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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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in seiner Stimme nicht hörte. »Gleich?«
    Fritha nickte. Sie sah sich bereits nach einem Weg um.
    Cathbar atmete stoßartig aus. »Ihr glaubt dieses Märchen also beide und wollt auf Drachenjagd gehen? Während Elsa in Gefahr schwebt?«
    Adrian sah ihn wütend an und machte seiner Verzweiflung Luft. »Es ist mir genauso wichtig wie Euch, dass Elsa nichts passiert! Aber wie viele Märchen haben sich als wahr herausgestellt, seit wir hier sind? Es gibt Eisgeister, einen Gott im Berg … warum sollte es also nicht auch Frithas Drachen geben? Und die Zeit drängt, wir haben keine andere Wahl!«
    Cathbar sah ihn nur an und in seinem Blick lag so etwas wie Respekt. Als Adrian außer Atem verstummte, schlug der Hauptmann ihm auf die Schulter.
    »Dann mal los, Junge. Als Königssohn hättest du mir natürlich auch einfach einen Befehl geben können.« Er wandte sich an Fritha. »Du führst uns. Wir müssen diesen Drachenhorst schnell finden. Ich hoffe um unser aller willen, dass du Recht hast.«

16. KAPITEL
    Das Schwert hatte auch ohne einen Willen, der es lenkte, eine gute Klinge. Es schnitt durch die Schuppen der Drachen und hielt mir ihre Klauen vom Leib – doch bluteten die Drachen nicht und wurden auch nicht müde. Dann sah ich meine Frau. Sie besaß die Gabe, zu Vögeln und Tieren sprechen zu können. Jetzt machte sie Gebrauch davon. Zuerst sprach sie zu den Drachen und, als diese sie nicht hören wollten, zu den Vögeln des Waldes. Die Vögel kamen in Scharen herbei – Krähen, Tauben und sogar Stare. Sie setzten sich auf die Drachen und bedeckten und beschwerten die Schuppen mit ihren schwarzen und braunen Federn, bis die Drachen abstürzten. Immer mehr Vögel rief meine Frau, auch Falken und Adler, die wie Dolche auf die Augen der Drachen zuflogen. Die Schlacht wendete sich.
    »Siehst du!«, rief sie triumphierend. »Ihr braucht gar keine Schwerter. Die Tiere schützen das Land.«
    »Auch vor Feuer?«, fragte einer der Fay.
     
    Zweimal gefangen – wie ein Fisch im Teich! Und du willst kämpfen können?
    Diesmal konnte Elsa den Schwertarm frei bewegen, doch nützte es ihr nichts. Der Drache hielt sie mit dem Gesicht nach unten um die Hüften gepackt, und da hing sie nun und wand sich und zappelte wie ein Fisch in den Krallen einer Möwe. Doch sosehr sie sich auch streckte und drehte, sie traf mit dem Schwert nur die Klauen, die sie hielten. In ihrer anfänglichen Wut und Verzweiflung hatte sie darauf eingehauen, doch das Schwert ritzte nur die Oberfläche und drang nicht tiefer ein. Vermutlich wollte es nicht zulassen, dass sie sich selbst verletzte oder abstürzte.
    Der Drache ging im Sturzflug tiefer und der weiße Boden kam rasend näher. Eolande hing reglos am anderen Fuß des Drachen. Das Bein, das Cathbar verwundet hatte, hing tiefer als jenes, das Elsa festhielt, sodass Eolande während des Fluges immer wieder beinahe gegen das Eis geschleudert wurde. Ihr Gesicht war bleich und sie hatte die Augen geschlossen. Elsa verspürte Gewissensbisse. Sie hatte Eolande in diese Auseinandersetzung hineingezogen und sie beide dadurch in dieselbe schlimme Lage gebracht.
    Der Drache bremste und drehte sich und Elsa wurde es schwindlig. Sie blickte jetzt mit dem Gesicht zum Berg und flog auf eine andere Gletscherspalte zu – oder nein, auf einen Spalt im Felsen, der fast bis zum Fuß des Berges hinunterreichte. Der Drache legte die Flügel an, flog tiefer und hielt auf die Öffnung zu.
    Das könnte seine Höhle sein, dachte Elsa. Bringt er uns dorthin, um uns zu fressen? Sie kämpfte ihre Panik nieder, konzentrierte sich auf das Schwert in ihrer Hand und versuchte sich vorzustellen, wie sie auf den Drachen einstechen würde, wenn er sich ihr mit aufgerissenem Rachen näherte. Cathbar hatte ihn auch verwundet. Doch der Drache hätte sie schon auf dem Berg fressen oder sie töten können, um sie später zu fressen. Offenbar war er im Dienst von jemand anderem unterwegs, genau wie damals, als er sie und Adrian aus Venta Bulgarum entführt hatte. Und jetzt brachte er sie gefesselt und hilflos zu seinem Gebieter. Zu Loki, dachte sie. Wer sonst konnte einem Drachen gebieten? Und Loki wollte sie ja in seine Gewalt bringen.
    Ein Windstoß blies ihr ins Gesicht. Der Drache breitete erneut seine Flügel aus, richtete sich in der Luft auf und schickte sich mit einem splitternden Geräusch wie von umstürzenden Baumstämmen an zu landen. Am Boden unter ihnen bewegte sich etwas. Tiere kamen mit geduckten, lang gestreckten Leibern

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