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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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Jeremy an den Trainer, „mein Bruder würde gerne ein Probetraining
absolvieren. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich ihn in meiner Gruppe
aufnehmen.“ Jeremy streckte seinen Finger heraus und zeigte auf den am Zaun
stehenden Anthony. „Sein Dichterkursus ist wohl etwas früher zu Ende gegangen.“
    Joe
beobachtete den Burschen und musterte ihn von den Fußspitzen bis zum Scheitel.
Er sah seinem Bruder sehr ähnlich. Beide waren von großer Statur und hatten
einen dunklen Teint.
    „Er
sieht aber nicht nach einem Dichter und Denker aus“, sagte Joe lächelnd.
„Natürlich kann er mitmachen, sehr gerne sogar. Solche Kerle heißen wir in
unserer Familie immer willkommen.“
    Anthony
wusste von der Unterhaltung und von der positiven Antwort des Trainers,
trotzdem blieb er am Zaun stehen und wartete brav darauf, bis ihn sein guter
Freund zu sich rief. Den Lichtern, wie sie ihre Feinde zu nennen pflegten, war
ihre Fähigkeit der wortlosen Kommunikation bekannt, den Menschen dagegen nicht,
und so sollte es auch weiterhin bleiben.
    Beim
Laufen warf Anthony seine Tasche und die Jacke zur Seite und ließ sie auf dem
Rasen liegen.
    „Ich
wähle Anthony“, rief Jeremy als Erster und machte den Anfang bei der
Gruppenbildung.
    „Nummer
hundert“, korrigierte ihn Elias und versuchte so freundlich zu klingen, wie es
ihm nur möglich war. „Innerhalb der Mannschaft nennen wir uns nicht beim Namen,
sondern vergeben Nummern. Es ist eine Tradition der Jonathans Angels.“
    „Notiert“,
antwortete Jeremy und grinste schelmisch. Ihm war der Argwohn in der Stimme
seines Feindes nicht entgangen. Auch spürte er den versteckten Hass, den Elias
nun nicht mehr aussprechen durfte.
    „Gäste
bekommen die Nummer hundert. Die Nummern der Spieler entsprechen den Zahlen
ihrer Trikots“, fügte Aragon ergänzend hinzu.
    „Nummer
vier ist in meiner Gruppe“, sagte Elias, da er nun wieder an der Reihe war,
seine Gruppe zu verstärken.
    Nach
und nach wurde die Mannschaft in zwei Lager geteilt, zu jeweils sieben
Spielern, und der Wettstreit, der nur Trainingszwecken diente, konnte beginnen.
    Die
beiden Gruppen positionierten sich auf dem Feld, und Trainer Joe blies aus
voller Lunge in seine Pfeife. Ein lautes und klirrendes Geräusch verkündete den
Beginn des Kräftemessens.
    Ohne
große Anstrengung riss Elias als erster den Ball in seine Gewalt und rannte
los, begleitet von seinem Bruder. Aragon wich ihm nicht von der Seite und
klebte wie ein Schatten an seinen Fersen. Hin und wieder vernahm Elias
keuchende Laute der Gegenspieler, die ihn verfolgten, um ihm den Ball
abzunehmen, doch Aragon machte kurzen Prozess mit den Angreifern und fegte sie
von den Füßen. Aus dem Augenwinkel heraus sah Elias auf dem Rasen kullernde
Gestalten. Dieser Anblick erfreute ihn; nur eines machte ihm zu schaffen: Unter
den am Boden liegenden Angreifern befand sich niemand aus der Grace-Familie.
    Das
Ei berührte schließlich den gegnerischen Boden, und unter jubelnden Rufen
verbuchte Elias den ersten Punkt für seine Gruppe. Erregt, glücklich und stolz
auf seine Leistung drehte er sich um und sah endlich die beiden dunklen
Gestalten wieder. Jeremy und sein wunderlicher Bruder hatten sich nicht weit
von der Mittellinie entfernt, standen nur da und wirkten in keinster Weise von
der sich andeutenden Niederlage berührt oder durch den schnellen Erfolg ihrer
Gegner beeindruckt.
    Bei
diesem Anblick schmeckte der kleine Sieg nicht mehr so süß, sondern erhielt
einen fahlen Nachgeschmack. Dieses Mal wollten sie ihre Kräfte nicht mit den
ihnen bereits seit Jahren bekannten Mitschülern messen, sondern mit den beiden
Männern, die zu einer Rasse gehörten, die ihr Volk bereits seit Anbeginn ihrer
Zeitrechnung verfolgte und bekämpfte.
    „Ihr
versetzt mich doch immer wieder ins Staunen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir
einen stärkeren Angriff von eurer Seite erhofft. Wo ist euer Hochmut und eure
Arroganz plötzlich hin?“, sprach Aragon die beiden direkt an, als er sich
wieder der Mittellinie näherte und sich in ihrer Hörweite befand.
    „Entweder
haben sie die Hosen voll oder sie planen einen Hinterhalt, aus dem sie uns
tückisch überrumpeln und uns den Ball aus den Händen reißen können. Tücke und
List, die beiden berühmtesten Eigenschaften der Schatten, nicht wahr, Jungs?“,
fügte Elias mürrisch hinzu. Joe stand am Feldrand und kritzelte Notizen in
seinen Block, außerdem befand er sich außerhalb der Hörweite der Spieler, sodass
Elias nicht

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