Chronik einer Trennung (German Edition)
nach hause gekommen, hier sind ja nur Monster und ich hätte sie ja sowieso nur enttäuscht, egal was ich tue. Auch wenn ich mich noch so sehr bemühte, egal worum es ging. Ich war ja nie perfekt genug für sie.“
Andy Andyman sagt:
„ Ich kann nicht mehr! Mach alleine weiter! Ich bin müde und geh schlafen! “
Christian Pech sagt:
„Dann hau doch ab! Viel spaß und tollen schlaf und eine tolle Nacht.
W as soll ich denn sagen, hm?
Ich kann nicht mehr!!!!
K örperliche Bedürfnisse verspüre ich eh keine mehr.“
Andy Andyman sagt:
„Ja, ich geh jetzt trotzdem schlafen.“
Christian Pech sagt:
„Na, würgst du mich einfach ab?“
Andy Andyman:
„Das habe ich vor.“
Christian Pech sagt:
„Ja, natürlich tust du das. Du hast ja schon ganz andere Sachen fertig gebracht, mit Maria gemeinsam. Ihr habt es geschafft... als einzige in meinem leben bisher. Und ich war schon einiges gewohnt.“
A ndy Andyman sagt:
„Schreib mir deine Wut per Mail, ich werd es morgen lesen, gute Nacht.“
Christian Pech sagt:
„D u weißt, was ich von euch beiden hören will, bis morgen Nachmittag 16.00 Uhr.“
Andy Andyman sagt:
„Oder auch nicht…“
Christian Pech sagt:
„Dann seid ihr für mich gestorben! Ich kenn euch nicht mehr, wenn es so kommt. Aber das macht euch sicher nichts aus, ihr habt ja euch beide.“
Andy Andyman sagt:
„Ich lass mich von dir nicht erpressen.“
Christian Pech sagt:
„Das ist keine Erpressung. Ich will nur endlich das hören, dass ich wenigstens verdient habe zu hören.
Ich habe wenigstens das noch verdient!!!!
Wenn nichts anderes, dann habe ich wenigstens das noch verdient zu hören!!!!
I hr habt nicht das recht dazu, einfach wortlos mein Leben zu zerstören!!!!
Darum will ich es hören, darum.
W enigstens das habe ich verdient.
N achdem ihr alles andere geschafft habt, werdet ihr ja wohl das noch hinbekommen.
Vielleicht werde ich euch irgendwann vergeben , wenn ich es höre!
D eutlich höre!
E s ist mir egal, meinetwegen auch irgendwann sonst in dieser Woche, aber ich will es hören!!!!“
Andy Andyman sagt:
„Und damit endgültig: Gute Nacht! “
Wie immer wenn Christian ausrasstete, bereute er es wenige Augenblicke später schon wieder und so war es auch in dieser Nacht nicht anders. Mehrfach entschuldigte sich Christian per E-Mail, bei dem schon längst schlafenden Andreas.
Dr. Markus Mixa
Am Montag hatten Christian und Andreas in der ersten Stunde Spanisch zusammen.
Christian hatte wie immer schon eine halbe Stunde vor dem Beginn des Unterrichts, die Klasse war noch verschlossen, seinen gewohnten Platz in einer Ecke vor dem Klassenraum angenommen. Er schaute sich ängstlich um, Kevin war noch nirgendwo zu sehen. Auf eine Begegnung mit ihm hatte Christian keine Lust mehr. Nach dem gestrigen Chat mit Andreas war seine Wut abgeflaut. In den Tagen nach dem Maria Schluss gemacht hatte, hatte Kevin in geholfen, ihn unterstützt, ihn in seiner Wut bestätigt. Jetzt jedoch wollte er diese Phase hinter sich lassen und wieder nach vorne schauen.
An diesem Morgen kam es, zu Christians großer Erleichterung, zu keinem Treffen zwischen ihm und Kevin. Als Kevin den Klassenraum betrat, hatte es schon längst geklingelt und ihm blieb nichts übrig, als stumm und wütend festzustellen, dass Christian und Andreas auch heute wieder zusammen saßen.
Nachdem sich Kevin an den hin teren Tisch gesetzt und seinen Rucksack auf den Stuhl daneben gestellt hatte, beobachtete er die beiden genau. Andreas flüsterte Christian etwas zu, der kurz auflachte. Kevins Augen füllten sich mit Tränen der Wut.
Als er merkte, dass ihn Andreas angeguckt hatte, bildete er eine Faust in seine Richtung, um seinem Hass Ausdruck zu verleihen. So verging eine halbe Stunde. Er konnte nicht aufhören die beiden anzustarren.
„Gruppenarbeit “, hatte ihr Spanischlehrer, Herr Dr. Geißel, auf einmal in seinem üblichen Kommando-Ton gesagt und Kevin aus seinen düsteren Gedanken geholt.
„ So, wer hat noch keine Gruppe? Christian, setz dich mit Amin, Sven und Sabrina zusammen. Andreas, du gehst zu Kai, Angelika und Kevin.“
Als Andreas aufstand und sich zu seiner Gruppe setzte, sahen ihn alle am Tisch finster an und er wurde von Angelika mit folgenden Worten begrüßt, die auch Christian, zwei Tische weiter, gut hören konnte:
„ Wir arbeiten erst mit dir zusammen, wenn du Christian seine Freundin zurückgibst.“
* * *
Auszug aus dem Tagebuch von
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