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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Holz kratzten. Mit einem leisen Klick fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, sodass Jace allein zurückblieb und ihr nur verwirrt hinterherstarren konnte.
    Stirnrunzelnd legte Clary den Hörer auf. »Es geht keiner ans Telefon.«
    »Wen wolltest du anrufen?« Luke war inzwischen bei seiner fünften Tasse Kaffee und Clary machte sich allmählich Sorgen um ihn. Sicher gab es so etwas wie eine Koffeinvergiftung, oder nicht? Luke machte auf sie zwar nicht den Eindruck, als stünde er kurz vor einem Herzanfall, aber sicherheitshalber schaltete sie die Kaffeemaschine auf dem Weg zum Tisch verstohlen aus. »Wolltest du mit Simon reden?«, fragte Luke.
    »Nein. Mir ist nicht ganz wohl dabei, ihn tagsüber zu wecken, auch wenn er meinte, das wäre ihm egal, solange er nicht ans Tageslicht müsste.«
    »Und wen dann …?«
    »Ich habe versucht, Isabelle zu erreichen. Ich möchte wissen, was mit Jace passiert.«
    »Und sie hat nicht abgehoben?«
    »Nein.« Clarys Magen knurrte. Sie ging zum Kühlschrank, nahm einen Pfirsichjoghurt heraus und löffelte ihn mechanisch, ohne irgendetwas zu schmecken. Als sie etwa die Hälfte des Joghurts gegessen hatte, kam ihr plötzlich ein Gedanke. »Maia«, sagte sie. »Wir sollten mal nachsehen, wie es ihr geht.« Sie stellte den Becher auf den Tisch. »Ich geh zu ihr.«
    »Nein, ich bin der Anführer ihres Rudels, mir vertraut sie. Ich kann sie beruhigen, falls sie noch traurig ist«, sagte Luke. »Bin gleich wieder da.«
    »Sag doch so was nicht«, flehte Clary. »Ich hasse es, wenn die Leute das sagen.«
    Luke schenkte ihr ein schiefes Lächeln und verschwand im Flur. Wenige Minuten später kehrte er zurück und wirkte ziemlich benommen. »Sie ist weg.«
    »Weg? Wie weg?«
    »Ich meine, sie hat sich aus dem Haus geschlichen. Das hier hat sie hinterlassen.« Er warf ein gefaltetes Stück Papier auf den Tisch. Clary nahm den Zettel und las stirnrunzelnd die daraufgekritzelten Zeilen:
     
    Tut mir leid wegen der ganzen Geschichte. Werde versuchen, das wiedergutzumachen. Danke für alles, was du getan hast.
    Maia.
     
    »Wiedergutmachen? Was hat das zu bedeuten?«
    Luke seufzte. »Ich hatte gehofft, du wüsstest das vielleicht.« »Machst du dir Sorgen?«
    »Raumdämonen sind wie Apportierhunde«, erklärte Luke.
    »Sie finden ihre Beute und bringen sie zu demjenigen, der sie heraufbeschworen hat. Es könnte gut sein, dass dieser Dämon noch immer nach ihr sucht.«
    »Oh«, sagte Clary leise. »Also, ich würde vermuten, mit Wiedergutmachung meint sie, dass sie zu Simon will.«
    Luke schaute überrascht auf. »Weiß sie denn, wo er wohnt?«
    »Keine Ahnung«, räumte Clary ein. »Aber irgendwie schienen die beiden sich nahezustehen. Möglicherweise hat sie seine Adresse.« Clary fischte ihr Mobiltelefon aus der Tasche. »Ich ruf ihn mal an.«
    »Ich dachte, dir wäre nicht wohl dabei.«
    »Ja schon, aber bei dieser Geschichte hier ist mir noch unwohler zumute.« Sie scrollte durch ihr Adressbuch bis zu Simons Nummer. Es klingelte dreimal, ehe Simon abnahm.
    »Hallo?« Er klang ziemlich verschlafen.
    »Ich bin’s.« Clary drehte sich von Luke fort, während sie redete, allerdings mehr aus Gewohnheit als aus dem Wunsch heraus, ihr Gespräch vor ihm zu verbergen.
    »Du weißt aber schon, dass ich jetzt nachtaktiv bin, oder?«, sagte Simon und gähnte herzhaft. Clary konnte hören, wie er sich im Bett aufsetzte. »Das bedeutet, dass ich den ganzen Tag schlafe.«
    »Bist du zu Hause?«
    »Ja, wo sonst?« Seine Stimme klang nun schärfer und nicht mehr verschlafen. »Was ist los, Clary? Was ist passiert?«
    »Maia ist abgehauen. Sie hat einen Brief hinterlassen, in dem steht, dass sie eventuell zu dir will.«
    »Also, bei mir ist sie nicht«, erwiderte Simon verwirrt. »Zumindest ist sie noch nicht hier aufgekreuzt.«
    »Ist außer dir sonst noch jemand im Haus?«
    »Nein, meine Mom ist zur Arbeit und Rebecca hat irgendeinen Kurs. Warum? Meinst du wirklich, Maia taucht hier auf?«
    »Ruf mich einfach an, falls sie bei dir eintrudelt …«
    »Warte mal ’ne Sekunde, Clary«, unterbrach Simon sie. Sein Ton klang eindringlich. »Ich glaube, da versucht jemand, ins Haus einzubrechen.«
     
    Die Stunden verstrichen quälend langsam und Jace schaute mit einer Art distanziertem Interesse zu, wie der wabernde Silberregen um ihn herum zu Boden fiel. Seine Finger fühlten sich inzwischen taub an, was er für ein schlechtes Zeichen hielt, aber er konnte sich nicht dazu überwinden, auch nur einen Gedanken

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