel wie manisch getrieben von Stadt zu Stadt zog, um die Straßen von New York oder Chicago oder New Orleans zu durchwandern. Dann die plötzlichen Verfallserscheinungen. Er stellte auf einmal fest, daß er sich schon seit fünf Stunden nicht mehr aus seinem Sessel fortbewegt hatte. Oder er wachte verängstigt in einem zerwühlten Bett auf und hatte vergessen, in welcher Stadt er war. Dann holte ihn immer ein Auto ab, das ihn zu dem Flugzeug brachte, um ihn nach Hause zu bringen.
    Steckte da nicht Armand dahinter? Trieb er ihn nicht in diese Perioden gemäßigten Irrsinns? Ließ er nicht mittels übler Zauberränke alle Quellen des Vergnügens und freundschaftlichen Beistands versiegen, um Daniel erst wieder beim Anblick des altbekannten Chauffeurs aufleben zu lassen, der ihn zum Flughafen brachte und der keine Miene ob Daniels Benehmens, unrasierten Gesichts und dreckiger Kleidung verzog?
    Wenn Daniel dann endlich auf Night Island angekommen war, pflegte Armand alles zu leugnen.
    »Du bist zu mir zurückgekehrt, weil du es wolltest, Daniel«, sagte Armand dann stets ganz ruhig mit Augen voller Liebe. »Jetzt hast du nichts außer mir, Daniel. Du weißt das. Draußen hat nur der Irrsinn gelauert.«
    »Selbe alte Leier«, pflegte Daniel dann zu antworten. Und wieder dieser berauschende Luxus, weiche Betten, Musik, das gefüllte Weinglas, das ihm gereicht wurde. Die Zimmer waren immer voller Blumen, seine Lieblingsspeisen wurden auf silbernen Tabletts gereicht.
    Armand, in weißen Hosen und weißem Seidenhemd, lag in einem riesigen schwarzen Ohrensessel ausgestreckt und sah fern, sah sich die Nachrichten an, die Filme, die Videobänder, die er von sich selbst angefertigt hatte und die ihn Gedichte rezitierend zeigten, die Boulevardkomödien, die Musicals, die Stummfilme.
    »Komm rein, Daniel, setz dich. So früh hätte ich dich nie zurückerwartet. «
    »Dreckskerl«, sagte Daniel dann. »Du wolltest mich hier haben, du hast mich herbeigerufen. Ich konnte weder essen noch schlafen, nichts, nur rastlos umherwandern und an dich denken. Du bist dran schuld.«
    Armand lächelte daraufhin gewöhnlich, zuweilen lachte er sogar. Armand verrügte über ein reiches, volles Lachen, das stets Dankbarkeit und auch Humor ausdrückte. Wenn er lachte, sah er aus wie ein Sterblicher und hörte sich auch so an. »Beruhige dich, Daniel, dein Herz rast. Das macht mir Sorgen.« Eine kleine Falte erschien auf seiner glatten Stirn, und seine Stimme war einen Moment lang von Leidenschaft durchzogen. »Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen, Daniel. Warum läufst du immer wieder fort?«
    »Lügen, du Hund. Gib doch zu, daß du mich wolltest. Du wirst mich immer quälen, und dann

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