Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
Vom Netzwerk:
weiter gezwungen war, ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
    „Man
muss seinen Feind beobachten und ihn kennen, um einen Krieg gewinnen zu
können“, antwortete ihm Jeremy und klatschte laut in die Hände. Er war nun
bereit, loszulegen. Sein Bruder ließ den Kopf von einer Seite zur anderen
kreisen. Die Wirbelgelenke rieben aneinander und verursachten ein lautes,
unangenehmes Knacken.
    Ein
lang gezogener Pfiff unterbrach die Diskussion.
    „Weitermachen!“,
rief der Trainer, als er merkte, dass das Spiel nicht weiterlief.
    Dieses
Mal tauschte der Ball die Seiten. Nun lag es an Elias und Aragon, ihren
Gegenübern den Ball abzunehmen oder sie zumindest daran zu hindern, ihn bis zum
Malfeld zu tragen.
    Als
Gast wurde Anthony die Ehre zuteil, den Ball zu führen. Gespannt warteten sie
auf den Pfiff, der das Spiel fortsetzte. Mit wildem Hass in den Augen starrten
sich die vier Gegner an; der Rest der beiden Gruppen bekam von dem sich auf dem
Platz abspielenden Kräftemessen nichts mit.
    Der
Pfiff ertönte. Noch bevor die anderen Spieler auf das Signal reagieren konnten,
setzten sich die beiden dunklen Brüder bereits in Bewegung und rannten los.
Anthony behielt den ovalen Ball fest in seiner Umklammerung und sauste quer
über das grüne Gras. Jeremy folgte ihm an seiner Seite und achtete stets
darauf, ihm die Gegner vom Hals zu schaffen.
    Nummer
vier war der Erste, der sie einholen konnte. Er war einer der schnellsten
Sprinter in der Mannschaft, und genau darin lag auch seine Stärke. Oft erhielt
Nummer vier die Aufgabe, den Ball ins Ziel zu transportieren, denn bei einem
Gemenge oder gar einem Zweikampf war er nicht besonders nützlich. Geschickt
täuschte er ein Ablenkungsmanöver und deutete einen Angriffsversuch von der
linken Seite an. Jeremy reagierte sofort und positionierte sich entsprechend.
Kurz vor dem Zusammenstoß mit dem kräftigen Neuling drosselte Nummer vier seine
Geschwindigkeit und ließ Jeremy an sich vorbeihuschen. Wie eine wild gewordene
Raubkatze rannte er jedoch schon im nächsten Augenblick wieder los und holte
Anthony fast ein.
    Nummer
vier unterschätzte seine Gegner und ahnte nicht, welche Fähigkeiten und
Eigenschaften sie besaßen. Jeremy war ein erfahrener Krieger, ein
Schattenkrieger, der bereits seit Jahrzehnten damit beschäftigt war, die
Lichtkrieger zu jagen, um ihnen den Garaus zu machen. Ablenkungsmanöver
rechtzeitig zu erkennen und gestellten Fallen auszuweichen lernte er bereits
während seiner Ausbildung. Die langjährige Kampferfahrung bestärkte seine
Fähigkeiten umso mehr.
    Nummer
vier konnte seine Beute regelrecht spüren. Mit jedem seiner Schritte kam er
Anthony näher, bis er ihn fast packen konnte, wenn er nur seine Hand
ausgestreckt und zugegriffen hätte, doch er wollte keinen Fehlversuch
riskieren, sondern alles daransetzen, den Gegner endgültig zu Fall zu bringen.
Abgelenkt von seinem Ehrgeiz, erkannte er die Gefahr, die sich von der Seite
näherte, erst, nachdem es zu spät war. Wie ein Wirbelwind sauste Jeremy auf den
nichts ahnenden Spieler zu und riss ihn mit einem wuchtigen Seitenhieb von den Füßen.
Überrascht und enttäuscht zugleich flog Nummer vier mehrere Meter zur Seite,
bevor er mit einem dumpfen Laut auf der Schulter landete. Benommen und nach
Luft ringend lag er eine Weile da und starrte mit leerem Blick in den Himmel.
    Der
Weg zum Ausgleich war frei. Ohne Zwischenfälle beförderte Anthony das Ei ins
Ziel und erhielt für die Leistung die jubelnden Rufe seiner Gruppe.
    Jeremy
umkreiste den am Boden Liegenden und sah ihn abwertend an. Wie ein
zerquetschter Wurm lag er nun da und schnappte immer noch keuchend nach Luft. „ Geschieht
dir recht “, dachte der Schattenkrieger bei sich, kniff die Augen zusammen,
bis sie wie zwei kleine Schlitze aussahen, und lächelte böse. Ohne dem
sichtlich mitgenommenen Spieler seine Hilfe anzubieten, drehte er sich um und
ging mit sicherem Gang in Richtung Mittellinie, begleitet von seinem Freund
Anthony.
    Diesmal
standen die beiden blonden Brüder an ihren Positionen und warteten auf den
Ausgang des Spielzuges. Anthony wurde schnell klar, dass sie den Ausgleich nur
so leicht erzwingen konnten, weil die Lichter sich aus dem Spiel herausgehalten
hatten.
    „Ihr
schenkt uns einen Punkt, wir schenken euch einen. Auf Almosen sind wir nicht
angewiesen“, sagte Elias mit lauter Stimme, als Anthony und Jeremy sich ihnen
wieder näherten.
    „Dann
können wir ja nun mit dem richtigen Spiel beginnen“, antwortete Jeremy

Weitere Kostenlose Bücher