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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dein Vater?«
    »Er starb, bevor ich geboren wurde.«
    Magnus seufzte genervt. »Wie hat Oscar Wilde es einmal formuliert: ›Ein Elternteil zu verlieren, das könnte man noch als Missgeschick durchgehen lassen. Aber alle beide zu verlieren, das sieht doch schon sehr nach Unachtsamkeit aus.‹«
    Clary hörte, dass Jace ein kleines, zischendes Geräusch machte, als würde er Luft durch seine Zähne einsaugen. »Ich habe meine Mutter nicht verloren«, sagte sie. »Sie wurde verschleppt. Von Valentin.«
    »Ich kenne keinen Valentin«, sagte Magnus, doch seine Augen flackerten wie die Flamme einer Kerze und Clary wusste, dass er log. »Es tut mir leid, dass du in einer so unangenehmen Situation steckst, aber ich wüsste nicht, was das alles mit mir zu tun hat. Wenn du mir sagen könntest …«
    »Sie kann dir nichts sagen, weil sie sich an nichts erinnert«, unterbrach Jace ihn in scharfem Ton. »Jemand hat ihre Erinnerungen ausgelöscht. Deshalb haben wir die Stadt der Stille aufgesucht, um zu sehen, was die Brüder aus ihrem Kopf herausholen können. Sie fanden zwei Worte. Und ich glaube, du kannst dir denken, wie sie lauten.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann zog Magnus die Mundwinkel hoch und zeigte ein bitteres Lächeln. »Meine Signatur. Als ich es tat, wusste ich, dass es eine Torheit war. Ein Akt der Hybris …«
    »Sie haben meinen Geist signiert ?«, fragte Clary ungläubig.
    Magnus hob die Hand und schrieb mit glühenden Buchstaben etwas in die Luft. Als er die Hand wieder senkte, schwebten die Schriftzeichen im Raum, heiß und golden: Magnus Bane.
    »Ich war stolz auf meine Arbeit – auf das Werk, das ich an dir vollbracht hatte«, sagte er gedehnt und schaute Clary an. »So sauber. So perfekt. Alles, was du sahst, hast du im gleichen Moment wieder vergessen. Kein Bild einer Fee, eines Kobolds oder einer langbeinigen Bestie blieb dir im Gedächtnis und konnte deinen unschuldigen irdischen Schlaf stören. Und genau so hat sie es gewollt.«
    Clarys Stimme klang dünn vor Anspannung. » Wer hat das so gewollt?«
    Magnus seufzte und sein Atem ließ die Feuerbuchstaben zu glühender Asche zerfallen. Schließlich setzte er zu einer Antwort an – und obwohl sie nicht überrascht war, obwohl sie genau gewusst hatte, was er erwidern würde, trafen die Worte Clary bis ins Mark.
    »Deine Mutter«, sagte er.

13
    D EM V ERGESSEN ENTRISSEN
    »Meine Mutter hat mir das angetan?«, fragte Clary, doch ihr überraschtes Entsetzen klang nicht überzeugend; das hörte sie selbst. Sie schaute sich zu Jace um und sah das Bedauern in seinem Blick; selbst Alec hatte es offenbar bereits vermutet und schien Mitleid mit ihr zu haben. »Aber warum?«
    »Ich weiß es nicht.« Magnus spreizte die Finger seiner langen weißen Hände. »Es ist nicht mein Aufgabe, Fragen zu stellen. Ich tue das, wofür ich bezahlt werde.«
    »Innerhalb der Grenzen des Bündnisses«, erinnerte Jace ihn mit einer Stimme, so weich wie das Fell einer Katze.
    Magnus legte den Kopf auf die Seite. »Innerhalb der Grenzen des Bündnisses, natürlich.«
    »Also erlaubt das Bündnis diese geistige Vergewaltigung?«, fragte Clary verbittert. Als niemand ihr antwortete, ließ sie sich auf die Kante von Magnus’ Bett sinken. »Ist es nur einmal passiert? War es etwas Bestimmtes, das ich vergessen sollte? Wissen Sie, worum es dabei ging?«
    Magnus marschierte rastlos vor dem Fenster auf und ab. »Ich glaube, du verstehst nicht ganz. Das erste Mal, als ich dich sah, musst du ungefähr zwei Jahre alt gewesen sein. Damals schaute ich aus diesem Fenster« – er tippte an das Glas und Staub und Farbpartikel rieselten zu Boden – »und sah, wie sie die Straße entlangkam und etwas an sich drückte, das in eine Decke gehüllt war. Ich war ziemlich überrascht, als sie vor meiner Tür stehen blieb. Sie sah so normal aus, so jung.«
    Das silberne Mondlicht fiel auf sein falkenähnliches Profil. »Als sie hereinkam, schlug sie die Decke zurück. Du warst darin eingewickelt. Sie setzte dich auf den Boden und du bist herumgetapst, hast Sachen aufgehoben, meine Katze am Schwanz gezogen … Als die Katze dich kratzte, hast du geschrien wie eine Banshee und ich habe deine Mutter gefragt, ob du tatsächlich etwas von einer solchen Todesfee in dir hättest. Deine Mutter konnte darüber nicht lachen.« Er hielt inne. Alle schauten ihn jetzt gespannt an, sogar Alec. »Sie erzählte mir, sie sei eine Schattenjägerin. Lügen hätten keinen Zweck gehabt – die Male des

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