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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Tosen brach abrupt ab, dann ertönte ein lautes Klirren und ein hohes, unheimliches Heulen – Yossarian? Als Nächstes hörte Clary, wie etwas Schweres zu Boden fiel.
    »Simon?«, flüsterte sie.
    Plötzlich piepste das Telefon einmal und eine schleppende, amüsierte Stimme drang durch den Hörer: »Clarissa, ich hätte wissen müssen, dass du am anderen Ende der Leitung bist.«
    Clary kniff die Augen zusammen; ihr Magen machte einen Satz, als säße sie in einer Achterbahn, die gerade die erste Anhöhe genommen hat und nun in die Tiefe rast. »Valentin.«
    »Du meinst ›Vater‹«, erwiderte er richtig verstimmt. »Ich missbillige diese moderne Sitte, die eigenen Eltern beim Vornamen zu nennen.«
    »Wenn es nach mir ginge, würde ich dich noch ganz anders nennen!«, fauchte Clary. »Wo ist Simon?«
    »Du meinst den Vampirjungen? Ein ziemlich unpassender Umgang für eine junge Schattenjägerin aus gutem Hause, findest du nicht? Von nun an erwarte ich, dass ich bei der Wahl deiner Freunde ein Wörtchen mitzureden habe.«
    »Was hast du mit Simon gemacht?«
    »Nichts«, sagte Valentin amüsiert. »Jedenfalls noch nicht.« Und dann legte er auf.
     
    Als Alec in den Fechtsaal zurückkehrte, lag Jace auf dem Boden und versuchte, eine Reihe von Tänzerinnen an seinem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen, um den Schmerz in seinen Handgelenken zu vergessen, doch es gelang ihm nicht.
    »Was machst du da?«, fragte Alec und hockte sich so nah wie möglich vor die schimmernde Barriere. Jace ermahnte sich, dass Alec diese Sorte von Frage wirklich aufrichtig meinte und dass er diese Eigenschaft seines Stiefbruders früher als liebenswert und nicht als ärgerlich empfunden hatte. Doch es hatte keinen Zweck.
    »Ich dachte, ich lege mich ein Weilchen auf den Boden und winde mich vor Schmerz«, erwiderte er genervt. »Das entspannt mich.«
    »Tatsächlich? Oh … das war sarkastisch gemeint. Aber das ist wahrscheinlich ein gutes Zeichen«, sagte Alec. »Wenn du willst, kannst du dich aufsetzen. Ich werde versuchen, dir etwas durch die Mauer durchzuschieben.«
    Jace richtete sich so schnell auf, dass sich ihm der Kopf drehte. »Alec, nicht …«
    Aber Alec hatte sich bereits hingekniet, um ihm etwas mit beiden Händen zuzuschieben, als würde er einem Kind einen Ball zurollen. Eine rote Kugel brach durch den schimmernden Vorhang, kullerte zu Jace und stieß sanft gegen sein Knie.
    »Ein Apfel.« Mit etwas Mühe gelang es Jace, ihn aufzuheben. »Wie passend.«
    »Ich dachte, du hast vielleicht Hunger.«
    »Hab ich auch.« Jace biss in den Apfel; dabei lief ihm etwas Saft über die Hände und verdampfte zischend in den Flammen, die seine Handgelenke umgaben. »Hast du Clary eine SMS geschickt?«
    »Nein. Isabelle lässt mich nicht in ihr Zimmer. Stattdessen wirft sie irgendwelche Gegenstände von innen gegen die Tür und kreischt herum. Sie hat damit gedroht, aus dem Fenster zu springen, falls ich hereinkomme. Und wie ich sie kenne, würde sie das glatt tun.«
    »Ja, sehr wahrscheinlich.«
    »Irgendwie hab ich das Gefühl, sie hat mir noch nicht verziehen, dass ich dich verraten habe – zumindest sieht sie das so«, fuhr Alec fort und grinste.
    »Braves Mädchen«, sagte Jace anerkennend.
    »Ich hab dich nicht verraten, du Blödmann.«
    »Der gute Wille zählt.«
    »Richtig. Ich hab dir nämlich noch was anderes mitgebracht. Ich weiß zwar nicht, ob es funktioniert, aber einen Versuch ist es wert.« Er schob einen kleinen, metallischen Gegenstand durch die Mauer – eine silberne Scheibe von der Größe einer Münze. Jace legte den Apfel beiseite und hob das Objekt neugierig hoch. »Was ist das?«
    »Das hab ich vom Schreibtisch in der Bibliothek. Ich hab mal gesehen, wie meine Eltern es verwendet haben, um jemandem die Handschellen abzunehmen. Ich denke, es funktioniert wie eine Art Entriegelungsrune. Versuch es einfach mal …«
    Alec verstummte, als Jace sich die Scheibe zwischen zwei Finger klemmte und diese in Richtung seines Handgelenks krümmte. In dem Moment, in dem das Objekt die blauen Flammen berührte, flackerte der brennende Ring ein letztes Mal auf und verschwand.
    »Danke.« Jace rieb sich die Gelenke, auf denen sich eine dünne, kreisförmige Linie wunder, blutender Haut abzeichnete. Allmählich konnte er seine Fingerspitzen wieder spüren. »Es ist zwar keine Feile im Geburtstagskuchen, aber wenigstens muss ich nicht länger fürchten, dass mir die Hände abfallen.«
    Alec schaute Jace direkt an. Die wabernden

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