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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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dem Schutt, der durch die uralte schräge Decke gebrochen war, befanden sich einige Dinge, deren Anblick die Arbeiter innehalten und die Polizei riefen ließ. Die Polizei wiederum rief den Leichenbeschauer und mehrere Professoren von der Universität. Es handelte sich um Knochen – sie waren zerbrochen und zersplittert, aber dennoch eindeutig als menschlich zu erkennen –, deren offenbar geringes Alter in unlösbarem Widerspruch zu dem einzigen Ort stand, an dem sie sich befunden haben konnten: der niedrigen Dachkammer mit dem schiefen Boden, die doch angeblich vor undenklichen Zeiten verschlossen worden war. Der Pathologe befand, dass manche der Knochen von einem Kleinkind stammten, während andere – die man zum Teil in vermoderte bräunliche Stofffetzen gehüllt gefunden hatte – einer recht kleinen, verwachsenen Frau fortgeschrittenen Alters zuzuschreiben waren. Eine sorgfältige Sichtung des Schutts brachte außerdem viele winzige Knochen von Ratten zum Vorschein, die der Einsturz überrascht hatte, aber auch ältere Rattenknochen, die von kleinen Fangzähnen in einer Art und Weise abgenagt worden waren, die hier und da erhitzte Kontroversen hervorrief.
    Unter den Gegenständen, die man fand, waren die Überreste vieler Bücher und Papiere, ebenso gelblicher Staub, den die völlige Auflösung älterer Bücher und Papiere hinterlassen hatte. Diese Schriften schienen ausnahmslos von schwarzer Magie in ihren fortgeschrittensten und schrecklichsten Formen zu handeln; das offensichtlich jüngere Alter gewisser Objekte gibt ebenso viele Rätsel auf wie das der modernen Menschenknochen. Ein noch größeres Mysterium stellte die absolute Gleichartigkeit der unleserlichen altertümlichen Handschrift auf vielen der Unterlagen dar, deren Zustand und Wasserzeichen auf Altersunterschiede von mindestens hundertfünfzig bis zu zweihundert Jahren hindeuteten. Für manche besteht das größte Rätsel von allen jedoch in der Ansammlung gänzlich unbeschreiblicher Gegenstände – Gegenstände, deren Form, Material, Bearbeitung und Zweck jeglicher Vermutung spotten und die man unterschiedlich gut erhalten im Schutt gefunden hat. Eines davon – es löste bei mehreren Professoren von der Miskatonic-Universität helle Aufregung aus – ist eine stark beschädigte Ungeheuerlichkeit, die eine große Ähnlichkeit mit der seltsamen Figur aufwies, die Gilman dem Universitätsmuseum überlassen hatte, nur dass dieses Exemplar größer ist, aus einem eigenartigen bläulichen Gestein anstelle von Metall besteht und auf einem merkwürdig gewinkelten, mit unentzifferbaren Hieroglyphen bedeckten Podest thront.
    Archäologen und Anthropologen suchen noch immer nach einer Erklärung für die bizarren ziselierten Muster auf einer zerbrochenen Schüssel aus einem leichten Metall, deren Inneres bei seiner Auffindung mit sonderbar bräunlichen Flecken bedeckt gewesen war. Ausländer und abergläubische Großmütter zeigen sich gleichermaßen geschwätzig wegen des modernen Nickelkruzifixes an einer zerbrochenen Kette, das aus dem Schutt geborgen wurde und das der zitternde Joe Mazurewicz als dasjenige identifizierte, das er dem unglücklichen Gilman vor vielen Jahren geschenkt hatte. Einige sind der Ansicht, das Kruzifix sei von Ratten in die verschlossene Kammer verschleppt worden, andere glauben, es habe sich die ganze Zeit über in einer Ecke von Gilmans ehemaligen Zimmer befunden. Wieder andere, zu denen auch Joe zählt, vertreten Theorien, die zu wild und fantastisch sind, um in nüchternem Zustand geäußert zu werden.
    Als die schräge Wand von Gilmans Zimmer eingerissen wurde, entdeckte man, dass der einst verschlossene dreieckige Raum zwischen der Trennwand und der Nordmauer des Hauses im Verhältnis viel weniger Bauschutt enthielt als das eigentliche Zimmer; dafür aber bot es eine grausige Schicht älteren Materials, das die Abbrucharbeiter vor Entsetzen erstarren ließ. Um es kurz zu fassen: Der Boden war ein veritables Beinhaus für die Knochen kleiner Kinder – manche davon recht jungen Datums, andere bereits so alt, dass sie fast vollständig zu Staub zerfallen waren. Auf dieser hohen Schicht von Gebeinen und unter dem Schutt lag ein großes Messer, das offensichtlich sehr alt war und durch seine groteske und exotische Gestaltung auffiel.
    Inmitten des Schutts, eingekeilt zwischen einer herabgestürzten Planke und Ziegeltrümmern des Schornsteins, fand sich ein Objekt, das mehr Verwirrung, mehr heimliche Ängste und mehr

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