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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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kalten Schauer über den Rücken. Und die durch die Luft schwebenden Gestalten, die sie vorhin im Dunkeln gesehen hatte, hatten ausgesehen wie die Geschöpfe im See und waren genauso ineinander verschlungen gewesen.
    »Ich weiß nicht, ob ihr es bemerkt habt, aber da vorn ist Licht. Vielleicht lassen wir das Schwert einmal Pause machen«, sagte Cathbar. Es waren seine ersten Worte, seit sie die Höhle betreten hatten.
    Elsa konnte seine Miene nicht deuten, aber ihr wurde ganz warm vor Erleichterung darüber, seine Stimme zu hören. »Hoffentlich!«, rief sie sofort, in der Hoffnung, dass er ihre Erleichterung bemerkte und richtig verstand.
    Sie sahen das Licht, auf das Cathbar sie aufmerksam gemacht hatte, jetzt alle: einen schwachen grünlichen Schimmer, der die kleinen Buckel und Vertiefungen der Wände auf beiden Seiten kaum wahrnehmbar hervorhob. Die Vorstellung einer natürlichen Lichtquelle gab ihnen neuen Mut und sie standen wieder auf. Der Weg wurde steiniger und ging steil nach oben, und schon bald stiegen sie eine Art natürlicher Treppe hinauf. Das grünliche Licht wurde immer heller. Dann waren sie oben angelangt. Sie standen in einem offenbar von Eis überdachten Gang, denn das Licht schien durch die Decke zu kommen.
    »Wir befinden uns unter dem Gletscher«, flüsterte Fritha.
    Elsa ließ das Schwert dankbar erlöschen – und hielt inne. Vor ihr sah sie, wie schon vorhin, eine körperlose weiße Gestalt wie Rauch durch die Luft treiben … eine menschliche Gestalt, hätte sie gesagt, hätte die Gestalt lange genug stillgehalten. Die anderen schienen sie nicht zu sehen. Sie drängten an ihr vorbei und weiter durch den Gang, der sich zu einer Höhle verbreiterte.
    Fritha schrie auf.
    Die sich windenden Gestalten kamen ihnen von allen Seiten entgegen – jetzt konnte man sie nicht mehr übersehen. Lang gezogen und dünn hingen sie in der Luft wie Eisstaub und hatten menschliche Formen mit großen Augenhöhlen, die im Licht der Höhle grün leuchteten. Sie drängten sich um die Reisenden wie Motten, die unwiderstehlich von einer Flamme angezogen werden.
    »Tœl-draugar!«, wimmerte Fritha, Bewohner von Gräbern, die sie aus Geschichten kannte und die das Leben aus unvorsichtigen Besuchern saugten. Sie schlug nach ihnen, doch ihre Arme gingen durch sie hindurch. Zusammen mit den anderen wich sie in den Gang zurück, doch die körperlosen Kreaturen folgten ihnen und drängten sich so dicht um sie, dass sie einander aus den Augen verloren. Eine der Gestalten versuchte in Elsas Mund einzudringen. Sie fühlte sich an wie eisiger Rauch. In Panik rief Elsa das Schwert, das in ihrer Hand aufflammte, doch es schien nur trübe und schwach und sein Licht verblasste in dem Leuchten, das von den Geistern ausging. Allerdings wurden die Gestalten von ihm angezogen – wie damals die Wassergeister. Sie ließen von Elsas Gesicht und Körper ab und drängten sich um die Klinge, doch ohne sie zu berühren.
    Wenige Augenblicke später stand Elsa im Mittelpunkt einer Traube durchscheinender Gestalten und tausend Stimmen flüsterten tonlos einen Namen, den sie bereits kannte: Ioneth. Die Schemen waren so körperlos wie Rauch, dafür waren es unendlich viele … immer dichter drängten sie sich um Elsa, bis sie meinte, unter ihrem körperlichen Gewicht zu ersticken. Plötzlich hörte sie das Schwert in ihrem Kopf. Es tut mir leid, sagte die Stimme. Ich kann nicht … ach … es sind so viele! So viele!
    Neben ihrer Angst und Verwirrung spürte Elsa auf einmal überdeutlich ein neues, schmerzendes Gefühl. Trauer?
    Adrian, Fritha und Cathbar waren verschwunden. Sie sah nur noch die wirbelnden Schemen, hörte sie den Namen flüstern und spürte das Gewicht auf sich … es wurde auf einmal so schwer, dass sie zu Boden sank. Sie schloss die Augen.
    »Opith ther! «
    Die Stimme einer Frau hatte gesprochen, leise und gebieterisch. Die Gestalten stiegen auf und zerstreuten sich, kehrten zu den Wänden der Höhle zurück, trieben in ihrer Hast, zu verschwinden, übereinander hinweg und durcheinander hindurch. Verwirrt sah Elsa sich um. Die letzten Schemen verschwanden in den Wänden, dann war die Höhle wieder leer. Still und dämmrig lag sie da. Das Schwert löste sich auf und Adrian half ihr auf. Fritha weinte leise und lehnte sich an Cathbar, schien jedoch unverletzt zu sein.
    »Wie ich sehe, seid ihr fremd hier.«
    Sprachlos blickte Elsa ihrer Retterin entgegen. In einer Öffnung am anderen Ende der Höhle stand eine hochgewachsene

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