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Chronik der Vampire 06 - Armand der Vampir

Chronik der Vampire 06 - Armand der Vampir

Titel: Chronik der Vampire 06 - Armand der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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die Stelle, der er zuvor den Klaps verpasst hatte, und dann schoben sich seine Finger unter meinen Körper und berührten meine intimste Stelle. Mein Glied wurde hart, nicht nur, weil sein versengendes Blut in mich eingedrungen war, sondern um so mehr, weil das junge, männliche Tier in mir schon so oft willentlich Wonne mit Schmerz gemischt hatte.
    Härter und härter wurde ich und stieß und pumpte unter dem Gewicht seines Oberkörpers, während er mein Glied umklammert hielt, bis ich unter gewaltigen, nie erreichten Spasmen in seine feuchte Hand ejakulierte.
    Ich stützte mich auf einen Ellenbogen und sah mich nach ihm um. Er hatte sich aufgesetzt und starrte auf den cremigen, weißen Samen, der an seinen Fingern haftete.
    »Guter Gott, war es das, was Ihr wolltet?«, fragte ich. »Diese sündige, weiße Flut in Eurer Hand sehen?«
    Er sah mich mit einem schmerzlichen, allzu schmerzlichen Blick an. »Bedeutet das nicht«, fragte ich, »dass die Zeit reif ist?«
    Das Elend, das ich in seinen Augen sah, machte mich betroffen. Ich konnte ihn nicht weiter bedrängen.
    Schläfrig und geblendet merkte ich nur, wie er mich auf den Rücken drehte und mir Wams und Tunika vom Körper riss. Er zog mich zu sich hoch, und dann folgte der stürmische Stich in meine Kehle. Ein heftiger Schmerz legte sich um mein Herz und ließ in dem Moment nach, als Angst in mir aufzusteigen begann. Ich sank neben meinem Herrn in die duftende Tiefe des Bettes, und gegen seine Brust geschmiegt, unter den warmen Decken, in die er uns beide hüllte, fiel ich in Schlaf.
    Es war noch tiefe, dunkle Nacht, als ich die Augen aufschlug. Ich hatte durch ihn gelernt, zu spüren, wenn es Morgen wurde. Und der Morgen war jetzt noch nicht einmal nahe.
    Ich schaute mich nach ihm um. Er stand am Fuß des Bettes, in edelsten roten Samt gekleidet. Sein Wams hatte geschlitzte Ärmel, und er trug eine dick gesteppte Tunika mit hohem Bündchen. Der Umhang aus rotem Samt war mit Hermelin abgesetzt. Sein Haar war sorgfältig gebürstet und ganz leicht geölt, so dass es kunstvoll gepflegt glänzte. Von seinem geraden Haaransatz fiel es nach hinten und rollte sich in ordentlichen Locken auf seinen Schultern. Er sah traurig aus. »Herr, was ist mit Euch?«
    »Ich muss für ein paar Nächte fort. Nein, nicht weil ich über dich erzürnt wäre, Amadeo. Es ist eine der Reisen, die ich von Zeit zu Zeit unternehmen muss. Ich habe sie schon zu lange hinausgeschoben.«
    »Nein, Herr, nicht gerade jetzt, bitte! Es tut mir Leid, ich bitte Euch, nicht jetzt! Was ich -«
    »Kind, ich muss zu jenen, die bewahrt werden müssen. Mir bleibt keine Wahl.«
    Einen Moment lang schwieg ich. Ich versuchte, die Bedeutung seiner Worte zu erfassen. Seine Stimme hatte sich gesenkt, und die Worte hatten halbherzig geklungen.
    »Und was bedeutet das, Herr?«, fragte ich.
    »Eines Nachts werde ich dich vielleicht mitnehmen. Ich werde um Erlaubnis fragen …« Seine Stimme verlor sich.
    »Erlaubnis wofür, Herr? Wann und wozu habt Ihr je eine Erlaubnis gebraucht?«
    Ich hatte es schlicht und aufrichtig klingen lassen wollen, aber ich wusste, es hörte sich irgendwie impertinent an.
    »Es ist schon recht, Amadeo«, sagte er. »Hin und wieder bitte ich meine Ältesten um eine Erlaubnis, das ist alles. Wen denn sonst?« Er sah erschöpft aus. Er setzte sich neben mich, beugte sich zu mir herab und küsste mich auf den Mund.
    »Älteste, Herr? Ihr meint, jene die bewahrt werden müssen das sind Geschöpfe wie Ihr?«
    »Und du sei gefälligst freundlich zu Riccardo und den anderen. Sie beten dich an«, sagte er. »Sie haben tagtäglich geweint, während du fort warst. Sie haben mir kaum glauben wollen, als ich ihnen sagte, dass du wieder zurückkommst. Dann hat Riccardo dich auch noch mit diesem englischen Lord erspäht und hatte furchtbare Angst, dass ich dich in der Luft zerreißen würde, und noch mehr Angst hatte er, dass der Engländer dich töten würde. Er hat den Ruf dazu, dein englischer Lord, er knallt seinen Dolch herausfordernd auf jeden Schanktisch, gleichgültig, in welcher Taverne er ist. Musst du Umgang mit gewöhnlichen Mordbuben pflegen? Nun, du hast hier einen Unvergleichlichen, wenn es um Leute geht, die Leben vernichten! Als du zu Bianca gegangen bist, wagten die Jungen nicht, es mir zu sagen, sie stopften ihren Geist mit trügerischen Bildern voll, damit ich ihre Gedanken nicht lesen konnte. Wie gelehrig sie doch sind, wenn es um meine Fähigkeiten geht!«
    »Sie lieben Euch,

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