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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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antun.«
    Das Blut lief nun in einem dünnen Rinnsal an Jace’ Händen herab, wie ein roter Faden. »Valentin hat mir gesagt, wenn ich ihn gegen den Rat unterstütze … dass er dann dafür sorgen wird, dass niemandem, an dem mir etwas liegt, etwas zustößt«, sagte er leise. »Weder dir noch Isabelle noch Max. Clary nicht. Und deinen Eltern auch nicht. Er sagte …«
    »Niemandem etwas zustößt?«, wiederholte Alec verächtlich. »Du meinst wohl, er würde sie nicht persönlich verletzen. Wirklich sehr tröstlich.«
    »Ich habe gesehen, wozu er fähig ist, Alec. Ich habe das Dämonenheer gesehen, das er heraufbeschwören kann. Wenn er seine Dämonen gegen den Rat antreten lässt, dann wird es zum Krieg kommen. Und in Kriegen werden Menschen verletzt … im Krieg kommen Menschen um.« Er zögerte einen Moment. »Wenn du die Chance hättest, jeden zu retten, den du liebst …«
    »Aber was für eine Chance ist das? Wie viel ist Valentins Wort überhaupt wert?«
    »Wenn er beim Erzengel schwört, etwas zu tun, dann wird er das auch einhalten. Ich kenne ihn.«
    » Falls du ihn gegen den Rat unterstützt.«
    Jace nickte.
    »Er muss ziemlich sauer gewesen sein, als du sein Angebot abgelehnt hast«, meinte Alec.
    Jace schaute von seinen blutenden Handgelenken auf und starrte Alec an. »Was?«
    »Ich habe gesagt …«
    »Ich weiß, was du gesagt hast. Wie kommst du auf die Idee, dass ich sein Angebot abgelehnt habe?«
    »Na ja, das hast du doch, oder etwa nicht?«
    Jace nickte sehr langsam und bedächtig.
    »Ich kenne dich«, sagte Alec mit unerschütterlichem Selbstvertrauen und stand auf. »Du hast der Inquisitorin von Valentin und seinen Plänen erzählt, stimmt’s? Aber das hat sie nicht interessiert, richtig?«
    »Ich würde nicht sagen, dass es sie nicht interessiert hat. Eher dass sie mir nicht geglaubt hat. Sie hat ihrerseits einen Plan, von dem sie denkt, dass sie Valentin damit zu Leibe rücken kann. Das Problem dabei ist nur, dass ihr Plan totaler Mist ist.«
    Alec nickte. »Das kannst du mir alles nachher genauer erzählen. Jetzt müssen wir dich erst mal hier rausholen.«
    »Wie bitte?« , fragte Jace ungläubig. »Ich dachte, du hättest dich klar für die andere Seite entschieden, nach dem Motto ›Begib dich direkt ins Gefängnis, gehe nicht über Los, ziehe keine zweihundert Dollar ein‹. Warst du nicht derjenige, der gesagt hat ›Gesetz ist Gesetz, Isabelle‹? Was sollte dann dieser ganze Zirkus?«
    Alec wirkte erstaunt. »Du kannst doch nicht wirklich gedacht haben, dass ich das ernst gemeint hätte! Ich wollte lediglich erreichen, dass die Inquisitorin mir vertraut, damit sie mich nicht ständig beobachtet, so wie sie Isabelle und Max nicht eine Sekunde aus den Augen lässt, weil sie weiß, dass die beiden auf deiner Seite stehen.«
    »Und du? Stehst du auch auf meiner Seite?« Jace hörte die Schärfe in seiner eigenen Frage und ihm wurde einen Moment lang schwindlig, als er erkannte, wie viel ihm die Antwort bedeutete.
    »Ich stehe auf deiner Seite – immer und überall«, erwiderte Alec. »Warum musst du das überhaupt fragen? Ich mag vielleicht das Gesetz respektieren, aber das, was die Inquisitorin dir antut, hat nichts mehr mit dem Gesetz zu schaffen. Ich weiß zwar nicht, was genau da vor sich geht, aber der Hass, den sie dir entgegenbringt, ist rein persönlich begründet. Das hat nichts mehr mit dem Rat zu tun.«
    »Ich reize sie bis aufs Blut«, sagte Jace, »ich kann einfach nichts dagegen machen. Bösartigen Bürokraten gehe ich nun mal auf die Nerven.«
    Alec schüttelte den Kopf. »Nein, das ist auch nicht der Grund. Hier geht es um einen uralten Hass – das kann ich spüren.«
    Jace wollte gerade etwas erwidern, als die Glocken der Kathedrale zu läuten begannen. So hoch unter dem Dach hallte ihr Klang laut durch den Fechtsaal. Jace schaute nach oben; fast erwartete er, Hugo zwischen den schweren Holzbalken des Dachstuhls zu sehen, wie er langsam und bedächtig seine Kreise zog. Der Rabe hatte sich bevorzugt dort oben aufgehalten. Damals hatte Jace gedacht, der Vogel würde nur gern seine Klauen an dem weichen Holz wetzen, doch jetzt erkannte er, dass die Dachbalken Hugo einen hervorragenden Aussichtspunkt zum Spionieren geboten hatten.
    Jace wandte sich wieder Alec zu. Tief in seinem Inneren begann sich eine Idee zu kristallisieren, dunkel und noch formlos. Aber dann meinte er: »Luke hat irgendetwas von einem Sohn gesagt … dass die Inquisitorin einen Sohn namens Stephen hatte.

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