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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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überlassen in jenem fürchterlichen Sturm, hinter schwachen und zu niedrigen Schneewällen, mussten die Huskys außer Rand und Band geraten sein – ob wegen des Sturmes oder aufgrund eines schleichenden, immer stärker werdenden Geruchs, den die Nachtmahr-Wesen verströmten, vermag niemand zu sagen.
    Doch was auch immer sich abgespielt hat, es war überaus grauenvoll und widerlich. Vielleicht sollte ich alle Empfindsamkeit ablegen und endlich über das Schlimmste berichten – allerdings betone ich entschieden, dass ich aufgrund der Beobachtungen von Danforth und mir zu dem unbezweifelbaren Schluss komme, dass der zu jenem Zeitpunkt verschollene Gedney nicht für die vorgefundenen furchtbaren Gräuel verantwortlich sein kann. Ich habe gesagt, die Leichen seien fürchterlich zerfleischt gewesen. Nun muss ich ergänzen, dass einige davon auf die absonderlichste, kaltblütigste und unmenschlichste Weise aufgeschlitzt und ausgeweidet worden waren. Das war bei den Hunden wie auch bei den Menschen so. Aus allen gutgenährten Körpern waren die größten Fleischpartien herausgeschnitten und entfernt worden, so als sei ein gewissenhafter Metzger zu Werke gegangen. Seltsamerweise war rings um die Überreste Salz verstreut – es stammte aus den geplünderten Proviantkisten in den Flugzeugen –, was die grässlichsten Gedankengänge heraufbeschwor. Das Ganze hatte sich in einem der behelfsmäßigen Flugzeugunterstände abgespielt, aus dem das Flugzeug herausgezerrt worden war, und Windböen hatten danach alle Spuren verwischt, die zu einer schlüssigen Erklärung hätten führen können. Verstreute Kleiderfetzen, den Toten brutal von den verstümmelten Leibern gerissen, boten auch keinerlei Aufschluss. Es ist sinnlos, die kaum sichtbaren Spuren im Schnee in einem windgeschützen Winkel der zerstörten Einfriedung zu erwähnen – denn diese Abdrücke hatten nicht das Mindeste mit menschlichen Fußspuren gemein, sondern erinnerten unverkennbar an die fossiler Abdrücke, die der bedauernswerte Lake während der zurückliegenden Wochen erwähnt hatte. Man musste seine Fantasie zügeln, im Schatten dieser alles überragenden Berge des Wahnsinns.
    Am Schluss stellte sich wie gesagt heraus, dass Gedney und einer der Hunde fehlten. Wir hatten zuvor noch zwei Hunde und zwei weitere Männer vermisst, bis wir nach der Untersuchung der monströsen Gräber zu jenem grauenerregenden Unterstand kamen und das nur wenig in Mitleidenschaft gezogene Sezierzelt betraten, in dem wir eine Entdeckung machten. Es war nicht mehr in dem Zustand, in dem Lake es verlassen hatte, denn die zugedeckten Überreste des vorzeitlichen Ungetüms waren von dem behelfsmäßigen Tisch entfernt worden. Im Grunde hatten wir bereits erkannt gehabt, dass es sich bei einem von den sechs unvollständigen Geschöpfen, die wir auf so irrsinnige Weise bestattet vorgefunden hatten – nämlich dasjenige, das einen besonders üblen Geruch verströmte – um das zusammengetragene Sektionsmaterial jenes Lebewesens gehandelt haben muss, das Lake zu analysieren versucht hatte. Auf dem Labortisch und rings um ihn herum lagen jedoch andere Dinge verstreut, und wir brauchten nicht lange, um zu erkennen, dass es sich bei diesen Dingen um die sorgfältig, allerdings auch einfallsreich und laienhaft sezierten Körperteile eines Mannes und eines Hundes handelte. Um die Gefühle möglicher Hinterbliebener zu schonen, verschweige ich den Namen des Mannes. Lakes Sektionsbesteck fehlte, doch gab es Anhaltspunkte dafür, dass die Instrumente gewissenhaft gereinigt worden waren. Der Benzinofen war ebenfalls verschwunden, doch rings um die Stelle, wo er gestanden hatte, fanden wir eine sonderbare Ansammlung abgeriebener Zündhölzer. Wir begruben die menschlichen Leichenteile neben den übrigen zehn Männern, die Überreste des Hundes hingegen zusammen mit den anderen fünfunddreißig Tieren. Was es mit den bizarren Schmierflecken auf dem Labortisch und dem Haufen wüst durchgeblätterter illustrierter Bücher daneben auf sich hatte, darüber grübelten wir in unserer Verwirrung nicht nach.
    Dies waren die grausigsten Entdeckungen, die wir im Lager machten, doch andere Dinge erschreckten uns nicht weniger. Das Verschwinden von Gedney, eines Hundes, der acht unversehrten fremdartigen Lebewesen, der drei Schlitten, bestimmter Instrumente, illustrierter technischer und wissenschaftlicher Bücher, Schreibutensilien, Taschenlampen und Batterien, von Proviant und Treibstoff, Heizgeräten,

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